| Grafschaft: | Heldentrutz |
| Baronie: | Herzoglich Waldleuen |
| Gutsherr: | Junker Bärwulf vom Blautann |
| Wappen: | Schräggeviert von Silber und Blau, darauf ein Tannenkreuz in gekonterten Farben (das Wappen der Familie Blautann) |
| Einwohner: | 260 |
| Orte: | Leuengrund (220), Weiler Ifirnen (40) |
| Tempel: | Schreine der Peraine und der Travia |
| Garnison: | Das Waffengefolge des Junkers, 2 Büttel in Leuengrund |
| Landschaft: | Vierlehensee, Waldleusche Börde |
| Wege: | Hagweg |
| Besonderheiten: | Stammsitz der altehrwürdigen Familie Blautann, Hütte Hühnerbein, Vierlehensee |
Beschreibung
Neben dem Junkergut Weißenstein findet sich innerhalb der Baronie der Stammsitz eines weiteren altehrwürdigen Weidener Geschlechtes. Wiewohl die Blautanner nicht in die Nähe der Macht und des Einflusses der Weißensteiner kommen, so ist ihr Name dennoch klangvoll. Einst reichte ihr Land vom äußersten Firun Waldleuens bis hinunter zum Hennsthal. Nach der Abspaltung eines Teils der Familie wurde das Dorf Mittnacht als Grenze definiert, wobei nicht festgeschrieben wurde, in welches Gut die Siedlung nun gehört. Genau aus diesem Grund gibt es ständig Zank zwischen den Junkern der beiden Güter und Mittnacht wechselte bereits einige Male den Besitzer. Bis heute haben noch kein Herzog und keine Herzogin dahingehend ein Machtwort gesprochen.
Das Junkergut Leuengrund erstreckt sich über den in Waldleuen gelegenen Teil des fischreichen Vierlehensee, dessen Schätze auch für ein anständiges Auskommen sorgen. und das umliegende Land mit den dem kleinen Weiler Ifirnen.
Land und Leute
Dem typischen Bewohner Leuengrunds merkt man einerseits die Nähe zur, für weidener Verhältnisse, großen Stadt Nordhag an, während man sich andererseits auch das Ländliche bewahrt hat. Der Fischfang im Vierlehensee bildet neben den saftigen Weiden der Nordhager Börde die Lebensgrundlage der Menschen, was dazu führt, dass es sich in und um Leuengrund relativ gut leben lässt. Man sucht in jeder Hinsicht die Nähe zur Stadt Nordhag und dem dortigen Bürgertum, vom nahen Blautann hält man hingegen respektvoll Abstand und verlässt sich auf den Schutz der gleichnamigen Junkerfamilie.
Geschichtsabriss
"Man sagt, der Name Leuengrund sei älter als jedes Haus im Dorf, älter sogar als die ersten Menschen, die sich an den Ufern des Vierlehensees niederließen. In den ältesten Überlieferungen heißt es, dass hier einst die donnernde Rondra höchstselbst auf das Dererund herabblickte.
Als die Herrin mit ihrem Gemahl stürmische Hochzeit hielt und der funkelnde See zu einem tosenden Mahlstrom wurde, erhob sich der uralte Tierkönig der Löwen aus dem Herzen des Blautanns. Er war Rondras heiliges Tier, ihr Bote und ihr Prüfstein. Mit einer Mähne wie flammender Sturmwind und Augen wie wetterleuchtende Sterne stellte er sich dem entfesselten Zorn seiner Herrin entgegen.
Die Menschen, die damals in armseligen Hütten am Ufer lebten, sahen, wie Rondra die Herausforderung annahm und der Löwenkönig brüllend gegen die peitschenden Winde antrat. Und in diesem Moment, so erzählt man, erschien die Herrin selbst in den Wolken — nicht als Gestalt, sondern als gewaltiges, strahlendes Leuchten, das einem gleißenden Schwert glich und das den Himmel spaltete. Sie prüfte den Mut Gwyddors, und der Löwenkönig wich nicht zurück.
