Titel: Stadtmeister von Sinopje
Lehen: Baronie Adlerflug in der Sichelwacht
Kurzprofil: Folgt
Verwendung: Folgt

 

NAMEN & TITEL

• Vollständiger Name
Sporlîn Sohn des Ronach

• Titel
Stadtmeister

• Ämter
Vogt von Adlerflug von 1021 bis 1046 BF
Stadtmeister von Sinopje seit 1046 BF

WICHTIGE DATEN

• Tsatag
15. Phex 947 BF

• Borontag
Folgt

FAMILIENBANDE

• Ehegatte
Spôrlin ist mit seinem Amt vermählt und hat sich nie darum bemüht, eine Frau zu finden, mit der er eine Familie gründen könnte. Allerdings ist er für einen Zwergen ja auch noch nicht zu alt, um dieses Projekt anzugehen.

• Kinder
Keine bekannt

AUSSEHEN & AUFTRETEN

• Beschreibung
Sporlîn sieht mehr aus wie eine horasische Puderquaste als wie ein Weidener Pragmatiker: Der umtriebige Brillantzwerg kleidet sich in den feinsten Zwirn aus Brokat, Samt und Seide und macht auch vor Einstecktüchern aus Drôler Spitze oder vergoldeten Gehstöcken keinen Halt. Haar und Bart des Stadtmeisters von Sinopje sind voll, tiefrot und stets prächtig frisiert --- beides gern adrett in kleine Löckchen gelegt und mit Perlen oder Edelsteinen verziert. Für einen Zwerg hat Sporlîn eine recht ansehnliche Größe, viel auffälliger aber ist sein Leibesumfang. Der Stadtmeister von Sinopje ist nicht kräftig oder untersetzt, sondern schlicht und ergreifend fett. Man sieht ihm an, dass er auch in diesem Bereich seines Lebens lieber klotzt als kleckert, oder anders: einfach nicht in der Lage ist, ein gesundes Maß zu halten.
In einer Provinz, in der vor allem rondrianische Tugenden hochgehalten werden, führt all das natürlich nicht zu Sympathien oder Ansehen. Das Gegenteil ist der Fall: Spôrlin ist in der Sichelwacht sehr unbeliebt. Es gilt die Faustregel: Je näher der Wohnort desto größer der Hass. So ist er vor allem mit seinen Nachbarn zu Linken und zur Rechten, den Baronen von Fuchshag und Schwarzenstein, verfeindet. Beide belächelten den Stadtmeister anfänglich, mittlerweile aber ist ihre Heiterkeit vergangen, denn sie haben auf die harte Tour gelernt, dass sich hinter der albernen Fassade des Angroscho ein knallharter Geschäftsmann mit messerscharfem Verstand verbirgt. Sporlîn lässt sich kein X für ein U vormachen, auch nicht von Leuten, deren Stammbäume so lang sind, dass man damit eine Straße von Trallop bis Trahelien pflastern könnte. 

• Aventurische Informationen
Kaum ein Sichler Adeliger gibt es gern zu, aber als Sporlîn noch Vogt von Adlerflug war, durchlief die Baronie eine Entwicklung, von der andere Lehnsherrn nur träumen können. Das lag zum einen daran, dass Sporlîn wegen seines überkandidelten Aussehens und des in erster Näherung meist --- bewusst --- unbekümmerten Auftretens gern unterschätzt wird. Bis seinem Gegenüber der Verdacht kommt, dass das alles nur Schau sein könnte, wurde es oft schon so weit über den Tisch gezogen, dass an ein Zurückrudern nicht mehr zu denken ist. Dabei hat etwas große Bedeutung, das in Weiden sonst selten anzutreffen ist: Wenn es um Handel und Wandel geht, gibt es bei Sporlîn keine Berührhungsängste und auch keine Skrupel. Über Geld spricht der Weidener Adel gemeinhin nicht, das hat er einfach. Schmeichelei, Feilschen und dergleichen, lassen sich mit dem blaublütigen Selbstbild nicht in Einklang bringen, weshalb von so etwas meist Abstand gehalten wird. Nicht so in Adlerflug.
Auf seinem Sonderweg macht Sporlîn nun auch als Stadtmeister keine Gefangenen. Wo er eine Chance wittert, greift er ohne Zögern zu. So hat er es sich in seinen Tagen als Vogt etwa mit Thordenin von Weißenstein verscherzt, indem er dessen nach dem letzten Goblinsturm erlassenes Embargo gegen Waren aus der Freien Stadt Uhdenwald eifrig untergrub: Als der Weißensteiner den Grenzübergang bei Rathila in Fuchshag mehr oder minder dicht machte, öffnete der Angroscho die Tore bei Sinopje in Adlerflug sperrangelweit --- und hält an dieser Praixis auch als Stadtmeister fest. Schon vor diesem Coup hatte die einstmals kleine und unbedeutende Siedlung rund um die Baronsburg Wehspitz dank einiger kluger Entscheidungen Sporlîns in Sachen Handwerk und Handel eine rasante Entwicklung durchlaufen, die sich nun noch beschleunigte.
Thordenin von Weißenstein ist nicht der einzige Sichler Adelige, der lange sehnsüchtig darauf wartete, dass Heldar von Lynnd, der Sohn Olfs von Lynnd, dessen Erbe antritt, damit die uneingeschränkte Herrschaft des Zwergen ein Ende findet. Volljährig war der junge Mann schon seit 1037 BF, doch an den Machtverhältnissen in Adleflug änderte sich erst 1046 BF etwas. Die Gründe dafür sind mannigfach. Nicht zuletzt ist es ein schlecht gehütetes Geheimnis, dass Olfs Sohn von überaus schlichtem Gemüt ist und aller Voraussicht nach keinen guten Baron abgeben wird. Oder anders: Es stand zu befürchten, dass er nur auf dem Papier herrschen würde, während der Vogt die Zügel tatsächlich weiter fest in der Hand hält. Dass Sporlîn in Sachen Erbfolge aus dem Saltheler Grafenpalast nicht auf die Finger geklopft wurde, hing auch damit zusammen. Graf Bunsenhold zur Sichel war stets klar, dass mit Sporlîn ein fähiger Mann das Sagen in Adlerflug hat. Noch dazu einer, der ihm frei heraus Treue schworen hat, was Seltenheitswert genießt.
Lange Zeit zeigte der Wolkensteiner kein Interesse daran, irgendetwas an den Verhältnissen in Adlerflug zu ändern, doch dann kam das Jahr 1046 BF und mit ihm eine große Überraschung: Graf Bunsenhold gewährte der Siedlung am Rathila Stadtrechte und Sporlîn gab seinen Posten als Vogt der Baronie auf, um fortan als Stadtmeister zu wirken. Auch diese Lösung macht den Adel aus  den angrenzenden Baronien nicht glücklich, denn ihm ist klar: Am Machtgefüge in Adlerflug ändert sich durch diesen Kunstgriff kaum etwas. Zwar ist Heldar heuer als Vogt der Baronie direkter Vertreter seines siechen Vaters, doch  ist der junge Mann kaum in der Lage sich allein über Wasser zu halten und muss doch immer wieder beim Zwergen um Rat bitten. Der wiederum sitzt fester im Sattel als jemals zuvor, da er von der Sinopjer Bürgerschaft zum Stadtmeister gewählt wurde und so gegen Angriffe von außen gewappnet ist. 

