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Im Kerker
Ein leises Flüstern ließ ihn hochfahren. Wilfreds Kopf schmerzte. Hastig fuhr er sich über die schweißnasse Stirn. Er wusste nicht was ihm geschehen, geschweige denn wo er war. Vor seinen Augen breitete sich Finsternis aus, ein schwarzes Nichts. Abermals hörte der Ritter ein Flüstern, doch übertönte der hämmernde Schmerz in seinem Kopf die ausgesprochenen, höchstwahrscheinlich an ihn gerichteten Worte und ließ diese zu einem unverständlichen Raunen verkommen.
Wilfred versuchte sich zu erinnern und langsam manifestierten sich Erinnerungen an die letzten Tage. Zusammen mit einigen seiner Männern und dieser Waindis begab sich der Edle, entgegen aller Warnungen in den Wargenforst um sein Weib Inja zu suchen.
Einen vollen Praioslauf lang waren sie unterwegs gewesen. Er konnte sich noch daran erinnern wie sie ihr Nachtlager nahe einer verlassenen Köhlerhütte aufschlugen, doch für mehr reichte es nicht. Wilfred versuchte aufzustehen, doch erstickten seine kraftlosen Beine und sein hämmernder Kopf diesen Versuch bereits im Keim. Der Ritter erbrach sich.
Abermals ein Flüstern. Dieses Mal aber schien es deutlicher zu sein. „Wilfred…“ Der Ritter blickte in die Dunkelheit. Ja, jemand schien seinen Namen zu flüstern. Diese Stimme – er kannte sie. Ja, es war die seines Weibes.
„Inja…“ stöhnte er und streckte seine Hand in die Richtung, aus der er ihre Stimme vernahm.