Als der Sturm seinen Höhepunkt erreichte, stürzte ein einzelner Blitz herab, so mächtig, dass er den Boden selbst aufriss. Der Löwenkönig stellte sich ihm entgegen — und schützte die Menschen in ihrem Dorf. Eben jener Riss im Boden wurde später zu einem sanften Tal, einem Grund, in dem Gwyddor sich heilige zwölf Praiosläufe zur Ruhe legte. Die Bewohnern nannten eben jenes Stück Land fortan Grund des Löwen, und mit der Zeit wurde daraus Leuengrund.
Bis heute glauben die Dorfbewohner, dass Rondras Blick noch immer über dem Ort liegt. Wenn ein Sturm über den See zieht und der Wind durch die Wälder heult, schwören manche, das ferne Echo eines Löwenbrüllens zu hören — ein Zeichen, dass die Göttin ihre Prüfungen nie ganz beendet hat."
- aus der Sage um den Leuengrund, wie sie heute in der Heldentrutz erzählt wird
Von der mystischen Sage des Leuengrunds abgesehen, wirkt die Geschichte des Leuengrunds weitgehend unspektakulär. Hier wechselten - wie beinahe überall in der rauhen Heldentrutz - Zeiten des leichten Aufschwungs und des mehr oder weniger sorglosen Lebens mit Phasen, in welchen der Erbfeind plündernd und mordend durch die Lande zog. Zuletzt wurde das Dorf beim dritten Orkensturm 1011 BF beinahe vollkommen zerstört und auch beim vierten Orkensturm 1026 BF nahmen die Lande erheblichen Schaden. Doch mit an Sturheit grenzender Resilienz bauten die Menschen Leuengrunds ihre Häuser und Dörfer auf - wieder und wieder.
Dorf Leuengrund
Am Vierlehensee gelegen verwundert es kaum, dass der Fisch im Dorf Leuengrund eine wichtige Rolle in der Baronie einnimmt. Alles hier scheint mit den geschuppten Gaben des fischreichen Sees zu tun zu haben. In der “Aalreuse” (Q4/P2/S10) am “Fischerhafen” lässt sich vorzüglicher Eintopf genießen, die Menschen hier handeln mit Tran und selbst das kleinste Kind schafft es einen ordentlichen Knoten zu machen. Das Dorf liegt, umgeben von einer wehrhaften Palisade und schmiegt sich an das Ufer des Sees. Der wichtige Hagweg läuft direkt am Dorf vorbei. Die unmittelbare Nähe zur “großen” Stadt Nordhag ließ darüber hinaus einen beinahe schon städtisch angehauchten Menschenschlag entstehen und nicht selten blicken die Leuengrunder mitleidig auf die Bewohner der anderen Dörfer Waldleuens herab.
Die Zwölf finden in den beiden Schreinen der Peraine und der Travia Verehrung. Die Bewohner des Dorfes leben vor allem in Häusern aus Holz und Fachwerk und es finden sich einige der besten Handwerker der Baronie innerhalb der Siedlung. Die Junker von Leuengrund leben in einem steinernen Gutshaus und Wehturm auf einer leichten Anhöhe über dem Ufer des Sees, etwas abseits des Dorfes.
Persönlichkeiten:
- Bärwulf Rondradan vom Blautann: der Junker von Leuengrund und Ritter vom Blautann ist ein Ritter wie aus dem Lehrbuch.
- Griffpurga Praiona von Halberg-Kyndoch: ist die Junkersgemahlin und stammt gebürtig aus dem Nordmärker Hochadel. Dementsprechend schwer ist ihr Stand in der Grafschaft - ihr wird Hochnäsigkeit und übertriebene Eitelkeit attestiert und über ihre Garderobe oft die Nase gerümpft.
- Oswald vom Silberrangen: der Dorfschulze Leuengrunds kam einst als Svelltischer Flüchtling nach Weiden und schaffte es hoch in der Gunst der Dörfler und des Junkers aufzusteigen. Er kennt den See wie seine eigene Westentasche.