Nachwuchs in Teichenberg - Besuch aus Urkentrutz

Burg Urkenfurt, Baronie Urkentrutz, 18. Praios 1046 BF

Minerva von Finsterborn, die Tochter der Baronin von Urkenfurt und Knappin des Dienstritters Oberon von Uhlredder, öffnete die Botschaft, die aus Teichenberg gekommen war. Sie war an ihre Mutter adressiert. Doch Lyssandra befand sich auf Reisen - sie brachte Minervas kleine Schwester Eylin ins Kloster Toricum im Horasreich, wo sie auf eine Bosparanoschule gehen sollte. In der Abwesenheit der Baronin hatte die 19 Winter zählende Minerva die Vertretung der Mutter übernommen. Sie wurde dabei von ihrem Schwertvater Oberon von Uhlredder und dessen Frau Danje unterstützt.
Minerva wusste um das gute Verhältnis der Teichenberger mit der Familie ihrer Mutter, und so beschloss sie, dass die Korrespondenz nicht warten konnte bis ihre Mutter von der Reise zurück war.  
 
Teichenberg, Baronie Teichenberg, Mitte Praios 1046 BF
 Das ritterliche Paar
 Dythlinde Raugunde von Birselburg auf Fuchsstein, Baronin von Teichenberg,
 und Alardus Schwerterstreich von Brockingen,
 haben die Ehre die Geburt Ihres erstgeborenen Kindes,
 Heldara Rondrawine von Birselburg auf Fuchsstein,
 kund zu tun.
 Möge Travia die junge Familie segnen!
 
Mit einem Lächeln überreichte sie Oberon, der neben ihr stand, den Brief.
 „Sieh nur, Oberon, das ist aber mal eine freudige Nachricht!“
Oberon nahm der jungen Regentin den Brief ab und las diesen durch. Er brummte hier und da kurz etwas Unverständliches, was Minerva aber schon kannte. Damit erkaufte er sich meistens etwas Zeit, da Lesen keine seiner Stärken war. Was nicht hieß, dass er es nicht konnte, aber er brauchte in der Regel länger dafür.
„Die Götter seien gepriesen, die Eidmutter und die Ewigjunge voran. Wirklich eine freudige Nachricht. Wirklich sehr schön das dort eine neue Familie entstanden und auch die Erbfolge erst einmal gesichert ist. Ehrlich gesagt hatte ich schon ein wenig den Eindruck, dass die Eltern der Kleinen Heldara nicht ganz so gut zusammenpassen. Nichts Großes oder gar Klatsch, du weißt davon halte ich nichts, nur so ein Gefühl.“
Oberon sah Minerva direkt an als er fortfuhr:
 „Du kannst daraus aber auch etwas lernen Minverva. So weit ist deine Schwertleite ja nicht mehr hin und du bist die Erbin deiner Mutter und des Baronsthrons von Urkenfurt. Als deine Mutter die Krone bekam gab es zwar noch so einige Werber, die gerne Baroninnengemahl geworden wären. Allerdings war die Erbfolge mit drei Kindern ziemlich sicher und das Alter deiner Mutter, das weitere Kinder sehr unwahrscheinlich macht, ein Fakt. Beides zusammen hielt die Anzahl in einem erträglichen Maß, wenn du mich fragst. Wenn auch sicherlich ein Ärgernis. Wie auch immer, worauf ich hinaus will…du als Erbin und baldige Ritterin wirst alsbald überschüttet werden bzw. deine Mutter. Stell dich also darauf ein und gleichzeitig nimm die Geburt des Kindes der Teichenbergerin quasi als Endpunkt dieses Weges. Ein, zwei weitere Kinder sollten freilich noch folgen in den Zeiten in denen wir leben mit dräuendem Ork, blutigen Fehden im Herz des Reiches und Ähnlichem. Aber mit dieser Geburt wird Ruhe in Teichenberg einkehren und so wird dereinst auch bei dir Ruhe einkehren von dem Gewese, das spätestens beginnen wird am Tag nach deiner Schwertleite!“
Minerva starrte Oberon böse an. Wie viele Jugendliche oder junge Erwachsene hasste sie es von den Älteren belehrt zu werden. Und dann auch noch zu diesem Thema! Wie kam Oberon von der erfreulichen Geburt eines Kindes auf eine anstehende traviagefällige Verbindung, die sie vielleicht irgendwann, in hoffentlich ferner Zukunft, womöglich eingehen sollte. Wie absurd war das denn? Und wieso machte er angesichts des Würmchens in Teichenberg, von dem noch gar nicht sicher war, ob er angesichts des dräuenden Orks jemals das Erwachsenenalter erreichen und den Thron in Teichenberg übernehmen würde, so ein Fass auf?
