Titel: Baron, Verfemter, Mörder, Schänder, Geächteter, Vogelfreier
Lehen: Baronie Uhdenwald
Tsatag: 978 BF
Borontag: 1031 BF (verschollen)
Familienstand: Verheiratet mit Hennya von Arnolfingen, gebürtige Donnerbacherin (1026 BF im Auftrag Darwolfs ermordet)
Nachkommen: Ein Sohn: Weldmar von Binsböckel (beim Goblinfeldzug 1030 BF verstorben), zwei Töchter: Danje von Binsböckel und Hedwig von Binsböckel-Glückshaus (1026 BF im Auftrag Darwolfs ermordet)
Kurzprofil: Großer, kräftiger Kerl mit braunen Augen, der sich lange Jahre für besonders clever und gefährlich hielt und seine Mitmenschen mit einer schwer zu ertragenden Geringschätzung geißelte. Dass er wirklich so clever war, darf allein schon wegen der zahlreichen Missetaten bezweifelt werden, derer er überführt wurde. Gefährlich ist er aber tatsächlich gewesen, zog mit seiner Bande mordend und schändend durch die Drachenpforte und machte auch vor anderen Adeligen nicht Halt. Sein letzter Coup war die Ermordung des Sichler Markverwesers Ralmir von Hauberach --- anschließend wurde er allein aufgrund einer Intervention von Prinzessin Walbirg von Löwenhaupt nicht hingerichtet.
Schicksal: Darwolf wurde 1016 BF unter Reichsacht gestellt, nachdem seine Mordpläne für den damaligen Gaugrafen Bunsenhold von Wolkenstein und Wettershag aufgeflogen und gescheitert waren. Nach dem Mordanschlag auf den Markverweser 1029 BF erklärte Herzogin Walpurga von Löwenhaupt ihn für vogelfrei und er floh aus den Bärenlanden, um sein Fell zu retten. Angeblich hat er sich danach als Begleiter und Beschützer Prinzessin Walbirgs in den Nordlanden verdingt. Seit Darwolf in Riva 1031 BF in die eisigen Fluten des Hafenbeckens fiel, als er die Ifirnsmaid beschützen wolte, gilt er als verschollen (AvB 136 BF, Seite 27).


Die Sichelwacht hat über die Jahrhunderte eine geradezu schwindelerregend hohe Anzahl von Raubrittern und auch Räuberbaronen hervorgebracht. Es gibt verschiedene Spielarten: So verfügt die Schroffenfelserin Farhildt Silbertürmer von Îrminsfold angeblich über einen klaren Ehrenkodex, während ihr Östlinger Mentor Terkol von Buchenbruch derart gierig und gewissenlos war, dass er gleich mehrere Baronien ruinierte, und Mirnhilde von Hahnfels gilt allgemein als eine Person, deren Schrauben so locker sitzen, dass man nie wissen kann, ob sie als nächstes etwas Gutes oder etwas Schlechtes tun wird. Darwolf von Binsböckel-Glückshaus hingegen gehörte in die Kategorie "mordender und schändender Wahnsinniger".

Für alle, die das in Zweifel ziehen, seien hier ein paar seiner schlimmsten Verbrechen aufgeführt:

Dem Uhdenwalder Baron war von jeher klar, dass er es mitseinem kärglichen Lehnsland niemals zu Reichtum bringen würde. Deshalb stellte er schon in jungen Jahren eine Räuberbande zusammen, mit der er wahllos über Reisende in der Drachenpforte herfiel: Mord, Totschlag und Vergewaltigungen standen auf der Tagesordnung, wobei kaum ein Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern gemacht wurde.

1016 BF, also nach der Entstehung der Wüstenei auf seinem Lehnsgebiet, gerieten Darwolf und Gaugraf Bunsenhold in Streit über die Steuerlast für Uhdenwald: Das Land würde jetzt erst recht nichts mehr abwerfen, und mit Reisenden, die er überfallen konnte, hatte Darwolf auch nicht mehr groß zu rechnen. Deshalb wollte er Steuererleichterungen, die Bunsenhold aber nicht zu gewähren bereit war --- auch, weil er Darwolf im Verdacht hatte, seine Steuereintreiber schon mehrfach überfallen und ausgeraubt zu haben. 1018 BF ersann der Binsböckler ein Mordkomplott gegen den Wolkensteiner, das jedoch aufflog und ihm die Reichsacht einbrachte.

