| Ort: | Grafschaft Sichelwacht |
| Quelle & Mündung: | Rote Sichel (Baronie Hahnfels) & Braunwasser (Herzoglich Mauterndorf) |
| Anrainerbaronien: | Baronien Beonspfort, Hahnfels, Herzogenthal, Östlingen, Schroffenfels, Uhdenwald und Zollhaus sowie Herzoglich Mauterndorf |
| Nebenflüsse: | Etliche --- der längste ist das aus Drachensteinen und Roter Sichel entspringende Geistwasser (auch Gotjasach genannt), der wahrscheinlich bekannteste die in der Baronie Hahnfels entspringende Lonat, die dem Drachensteiner Hauptort Lonatfurt zu seinem Namen verholfen hat. |
| Brücken & Furten: | Schmaler Holzsteg nahe der Quelle bei Ährzingen (Hahnfels), Hängebrücke über einer tiefen Schlucht nahe dem Zaupelpass (Uhdenwald), Brücke nahe Burg Borkenstein (Herzogenthal), Brücke nahe dem Weiler Mühlental (Zollhaus), Traviensbrücke bei Barchwang und Pfortenbrücke bei Runhag (Schroffenfels) sowie die Flutbrücke Langes Elend bei Aelderwald (Baronie Östlingen). |
| Häfen: | Fährstation mit kleinem Fischereihafen nahe dem Ort Wangstett und winziger Hafen in Grünknick (beide Baronie Östlingen) |
| Besonderheiten: | Folgt |
Das Weißwasser ist der längste Fluss Weidens, aber dennoch weniger bekannt als etwa Grün- und Braunwasser oder gar Pandlaril. Das liegt unter anderem daran, dass es über weite Strecken durch unerschlossenes Sichler Gebirgsland fließt, wo keine Menschenseele lebt und kaum gangbare Wege zu finden sind. Im Hochgebirge hat der Strom wenig Einfluss auf das Wohl und Wehe der Weidener Bevölkerung, deshalb gibt es auch kaum jemanden, der sich je verschärft mit seinem Oberlauf auseinandergesetzt hätte und mit Wissen darüber glänzen könnte.
Das Braunwasser ist in den Bärenlanden als besonders munterer, verspielter Fluss bekannt, das Rotwasser mit seiner unheimlichen Färbung als Quell mancher Schauergeschichte und das Grünwasser als Heimstätte der Fee Pandlaril, durchwirkt von mystischer Kraft und guter Magie. Das Weißwasser hingegen wird am ehesten mit Attributen wie Wildheit, Unberechenbarkeit, bisweilen auch Zerstörungswut in Verbindung gebracht --- letzteres deshalb, weil sich der Fluss zur Schneeschmelze oft in einen reißenden Strom verwandelt, der kein Halten kennt.
Sein Name rührt daher, dass das Weißwasser an vielen Stellen das ganze Jahr über Schaumkronen trägt, weil es sich rasch fließend durch felsiges Land mit vielen Geländesprüngen und engen Schluchten wälzt. Eine weitere Besonderheit sind die Beinamen, die dieses Gewässer trägt. Neben Gala'eril (Isdira: unheimlicher, weißer Bergwaldfluss), der in Weiden üblichen elfischen Bezeichnung, verfügt es nämlich auch noch über eine, die aufs Goblinische zurückzugehen scheint --- was man allerdings besser keinem Sichler gegenüber erwähnen sollte. Sie lautet Ilmjasach (Goblinisch: ilmin/Weiß, jas/Kraft und ach/Fluss).
Das Weißwasser entspringt nahe dem Örtchen Ährzingen in der Baronie Hahnfels und ist dort oben die meiste Zeit des Jahres kaum mehr als ein fröhlich gurgelnder Gebirgsbach. Es gibt zwar in Hahnfels bereits zwei Zuflüsse, deutlich breiter und stärker wird der Strom aber erst im Grenzgebiet zu den Baronien Herzogenthal, Schwarzenstein und Uhdenwald. Dort stehen mit dem Wyrmenhorn, der Rohalsmütze, dem Dreizack und dem Donnerschneekopf einige besonders hohe Berge, von denen nicht nur im Frühjahr Unmengen Schmelzwasser herabströmen.
Danach geht es mit viel Gischt donnernd durch das Herzogenthaler Gebirgsland --- also immer noch durch Gebiete, in denen nur wenige Menschen leben. Beim Örtchen Waldsee (Herzogenthal) schließlich fließt der Gotjasach ins Weißwasser, sodass aus diesem endgültig der reißende Strom wird, der den Weidenern ein Begriff ist. In dieser Form passiert das Weißwasser die Orte Zollhaus, Mühlental und Hardthofen in der Baronie Zollhaus und fließt anschließend nach Schroffenfels, also endgültig ins Tiefland und damit in zivilisiertere Gebiete.
In Schroffenfels stößt der Sieben-Baronien-Weg zweimal auf das Weißwasser: Bei Barchwang wird es von der Traviensbrücke überspannt und bei Runhag von der sogenannten Pfortenbrücke.
In Östlingen schließlich strömt das Weißwasser nicht mehr durch ein felsiges Bett, das seine Gewalten recht zuverlässig bändigen kann, sondern durch fruchtbares Tiefland mit fetten, schweren Böden. Diese Gegend gerät in Schwierigkeiten, wenn der Fluss zu viel Wasser führt: Dann tritt er über die Ufer und überschwemmt die Wiesen links und rechts seines Weges. Deshalb stehen Orte wie Wangstett, Grünknick, Unterzelg (Östlingen) und Aelderwald (Herzoglich Mauterndorf) entweder ein gutes Stück entfernt, auf Hügeln oder Stelzen.
In Wangstett (Östlingen) stößt der Salzweg auf das Weißwasser. Da dessen Breite hier stark veränderlich ist, gibt es an dieser Stelle keine Brücke, sondern eine Fähre, um über den Fluss zu setzen.
Die letzte Baronie auf dem Weg zum Braunwasser ist Herzoglich Mauterndorf: Beim Örtchen Aelderwald fließen beide Flüsse zusammen. Hier steht auch die Brücke Langes Elend, eine der wenigen Flutbrücken Weidens. Sie ist recht niedrig, aber mehrere Hundert Schritt lang, damit Händler und Reisende selbst bei Hochwasser trockenen Fußes von einer Seite auf die andere gelangen können. Das ist wichtig, denn hier verläuft die Tobrische Straße, eine der wichtigsten Verkehrsadern der Sichelwacht.
Für den Fall, dass nach besonders harten und schneereichen Wintern alle Stricke reißen und die Flutbrücke in Gefahr zu geraten droht, gibt es ein ganzes Stück vor dem Zufluss des Weißwassers ins Braunwasser mehrere Wehre, die geöffnet werden können, um das gesamte Umland zu fluten und dadurch zu verhindern, dass das Lange Elend überspült wird oder aus anderen Gründen Schaden davonträgt.