„Habt Dank für den Hinweis, werter Schwertvater“, erwiderte Minerva in gestelzter Sprache und mit deutlich ironischem Unterton. Sie benutzte absichtlich die dritte Person, waren sie doch sonst beim „du“. „Möchtet Ihr mir wohl bereits eine Vorauswahl an etwaigen Kandidaten präsentieren? Dann könnte ich sie zu einem Turnier auf das letzte Blut einladen. Ich bin sicher danach herrscht Ruhe – oder besser borongefällige Totenstille.“
Gift spritzte von ihrer Zunge. Zu voller Größe aufgerichtet, mit der Arroganz einer Hochadeligen, sah sie ihrem Schwertvater in die Augen. Sie kochte innerlich vor Wut. Doch als Minervas Blick auf Danje fiel, die ihr einen warnenden Blick zuwarf und die Augenbrauen drohend hob, nahm sie drei tiefe Atemzüge und besann sich, ganz wie ihre Mutter es immer predigte, der Diplomatie. Sie umschiffte aufkeimende Misstöne indem sie einfach weiterredete und dabei das unangenehme Thema des Traviabundes überging.
„Ich finde, wir sollten das neue Derekind begrüßen, ihm ein Geschenk zukommen lassen und so die Verbindungen nach Teichberg weiter kräftigen. Wie denkst du darüber, Danje?“
 Bewusst wandte sich die Thronfolgerin von Urkentrutz an die Frau ihres Schwertvaters. Zum einen, weil sie eine Frau und selbst Mutter war, zum anderen aber auch, um Oberon zu ärgern.
Oberon war nur für einen kleinen Moment sprachlos. Immerhin war er ja als vierfacher Vater auch mit einiger Erfahrung ausgestattet. Sein Gesicht verfinsterte sich aber ebenso und wurde ziemlich rot. Wie viele ältere Menschen hasste er es, wenn Jüngere wohlgemeinte Ratschläge nicht annahmen. Wenn sie gut gemeinte Hinweise nicht verstehen wollten. Wie kam Minverva nun plötzlich von einem gut gemeinten, und ja auch durchaus berechtigten, Rat zu solchen Worten. Als ob er in der Position wäre, eine Vorauswahl treffen zu können. Und was war das für ein sinnloses Geschwafel über Turniere bis zum letzten Blut.
„Es täte dir gut, junge Schwerttochter, nicht zu vergessen, wer ich bin. Du magst die Tochter einer Baronin sein und, wenn du eines hoffentlich fernen Tages deiner Mutter nachfolgst, mich auch so ansprechen wie gerade eben…ja mich sogar von deinem Hof jagen, aber bis zu diesem Tag bist du in erster Linie meine Knappin und ich dein Schwertvater! Ich bin derjenige, der entscheidet, wie und womit du deinen Tag verbringst und vor allem auch derjenige, der entscheidet wann und ob du soweit bist, die Schwertleite zu erhalten!“

Oberon hatte noch mehr auf der Zunge, wollte gerade anfangen davon zu sprechen, dass es bei solch einem Verhalten wohl nach viele Jahre dauern würde, bis zur Schwertleite, wenn überhaupt. Doch ein Blick auf Danje ließ ihn verstummen und durchatmen. Diese hatte beide Ausbrüche wahrgenommen und schnell gemerkt, dass sie diejenige würde sein müssen, die in diesem Moment für Ruhe sorgt, damit das nicht zu einem handfesten Streit werden würde. Dabei half ihr sicherlich, dass erst ihr viertes Kind ein Mädchen gewesen ist und sie also lange Zeit mit zwei, drei gar vier Männern in der direkten Familie hatte klarkommen müssen. Nachdem Oberon also erst einmal nicht weitersprach und durchatmete sah sie Minverva an, die mit zusammengekniffenen Lippen trotzig zu Boden sah.
