Wahlspruch: Unser Mut ist der Schild!
Wappen: Auf Grün eine bewurzelte silberne Weide.
Gründung: 120 BF unter den Herzogengeschwistern Thordenan der Seefahrer und Thordenin der Grüne erstmals urkundlich erwähnt (es ist jedoch davon auszugehen, dass es die Familie davor schon gab)
Oberhaupt: Keines mehr: Die Hauptlinie dieses Geschlechts ist 871 BF erloschen
Verbreitung: Herzogtum Weiden, Stammlehen in der Grafschaft Bärwalde (heute Heldentrutz)
Kurzprofil: Folgt


Die Geschichte der Familie Weiden - Die Beständigen

Der Ursprung des altehrwürdigen Hauses derer von Weiden ist in den Wirren der mittnächtlichen Geschichte verlorengegangen, sprich: Es ist nicht klar, wann genau die Familie in den Adelsstand erhoben wurde. Dass Lutisana von Weiden die erste Herrscherin der Baronie Weiden in den östlichen Ausläufern des Finsterkamms war, ist hingegen schriftlich belegt --- und auch, dass sie mit einem rondrageweihten Richter namens Giselwulf verheiratet war, der sich 130 BF zum Haushofmeister der Herzogengeschwister zum Pandlaril aufschwang.

Genaugenommen war es also nicht Lutisana, sondern Giselwulf, der den kometenhaften, aber, offen gesprochen, nicht ganz sauberen Aufstieg der Familie derer von Weiden einleitete: Dass er den elfischen Haushofmeister Fioriel Schnee-auf-den-Bergen aus undurchsichtigen Gründen unter Acht und Bann stellte und in die Ferne verbannte, um ihn dann selbst im Amt zu beerben, war ein Akt der Selbstermächtigung. Es steht zu vermuten, dass er nicht allein aus dem Drang heraus erfolgte, den Einfluss der Elfen am Hof zu verringern und den der Zwölfgötterdiener zu vermehren, sondern auch der persönlichen Eitelkeit und dem Machtstreben des Rondrianers diente.

Im selben Geiste agierte sein Enkel Giselwulf von Weiden, dritter Haushofmeister aus den Reihen der Familie und erster Seneschalk von Pandlaril und Pandlarin: In der "Schrift der Herzöge" wird er als "klug aber gierig nach Macht" bezeichnet. Er soll eine Affäre mit der verheirateten Herzogin Luitperga der Schönen unterhalten haben, was ihn aber nicht davon abhielt, ihren einzigen Sohn zu meucheln, nachdem sie verstorben war. Als wenige Jahre später auch noch Luitpergas greiser Bruder starb, schlug Giselwulfs Stunde: Er erklärte sich 168 BF selbst zum Seneschalk --- also dem Verwalter --- der Lande an Pandlaril und Pandlarin, bis nach dem Erlöschen von Luitpergas Linie ein neuer Herzog gefunden sei.

Freilich lehnte er anschließend alle Bewerber als ungeeignet ab, schwor dem Kaiser lieber selbst den Lehnseid und führte das "Windsturm", das Schwert der Herzoge, als gehöre es ihm. Nur die Krone setzte er sich nicht auf. Dasselbe gilt für seine Nachfolger. Es gab insgesamt sechs Seneschalke aus dem Hause Weiden darunter Ingramm (185 bis 201 BF), der den Löwenturm in Trallop bauen ließ, und Wunnemar (319 bis 292 BF), der einen Schutz- und Handelsbund mit dem Theraterritterorden schloss.

Der letzte und wohl legendärste Seneschalk war Grifo der Jüngere von Weiden (319 bis 347 BF), der unter anderem "mit einem Heerhaufen zu den Sicheln ritt" und anschließend die Grafschaft Sichelwacht schuf. Bekannt ist er aber vor allem dafür, dass er sich weigerte, dem Heermeister der Priesterkaiser, Praioslob von Selem, die Schlüssel zur Stadt Trallop sowie die Herzogenkrone auszuhändigen. Er verschanzte sich in Trallop, während die Schergen der Kaiser den Rest von Weiden in Besitz nahmen, und hielt der Belagerung zehn Jahre lang stand. Am Ende fiel die Herzogenstadt durch den Verrat des Tralloper Praioshochgeweihten Eudo von Salthel. Grifo harrte zwar noch sechs Monate im Löwenturm aus, wurde dann aber ergriffen und "im Rondra 347 BF auf dem Markte Altentrallops vor allem gemeinen Volk enthauptet".

Danach verschwand die Familie von Weiden in der Versenkung, trat aber erneut in Erscheinung, als Kaiser Rohal nach dem Niedergang des Priesterkaiserreichs eine Herzogin für Weiden bestimmte: Selinde von Weidenau. Entgegen aller Erwartungen entstammte die nicht dem mittlerweile hoch geachteten Geschlecht der Seneschalke, sondern kam von außerhalb. 471 BF nahm sie zwar den 43 Winter zählenden Wallfried von Weiden zu ihrem zweiten Ehemann, nachdem der erste verblichen war, doch die Kinder stammten alle aus der ersten Ehe, sodass die von Weidens nur ein kurzes Gastspiel auf dem Bärenthron gaben.

