Grafschaft: Heldentrutz
Baronie: Nordhag (Wei-IV-02)
Gutsherr: Ritterin Aleria von Feljaten
Wappen: keins
Einwohner: 59 Menschen, 2 Zwerge
Orte: Dorf (45 Bewohner), Rittergut (12 Bewohner), Mühle (4 Bewohner)
Tempel: Kapelle der Peraine
Garnison: Die Lanze der Ritterin
Landschaft: Ausläufer der Nordhagener Börde
Wege: Ein ausgetretener Karrenweg führt vom Nornstieg zum Gut
Besonderheiten: alter Bergfried, Räuberbusch, Kaltenforster Mühle

Lage:
Das Rittergut Kaltenforst befindet sich circa zwölf Meilen westlich der Stadt Nordhag. Ein Weg zweigt vom Nornstieg Richtung Westen ab und führt durch die rollende, für Heldentrutzer Verhältnisse sehr fruchtbare, Hügellandschaft der Nordhager Börde. Vorbei an einem kleinen Waldstückchen, den Kaltenforst, oder Räuberbusch wie ihn die Einheimischen nennen, quert der Weg, über eine kleine Holzbrücke, den Kaltwasser. Der Bach fließt vom Finsterkamm im Nordwesten kommend, durch die sanfte Hügellandschaft in den Kaltenforst. Die Grenze des Lehens beginnt gleich jenseits des Baches und verläuft im Osten entlang des Forsts. Im Westen grenzt das Lehen an den Lechminskuppen und im Süden an das Gebiet Herzoglich Weiden. Das Rittergut Kaltenforst selbst steht auf einem kleinen Hügel, an dem sich ein kleines Dörfchen schmiegt. Der Weg führt im weiteren Verlauf zu dem in der Nachbarschaft liegenden Junkergut Lichtwacht und dem Edlengut Düsterbach.

Das Dorf:
Der Weg vom Nornstieg hierher mündet im Osten in ein stabiles, hölzernes Tor, welches den Eingang sichert. Direkt hinter der Palisade zweigt ein ausgebauter Pfad nach Norden vom Weg ab und führt den flachen Hügel hinauf zum Rittergut. Der Weg ins Dorf hinein führt vorbei an einigen kleinen Katen, einer Schafweide und einem Gemüseacker hin zum Dorfplatz. Eine große alte Silber-Weide beherrscht die Mitte des Platzes und wirft ihren Schatten auch über den Brunnen des Dorfes. Gleich südlich des Platzes steht das kleine Gasthaus „Zwergenkroog“ (Q4/P2/S6) und lädt die wenigen durchreisende Jäger, Waldarbeiter und Angehörige der Finsterwacht zur Rast ein. Im Westen führt ein Weg an der von einem ordentlichen Kräutergarten eingesäumten Peraine Kapelle vorbei zum westlichen Ausgang des Dorfes. Einige Schritte hinter der Palisade wird der Weg zum Pfad, der weiter in die Wildnis hinein führt. Einige Weidener Bauernhäuser und die kleine Schmiede säumen den Platz im Norden, von wo ein weiterer Weg, vorbei an dem Obsthain und Gemüsegarten der Peraine und einigen Katen und Scheunen, um den Hügel des Gutes herumführt. Dieser Weg führt durch die Palisade zu den nördlichen Feldern des Ortes. Einige der kleinen Katen und Bauernhäuser im Ort haben einen kleinen Gemüsegarten, der für den eigenen Bedarf angelegt wurde.