In den Jahren darauf wurden Darwolfs Überfälle noch brutaler und er wendete sich mit seinen "Dämonreitern" immer öfter auch gegen Güter in den angrenzenden Baronien und deren adelige Herren. Dabei ging es ihm vor allem darum, klarzumachen, dass er nach wie vor ein gefährlicher Gegner ist und jeden, der kommt, um ihn gefangen zu nehmen, bis aufs Blut bekämpfen wird. Es gab in jener Zeit viele Tote, 1022 BF schließlich entführte der Uhdenwalder die Drachensteiner Baroness, Sindaja Schwertestreich von Silkenau, um sie als Druckmittel gegen ihren Vater einzusetzen. Für mehrere Monate wurde Sindaja in ein dunkles Loch gesperrt und misshandelt, auf dass ihr Wille brechen möge und sie Darwolf zu Willen sei. Schließlich kam sie bei einem Scharmützel durch Zufall frei.

Wenige Monde später, im Frühling 1023 BF, erwischten die Truppen des Markverwesers den unter Reichsacht stehenden Verbrecher, dessen Familie ihm mittlerweile auch die Unterstützung entzogen hatte, und Ralmir verurteilte ihn nach kurzem Prozess dazu, den Rest seines Lebens mit Strafarbeit in einem Steinbruch zu verbringen --- wie ein Gemeiner. 1024 BF gab es einen "Orküberfall" auf besagten Steinbruch und Darwolf wurde für tot gehalten. Tatsächlich war seine Bande jedoch herbeigeeilt, um ihn zu retten.

In den Jahren darauf veranlasste der Binsböckler aus dem Verborgenen heraus unter anderem die Ermordung seiner Frau und seiner jüngsten Tochter, weil die gegen ihn ausgesagt hatten. Er brachte noch mehr Menschen um, vergewaltigte munter weiter und ersann schließlich einen Plan, die Herrschaft über Uhdenwald wieder an sich zu reißen. Der sah wie folgt aus: Vor der Grafenkrönung Ralmirs von Hauberach, mit dem er genau wie mit Bunsenhold über Kreuz lag, wollte er diesen ermorden und alles so aussehen lassen, als hätte sein eigener Sohn und Erbe Weldmar die Tat begangen. Dieser sollte sodann hingerichtet werden, womit Darwolfs Tochter Danje zur neuen Herrin von Uhdenwald geworden wäre. Diese wollte er anschließend ehelichen und sich so den Weg zurück auf den Thron ebnen.

Glücklicherweise misslang auch dieser Plan: Das Leben des Markverwesers konnte zwar nicht gerettet, aber die Unschuld Weldmars bewiesen werden und Danje blieb es erspart, ein Leben in Blutschande als Sklavin ihres Vaters führen zu müssen. Der wurde zwar gestellt und von der Herzogin zum Tode verurteilt, aus Gründen, die wahrlich nur die Götter verstehen mögen, forderte Prinzessin Walbirg jedoch, das Urteil nicht zu vollstrecken, weil sie noch Pläne für den Uhdenwalder habe. Wozu irgendjemand einen schlechten Menschen wie diesen gebrauchen kann, wird wohl ewig ihr Geheimnis bleiben.

Walpurga beugte sich damals dem Willen ihrer Tochter, erklärte Darwolf allerdings mit den Worten "Du kannst gehen, wohin du willst, aber ich überstelle dich fortan der Gnade jenes Grimmen, der dir heute dein Leben gerettet hat. Wer in den Landen Weidens dich fängt oder erschlägt, soll nicht bestraft werden --- wie ein Wolf nicht betraft wird, wenn er ein Reh reißt." für vogelfrei. Der Geächtete verließ daraufhin 1029 BF Hals über Kopf die Bärenlande und ward nie wieder gesehen.

Es heißt jedoch, er habe die Prinzessin und Ifirnsmaid später noch bei ihren Reisen im hohen Norden begleitet und im Zuge dessen 1031 BF sein Leben verloren.