Im Jahr 562 BF jedoch bestieg mit Emmeran von Weiden der Sohn eines Neffen Wallfrieds den Bärenthron --- und zwar als Herzog. Auf ihn folgten insgesamt noch elf weitere Herrscherinnen und Herrscher aus dem Hause Weiden. Darunter leuchtende Vorbilder wie die herzensgute und tapfere Odila (596 bis 601 BF), die im Zweiten Orkensturm fiel, und der treue Thorulf (746 bis 797 BF), der sich trotz guter Beziehungen zum Bornland weigerte, gemeinsam mit Festum und Uhdenberg vom Reich abzufallen. Aber auch Schreckgestalten wie der tobsüchtige Bernhelm (601 bis 650 BF), der in seiner Brünstigkeit eine Frau nach der anderen erst heiratete und dann hinrichten ließ und schließlich gar einen Efferdgeweihten ins Feuer warf, der es gewagt hatte, ihn zu kritisieren.

Der letzte Herzog aus dieser Linie war Grimmwulf von Weiden (833 bis 867 BF), er starb kinderlos und ohne direkte Verwandte, da seine einzige Schwester nur neun Jahre alt wurde. Er hatte zwar vier Vettern und Basen zweiten Grades, doch waren die weit genug vom Thron entfernt, dass es der Bärwaldener Gräfin Selinde III. von Löwenhaupt gelang, den Bärenthron für ihre Familie zu erringen --- auf dem sie seither sitzt. Heute existieren zwar noch Nachfahren der Familie von Weiden, doch keiner davon trägt allein diesen Namen.
 
 

Der Ursprung des Namens

Woher der Name dieses Adelsgeschlechts stammt, lässt sich nicht mehr mit letzter Gewissheit sagen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass er mit den zahlreichen Salweiden zusammenhängt, die es auf dem Gebiet ihres Stammlehens, sprich: in der Baronie Herzoglich Weiden, gibt. Sie wachsen hier nicht nur in der Ebene, sondern auch in den Ausläufern des Finsterkamms und vermehrt in der Gegend von Burg Hohenstein, wo die Familie jahrhundertelang lebte.

Eine interessante Besonderheit ist, dass letztlich nicht nur die Baronie und das ihr entstammende Adelsgeschlecht nach den Bäumen benannt sind, sondern "in Verlängerung" auch das gesamte Herzogtum. Der aufmerksame Leser wird es längst bemerkt haben: Bevor Kaiser Rohal der Weise die drei Grafschaften Bärwalde, Baliho und Sichelwacht im Weidener Erlass von 472 BF zu einem Herzogtum zusammenfasste und es mit just diesem Namen versah, war mit Blick auf die Bärenlande nie von "Weiden" die Rede. Es gab das Königreich und das Herzogtum Baliho, das Herzogtum Pandlaril, die Grafschaft Trallop und das Reich der Seneschalke von Pandlaril und Pandlarin --- die zwar selbst den Namen von Weiden hatten, diesen aber nie auf das von ihnen verweste Lehenland übertrugen.

Es liegt nahe, dass Rohal die Mittnacht nach jenem Herrschergeschlecht benannte, das es vor der Zeit der Priesterkaiser rund anderthalb Jahrhunderte lang erfolgreich führte. Umso verwunderlicher, dass er statt eines Vertreters dieser Familie eine wildfremde Frau aus dem fernen Albernia auf den Thron setzte. Vielleicht ist ja doch etwas an der Geschichte dran, dass es sich um einen großen Irrtum handelte und der weise Mann den Schreibern in der Tralloper Kanzleistube eigentlich den Namen "von Weiden" ins Buch diktieren wollte. Demnach soll er seinerzeit (lose widergegeben) das Folgendes gesagt haben:

"In der Würde von meinem Amte unt meinen Taten habe ich beschlossen, die Hezogenwahrer von Stunde an für nichtig auszurufen, wegen dem Unrecht, das sie gemacht haben. Darum wird die Graffschaft Mentsheim und die Fogtei Baliho zur reichen Graffschaft Baliho zusammengetan, wie auch aus den irgendwas für Landen und soweiter die Grafschaft (halten zu Gnaden, Herr Schreiber, ich hab vergessen, was für eine) unt aus vielen anderen Sachen die Graffschaft Bärwalde hervorgehen möge. Und all das soll nu Herzogtum Weiden heißen, nach den Leuten, denen ich --- also der liebe Herr Kaiser --- die Herzogenfürde uf die kommenden Götterläufe wegen meinem Amte antrage: Nähmlich dem edlen Hause fon Weiden."

Just an dem Punkt soll der Kaiser in einen Nagel getreten sein, der in der Stube herumlag, weil die Bilder der Priesterkaiser am selben Tag abgehängt worden waren und deshalb noch ein lautes "Au!" angefügt haben. So wurde aus von Weiden ein von Weidenau. Sollte es sich wirklich so zugetragen haben, steht zu vermuten, dass die Personen, die dieses "edle Haus" ausfindig machen sollten, eine ganze Weile mit der Suche beschäftigt waren ...
 