Das Gut:
Auf dem flachen Hügel über dem Dorf ruht das Rittergut Kaltenforst. Kernstück der Anlage ist ein vier Stockwerke hoher, quadratischer Bergfried. Das drei Schritt hohe Fundament des massiven Bauwerkes ist mit kaum noch sichtbaren Zeichen verziert. Glaubt man den Dorfbewohnern, so stand der Turm schon zur Priesterkaiserzeit und blieb als Ruine zurück, die von den späteren Lehnsherren wieder hergerichtet wurde. An der Ostseite des Turms angelehnt, errichteten die Ritter zu Kaltenforst das steinerne, zweistöckige, L-förmige Herrenhaus mit dem roten Schindeldach, in dem die Familie und engsten Vertrauten wohnen. An der Südseite des Bergfriedes schließt sich eine steinerne zweistöckige Remise an, in der die Pferde und Wagen untergebracht sind. Im oberen Stockwerk der Remise befinden sich ein Lager und die Kammern für Knechte und Fuhrleute. Dem Herrenhaus gegenüber steht eine hölzerne, einstöckige Scheune mit Strohdach, in der fünf Kühe und ein paar Hühner untergebracht sind. Der Gutshof ist von einer hölzernen Palisade mit Wehrgang umschlossen. Auch wenn die Anlage von Weitem für Weidener Verhältnisse recht trutzig und ordentlich aussieht, fallen dem Betrachter aus der Nähe sofort die geflickten Löcher in den Dächern und der fehlende Putz auf den Außenwänden ins Auge.

Die Kaltenforster Mühle:
An der Stelle, an der der Kaltwasser in den Kaltenforst fließt, steht die die Kaltenforster Mühle und das Wohnhaus des Müllers und seiner drei Gehilfen. Die Mühle wird nicht nur zum Mahlen des Korns in der Erntezeit genutzt, sondern liefert mit ihrem Sägewerk auch Bauholz für die Region. Obwohl sie auf dem Grund des Lehns steht, gehört die Mühle und somit ihre Erträge der Baronie Nordhag. Den Lehnsherren von Kaltenforst wird lediglich die kostenfreie Nutzung zugesprochen. Im Gegenzug sorgt man sich um die Sicherheit der Mühle.

Der Kaltenforst / Räuberbusch: 
Das kleine Waldstück im Osten wird von der hiesigen Bevölkerung Räuberbusch genannt. Kaum eine ehrliche Haut traut sich weiter als bis zum Waldrand hinein. Die Bewohner der Gegenden um den Wald sind sich einig darüber, dass es hier spukt. Die Geschichten berichten von einer alten Ruine inmitten des Waldes. Auch soll es hier Feen und Hexen geben. Und obwohl dieses Waldstück nicht sehr groß ist, soll es doch Tage dauern, um es zu durchqueren. Ob diese Geschichten wahr sind oder nicht: fest steht, dass sich immer wieder lichtscheues Gesindel in dem nahezu undurchdringlichen Dickicht des Waldes niederlässt und für Ärger sorgt.

Bewohner:
Die Bevölkerung ist wie überall in der Heldentrutz für ihre Wehrhaftigkeit und Gastfreundschaft bekannt. Man hält zusammen, fürchtet den nächsten Orkensturm und folgt brav der Obrigkeit. Das Lehn gehört zu den wohlhabenderen Gegenden der Heldentrutz, auch wenn diese Formulierung bei einem Edlen aus Baliho einen Lachanfall auslösen würde. Die Familie von Feljaten hat in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten gut gewirtschaftet und hat dafür gesorgt, dass es auch dem gemeinen Volk gut ergeht.

Wichtige Persönlichkeiten:

  • Falber Raulsfelsen lebt mit seiner halbelfischen Tochter Findane Siebenwind am nördlichen Rand der Siedlung. Falber durchreiste in seinen jungen Jahren den Kontinent mit einer Gruppe von Experten für besondere Aufträge, bevor er sich mit seiner Frau Aeli, einer Elfe aus den Auen Albernias, hier niederlies. Nach Findanes Geburt verschwand Aeli und ließ die beiden zurück. So zog Falber seine Tochter alleine groß. Beide kümmern sich um die Wildbestände, sowie die ein oder andere Gefahr auf den Pfaden und Wegen rund um das Lehen.
  • Die Wirtsleute Ingunde und Travihold Rodendörfer betreiben das kleine Gasthaus „Zwergenkroog“ im Ort. Beide stammen ursprünglich aus dem Kosch, bevor es sie nach Nordhag verschlug. Manch ein Reisender hat die Wirtsleute schon für Zwerge gehalten, da beide von eher kleiner, aber kräftiger Statur sind. Vor knapp 20 Jahren lernten sie die ambitionierten Rittersleute von Feljaten kennen, die sie einluden hier im Örtchen den Ausschank zu übernehmen. Die Beiden kümmern sich um die wenigen Durchreisenden und bemühen sich die Dorfgemeinschaft in den Abendstunden mit Gesang, Gesöff und Genießbarem zu erfreuen und zusammenzuhalten. Wieso sie ihre alte Heimat verlassen haben und warum es sie ausgerechnet nach Weiden verschlug, ist so manches Mal Anlass für eine unterhaltsame Geschichte, die immer wieder etwas anders ausfällt.
  • Die Brüder Dranox und Drabolox, Söhne des Drakorosh, betreiben die redliche Schmiede im Ort. Man kann die beiden Zwerge schon von weitem streiten hören, wenn man sich ihrer Schmiede nähert. Neben den üblichen anfallenden Arbeiten wie Pferde beschlagen, Werkzeuge und Geräte reparieren, kümmern sie sich auch um die Instandhaltung der Palisaden und der Bewaffnung. Aus welchem der Bergkönigreiche die beiden stammen, ist ihr gut gehütetes Geheimnis. Einmal im Jahr geht einer der beiden für ein paar Wochen auf Wanderschaft, um für Vorräte und neues Wissen aus der Heimat zu sorgen. Wer die beiden Brüder genauer kennenlernt, bemerkt schnell, dass die gegenseitigen Sticheleien nicht ernstgemeint sind.
  • Irmfried Ährenhold ist die Peraine Geweihte im Ort. Die 63-Jährige, immer noch rüstige Irmfried kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Gemeinde. Dem Großteil der Bewohner hat sie auf die Welt geholfen. Jeder hier weiß, dass er sich bei Krankheit oder Verletzung auf sie verlassen kann. Als einzige Geweihte im Ort kümmert sie sich um alle notwendigen Segen und hohen Feiertage. Sie ist bemüht jeden mit Rat und Tat zu unterstützen und die Bewohner vertrauen sich ihr an. Laut den Gerüchten im Ort, soll Irmfrieds Mutter eine weise Frau aus der Gegend um Tobra gewesen sein und ihr alles über die Kräuter- und Heilkunde beigebracht haben. Ein Gerücht, welches Irmfried weder bestätigt noch verneint. Neben der Kapelle in Kaltenforst betreut sie noch den ein oder anderen Schrein in den benachbarten Hofgemeinschaften.
  • Der Müller Drachwill Altenhain lebt mit seinen drei Gesellen außerhalb der Siedlung und betreibt die örtliche Mühle am Kaltwasser. Die meisten Dorfbewohner meiden den einäugigen, entstellten Müller und seine Burschen. Es wird gemunkelt, dass er eigentlich ein Schwarzmagier sei und die Burschen, die für ihn arbeiten wären nicht ganz richtig im Kopf. Altenhain ist ein Kriegsveteran und hat in Tobrien gedient. Auf welcher Seite ist nicht bekannt. Das Grauen, welches er erleben musste, hat ihn hart und kautzig gemacht. Daher lebt er zurückgezogen auf dem Mühlengrund am Kaltwasser. Seine Gesellen führt er mit harter Hand und benötigt, wie er gerne betont, keine Hilfe von Rittern und schon gar nicht von Weibern in Rüstungen. Er betritt das Dorf nur selten und schickt meistens seine Burschen, wenn es um Besorgungen geht. Einmal alle zwei Monate dürfen seine Gesellen sich im Zwergenkroog amüsieren, bleiben dann aber meist unter sich.