• Stärken
Sporlîn ist ein gerissener Geschäftsmann und überaus führungsstarker Herrscher, der beim Adel zwar nicht beliebt ist, beim Adlerfluger Volk aber durchaus hohes Ansehen genießt, weil sich die Lebensumstände in der Baronie seit seiner Zeit als Vogt massiv verbessert haben. Aus diesem Grund werden auch bei dubiosen Vorgängen auf Burg Wehspitz oder in Sinopje wenig bis gar keine Fragen gestellt und der Angroscho kann schalten und walten, wie es ihm gefällt.

• Schwächen
Sporlîn ist ein Lebemann und beim Protzen sowie in Sachen Genuss vollkommen außerstande, Maß zu halten. Er ist außerdem ein Raffzahn, was in krassem Gegensatz dazu steht. Um seinen Lebensstandard halten und weiter verbessern zu können, muss er mehr und mehr Geld einnehmen, was mitunter seltsame Blüten treibt. Seit dem Tod der Baronsgemahlin Ondwina gibt es niemanden mehr, der Kritik an ihm übt oder ihm den Spiegel vorhält, sodass heuer auch sein Größenwahn rasant voranschreitet.

HINTERGRÜNDE

• Gottheit
Angrosch, Phex, Simia

• Meisterinfos
Als Sporlîn das Amt des Vogts im Jahr 1021 BF übernahm, geschah dies tatsächlich aus freundschaftlicher Verbundenheit heraus. Er kam damit einem Wunsch des bettlägerigen Olf und seiner Gemahlin Ondwina nach, die so wenig Ahnung von Adelsdingen hatte wie er und noch viel weniger Ahnung von Verwaltung. Als Herrscher der Baronie agierte der Angroscho bald schon so geschickt, dass es einen merklichen Aufschwung gab. Die Vorteile, die ihm daraus erwuchsen, sorgten dafür, dass Sporlîn Blut leckte. Es dauerte nicht lange, bis er keine Lust mehr hatte, sich von Ondwina oder Olf ins Tagesgeschäft reinreden zu lassen. Als sich der Zustand des Barons um 1026 BF herum überraschend verbesserte, fürchtete er, seinen Einfluss zu verlieren, und schmiedete daher einen bösartigen Plan: Seit mehr als zwei Jahrzehnten werden seinem alten Freund auf sein Geheiß hin regelmäßig kleine Mengen Quecksilber verabreicht, was nicht nur zu seinem körperlichen Siechtum beiträgt, sondern auch seinen geistigen Verfall herbeigeführt hat.
Im Jahr 1039 BF kam Olfs Gemahlin Ondwina diesen Umtrieben auf die Spur, weshalb sie sterben musste. Offiziell hat sich die arme Frau in den Tod gestürzt, weil sie die traurige Situation mit ihrem immer öfter zu gewalttätigen Ausbrüchen neigenden Mann, dem schwachsinnigen Sohn und der im Streit gegangenen Tochter nicht mehr ertrug. Inoffiziell haben treue Gefolgsleute des Vogts ihrem Leben ein Ende bereitet und sie dann über die Zinnen der Baronsburg befördert. Ab diesem Zeitpunkt war Heldar Hal Sporlin schutzlos ausgeliefert, nahm aber anders als seine  Eltern keinen Schaden --- weil der Angroscho Pläne verfolgte, für die er ihn lebend brauchte. Seit 1046 BF weiß die Öffentlichkeit, wie diese aussehen: Sporlîn ist jetzt Stadtmeister und als barönliches Gegengewicht fungiert ein junger Mann, dessen beschränkte geistige Kapazitäten voraussichtlich dafür sorgen werden, dass er niemals zu einer Gefahr für ihn wird. 

BRIEFSPIEL

• Verwendung
Folgt

• Spieler
NSC


Porträtbild erstellt mit Bing Image Creator und OpenArt.