 

Bedeutende Ahnen

  • Lutisana von Weiden (???), 1. Baronin von Weiden
    vermählt mit Gisilwulf (???), Rondrageweihter & ab 134 BF Hofmeister der Herzogengeschwister vom Pandlaril
  • Gylda von Weiden (??? bis 154 BF), Hofmeisterin der Herzogengeschwister vom Pandlaril & 2. Baronin von Weiden
  • Gisilwulf von Weiden (126 bis 185 BF), 1. Seneschalk von Pandlaril und Pandlarin (ab 168 BF) & 3. Baron von Weiden
  • Ingramm von Weiden (144 bis 201 BF), 2. Seneschalk von Pandlaril und Pandlarin (ab 185 BF) & 4. Baron von Weiden
  • Grimold von Weiden (182 bis 237 BF), 3. Seneschalk von Pandlaril und Pandlarin (ab 201 BF) & 5. Baron von Weiden
  • Wunnemar von Weiden (205 bis 292 BF), 4. Seneschalk von Pandlaril und Pandlarin (ab 237 BF) & 6. Baron von Weiden
  • Henna von Weiden (251 bis 319 BF), 5. Seneschalkin von Pandlaril und Pandlarin (ab 292 BF) & 7. Baronin von Weiden
  • Waldrada von Weiden (284 bis 316 BF), 8. Baronin von Weiden
  • Grifo der Junge von Weiden (315 bis 347 BF/enthauptet), 6. Seneschalk von Pandlaril und Pandlarin (ab 319) & 9. Baron von Weiden
  • Grimmfold von Weiden (316 bis 372 BF), 10. Baron von Weiden und Ahnherr der späteren Herzoge von Weiden
  • Wallfried von Weiden (428 bis 492 BF), 11. Baron von Weiden und Herzoginnengemahl
    ab 471 BF verheiratet mit Selinde von Weidenau (431 bis 494 BF), 1. Herzogin von Weiden (ab 469 BF)
  • Emmeran von Weiden (525 bis 697 BF), 4. Herzog von Weiden (ab 562 BF) & 15. Baron von Weiden
  • Odila von Weiden (554 bis 601 BF/gefallen), 5. Herzogin von Weiden (ab 596 BF) & 16. Baronin von Weiden
  • Bernhelm von Weiden (559 bis 650 BF), 6. Herzog von Weiden (ab 601 BF) & 17. Baron von Weiden
  • Odilo von Weiden (624 bis 689 BF), 7. Herzog von Weiden (ab 650 BF) & 18. Baron von Weiden
  • Tsadan von Weiden (628 bis 711 BF), 8. Herzog von Weiden (ab 691 BF) & 19. Baron von Weiden
  • Jarlan von Weiden (661 bis 732 BF), 9. Herzog von Weiden (ab 711 BF) & 20. Baron von Weiden
  • Emmeran II. von Weiden (681 bis 746 BF), 11. Herzog von Weiden (ab 740 BF) & 22. Baron von Weiden
  • Thorulf von Weiden (726 bis 798 BF), 12. Herzog von Weiden (ab 746 BF) & 23. Baron von Weiden
  • Leuemann von Weiden (731 bis 815 BF), 13. Herzog von Weiden (ab 798 BF) & 24. Baron von Weiden
  • Wallfried II. von Weiden (735 bis 818 BF), 14. Herzog von Weiden (ab 815 BF) & 25. Baron von Weiden
  • Helmgard von Weiden (762 bis 832 BF), 15. Herzogin von Weiden (ab 818 BF) & 26. Baronin von Weiden
  • Grimmwulf von Weiden (784 bis 867 BF), 16. Herzog von Weiden (ab 833 BF) & 27. Baron von Weiden
 

Wichtige lebende Vertreter

Die Hauptlinie des Geschlechts derer von Weiden ist im Jahr 867 BF mit dem Tod des kinderlosen Herzogs Grimmwulf von Weiden erloschen. Das war jedoch nicht der Untergang des Hauses: Aus den Nachfahren seines Vetters Helmerich von Weiden gingen die Familie Weiden-Greifenhold sowie Geltring-Weiden hervor, aus denen seiner Base Erlgard von Weiden die Familien Weiden-Harlburg sowie Pandlaril und aus den Kindeskindern seines Vetters Arlan von Weiden wurde mit der Zeit die Familie Rhodenstein.

Faszinierend ist, dass eine (kinderlose) Halbschwester Helmerichs, Erlgards und Arlans heute noch lebt: die mittlerweile mehr als 200 Winter zählende "Ewige Prinzessin" Gwynna von Weiden.
 
 

Lehen und Besitzungen

Das ganze Herzogtum Weiden und darin zuvörderst die Baronie Weiden, der Stammsitz der Familie, war über Jahrhunderte deren Lehen. Letzterer ging irgendwann an die Herzoge über, wird nun also heute von der Familie Löwenhaupt gehalten. Nach dem Niedergang des Hauses Weiden gibt es einige versprengte Ahnen, die heute unter anderem die Baronien Pandlaril und Hollerheide halten.