„Das ist sicherlich eine gute Idee und sollte gemacht werden. Zuvor solltest du aber wissen, dass Oberon und ich mit einer Sprache sprechen, dein Versuch also Zeitverschwendung ist. Du solltest schnell lernen, dass sich die Welt nur selten sich danach richtet, was man selbst möchte und man sehr viel öfter Dinge tun muss, die einem vielleicht nicht gefallen, aber die wichtiger sind als man selbst!“

Danje endete vorerst in der Hoffnung, dass sie den Punkt getroffen hatte zwischen weiterer Belehrung und Weitergabe einer wichtigen Erkenntnis. Dass Minerva als zukünftige Baronin wesentlich mehr Freiheiten haben würde als eine einfache kleine Ritterin, verschwieg sie ebenso wie die Tatsache, dass ihre Stellung als hochadelige Baronin zu Problemen führen würde, die Danje in diesem Moment nicht einmal einfallen würden.
Minerva schluckte ihren Groll herunter. Sie wusste, dass beide Uhlredders durchaus recht hatten. Und vor allem wusste sie, dass sie ihrem Schwertvater zu Gehorsam verpflichtet war und ihm Respekt schuldete. Das war eine der ritterlichen Tugenden. Oberon hatte also recht, wenn er sie darauf hinwies, dass es seine Entscheidung war, wann und ob er sie der Schwertleite für würdig erachten würde. Sie besann sich auf ihr Anliegen.
 „Wir sollten überlegen, wer nach Teichenberg reist und was wir der kleinen Heldara zum Wiegenfeste schenken sollen. Wir können nicht zu dritt reisen. Die Burg muss besetzt bleiben, gerade jetzt, wo meine Mutter nicht in Urkentrutz ist.“
 Minerva sah von Oberon zu Danje, um deren Gedanken dazu zu hören.
Beide sahen sich kurz an und ein kaum wahrzunehmendes Nicken wurde ausgetauscht. Sowohl Oberon als auch Danje waren nicht nachtragend und beide hatten ja schon mit ihren eigenen Kindern umfangreiche Erfahrungen gemacht. Daher konnten beide sagen Schwamm drüber und machten konstruktiv weiter.
„Beides gute Punkte“, fing Oberon an.
„Bei den meisten Baronsfamilien hätte ich gesagt ein Bote reicht aus. Aber ich glaube deine Mutter möchte sich besonders zu den Häusern in Teichenberg, Schneehag, Brachfelde und Moosgrund ein gutes Verhältnis erhalten oder ausbauen. Es sollte wenn also keine pure „Glückwunschnachricht werden, sondern schon auch ein Zeichen sein. Du hast ebenso Recht, dass jemand hier sein sollte. Keiner weiß was morgen passiert und egal was es ist, dann muss eine Entscheidung getroffen werden. Deine Mutter hat es ja gerade auch deshalb so gehalten und dich nicht mitgenommen. Sie hätte…“
„Oberon…“, wurde dieser von Danje unterbrochen.
„Ich denke dein Standpunkt ist klar und niemand zieht ihn in Zweifel. Minerva macht doch mal einen Vorschlag: Was meinst du, wen wir als Boten schicken sollten und wer ihn oder sie begleiten? Bevor ich ein paar Vorschläge mache, was wir der Familie schenken, möchte ich dich fragen, ob du eher ein Geschenk mit einem praktischen Nutzen für das Richtige hältst, oder eher etwas von Wert, sei es nun in Silber gemessen oder in Kunstfertigkeit.“ 
Minerva dachte einen Augenblick nach. “Ich bin von meiner Mutter damit betraut worden, in ihrer Abwesenheit die Baronie zu leiten, unterstützt von euch beiden, vor allem von dir, Oberon, als meinem Schwertvater. Also kann ich nicht nach Teichenberg reisen. Aber ich finde schon, dass jemand von der Familie Finsterborn reisen sollte. Meine Mutter würde das sicher für wichtig erachten, wie du schon ausführtest. Ich denke, ich werde Tsafira fragen. Sie ist als Geweihte der Ewig Jungen geradezu prädestiniert dazu. Und vielleicht fällt ihr auch gleich ein passendes Geschenk ein? Sie ist schließlich die Künstlerische in der Familie. Wollen wir einen Boten in die Tsakapelle “Leben und Tod” schicken, um sie zu holen?” 
Oberon, aber auch Danje nickten zustimmend bei den Ausführungen von Minerva. Nachdem sie scheinbar fertig war, ergriff Oberon das Wort.
“Deine Tante Tsafira halte ich für eine sehr gute Wahl. Sie ist verwandtschaftlich gesehen sehr dicht an deiner Mutter und wird sie gut vertreten. Die Birselburger werden sicher verstehen, warum deine Mutter nicht selbst gekommen ist und deine Tante als angemessen erachten. Dazu ist ihre Weihe, wie du schon sagst, ein zusätzlich gutes Argument für sie. Wenn ich recht informiert bin, hat das Haus Birselburg auch nicht mehr allzu viele Blätter an seinem Stammbaum und ich kann mir gut vorstellen, dass die junge Mutter auf weiteren Segen durch die Ewigjunge hofft. Ein starkes Haus muss auch immer viele Köpfe haben. Deinen Worten entnehme ich auch, dass du ein Geschenk von künstlerischem Wert machen möchtest und weniger von praktischem Nutzen. Das halte ich auch für eine gute Entscheidung. Teichenberg ist eine der reichsten Baronien der Mittnacht, da wird es dem Kind an nichts fehlen, was praktischen Nutzen hat. Nun stellt sich also die Frage möchtest du die Mutter beschenken oder das Kind?” 
Nun wirkte Minerva ein wenig überfragt. Sie blickte Danje hilfesuchend an. “Was denkst du, Danje? Du bist vierfache Mutter. Ich denke, es wäre schön, wenn man für beide etwas fände. Für das Kind etwas, das sie später an die Verbindung mit dem Haus Finsterborn erinnert und an die Mutter etwas, das ihr vielleicht für eine weitere Schwangerschaft dienlich ist? Ein Talisman? Oder Heilkräuter für eine leichtere Entbindung?” 
Danje kam nun auch etwas ins Grübeln. Sie hatte bisher auch sehr selten Geschenke an Baroninnen bzw. ihren ersten Nachkommen und Erben gemacht.
“Nun vielleicht bekommen wir etwas Mondstein oder Aquamarin…beides dem Herrn Efferd zugeordnet, dem Hausgott der Birselburger und können daraus einen Talismann für das kleine Mädchen anfertigen lassen. Für die Mutter vielleicht einen oder mehrere Kirschbaumsetzlinge aus den Hainen deiner Familie. Der Kirschbaum ist ja Tsa zugeordnet. Wenn sie diese Pflanze gewährt ihr Tsa vielleicht erneut den Segen. Dazu womöglich einen Tee, der die Beschwerden nach der Geburt lindert. Bei einem Heiler wird man so etwas sicherlich bekommen. Oder du fragst deine Tante und sie erschafft etwas Neues für die Mutter.” 
Minerva nickte zufrieden. “Das sind hervorragende Vorschläge, Danje. Ich werde zunächst meiner Tante einen Boten schicken und sie bitten uns so schnell wie möglich zu besuchen und sich auf eine kleine Reise vorzubereiten. Meinst du, wir könnten ihre Kinder so lange bei uns beherbergen? Saria ist inzwischen dreizehn Winter alt, der kleine Tsalibert dürfte etwa zwei Winter zählen.” 
Danje nickte zustimmend und auch Oberons Miene erhellte sich.
"Na, ganz bestimmt. Vor allem auf dem kleinen Tsalibert freu ich mich…der hat so ne kräftige Stimme und letztes Mal konnte der schon richtig Boxen…nicht mal richtig laufen, aber schon boxen! Ich sag euch, das wird ein mächtiger Rittersmann werden!”

Tsafira, die Dienerin der Eidechse
So kam es, dass wenige Tage nachdem die frohe Nachricht vom Teichenberger Nachwuchs eingetroffen war, die Tante Minervas, die Tsageweihte Ysilda Tsafira von Finsterborn auf Burg Urkenfurt eintraf. Zu Fuß, den kleinen Tsalibert in einem Leiterwagen, und in Begleitung ihrer ältesten Tochter Saria. Die langen blonden Haare des Mädchens wehten im Wind. Sie lachte fröhlich während sie den kleinen Tsalibert ägerte, der wütend an den Stäben seines hölzernen Käfigs rüttelte. Er brüllte agitiert und schlug nach seiner Schwester, die den kleinen Fäusten jedoch immer geschickt auswich. Das stachelte die Rage des Zweijährigen nur noch weiter an. Er schrie und zeterte lautstark. Ysilda machte mehrere, eher hilflose Versuche ihren Jüngsten zu beruhigen. Dann gab sie es auf. 
Als sie den Burggraben überquerten, erstarb das Geschrei schlagartig. Neugierig betrachtete der kleine Junge mit dem roten Haar die Wachen am Burgtor. Er deutete mit seinem Zeigefinger auf die Waffen der Wachleute und gab entzückte Laute von sich. 
Oberon hatte es sich nicht nehmen lassen, die eingeladenen Gäste direkt am Burgtor zu empfangen. Angemessen ihres Standes und kirchlichen Ranges begrüßte er Mutter und Tochter sogleich. Wies darauf hin, dass Minerva dankbar war, dass sie so schnell gekommen waren und etwas Wichtiges mit ihr besprechen wollte. Danach hielt ihn aber nichts mehr und er wandte sich Tsalibert zu
“Na, mein kleiner Racker…ach wie lange hab ich dich nicht mehr gesehen,” leicht besorgt sah er seine Mutter an. “Geht es ihm gut, er ist so still?” 
Ysilda erwiderte die Begrüßung. Als der Dienstritter allerdings fragte, ob es ihrem Sohn gut gehe, sah sie Oberon fassungslos an. Wollte er sie provozieren? Vorhin hatte Tsalibert die halbe Baronie zusammengebrüllt und wie ein Wilder mit den Fäusten auf seine Schwester eingeschlagen. Nun stand er im Leiterwagen und gab keinen Mucks von sich.
“Ich weiß auch nicht, was mit ihm los ist, Oberon. Auf dem letzten Drittel des Weges war Tsalibert vollkommen außer sich. Er hat wütend geschrien und nach Saria geschlagen. Sobald er die Urkenfurter Burg sah, wurde er still. Eigenartig, nicht wahr?” 

Saria hob ihren kleinen Bruder aus dem Leiterwagen. Kaum berührten seine kurzen Beine den Boden, rannte Tsalibert auch schon mit ungelenken Tippelschritten auf den Dienstritter der Baronin zu. Er deutete auf den Wappenrock und das Schwert, das an Oberons Gürtel hing. Dann rannte er weiter zu Merthold und Trauwald, die das Burgtor bewachten. Seine dicken Kinderfingerchen wiesen auf die Hellebarden, die beide Wachen in den Händen trugen. Er sprach noch sehr undeutlich, so dass Oberon eher ein Brabbeln als ordentlich formulierte Worte verstehen konnte. Aber eines war deutlich. Der Junge war ganz fasziniert von den Waffen. 
Oberon setzte das Grinsen eines vierfachen Vaters über 50 Winter auf und sagte lediglich: “Der Kleine war bestimmt nur aufgeregt nach Hause wieder auf die Burg zu kommen. So eine Burg birgt ja auch immer viel Neues und Spannendes für ein Kind!”
Mit leuchtenden Augen sah er, wie der Jung hin und her rannte. Oberons Blick wanderte zu Ysilda: “Soll ich ihn nehmen, während Ihr zu Eurer Nichte geht?”
Erleichtert nickte Ysilda und fragte ihre Älteste, ob sie mitkommen oder im Hof der Burg bleiben wollte. Saria entschied sich, draußen zu bleiben.
Die Tsageweihte, deren kastanienbraunes Haar in großen Locken bis weit über den Rücken hinabfiel, tänzelte beinahe über den Burghof. Die Tsafira war eine schöne Frau mit einem geradezu jugendlichen Erscheinungsbild. Sie trug einen langen, schwingenden Rock in bunten Farben. Das wollweiße Mieder darüber war unter der Brust geschnürt. Aus den Zwischenräumen der Schnürung blitzte ein Prisma hervor, das sie an einem Lederband um den Hals trug und welches das Licht des Tages in allen Farben des Regenbogens brach. Um die Schultern hatte sie ein mehrfarbiges, handgefertigtes Tuch gelegt. Oberon konnte erkennen, dass alle Männer, die sich im Burghof befanden, ihr hinterher blickten. 
Tsafira hüpfte die Stufen zum ersten Stock hinauf. Oben wurde sie von Traugunde Plötzenbühler begrüßt, die stocksteif und mit missbilligendem Blick das ungewöhnliche Gebaren der Hochadeligen bedachte.
“Schau doch nicht so geschreckt, Traugunde!”, lachte Ysilda der Hausdame entgegen. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, tänzelte die Dienerin der Jungen Göttin weiter den Gang entlang zur Schreibkammer ihrer Schwester, in der sie auch deren älteste Tochter vermutete. 
Minerva hörte die glockenhelle Stimme ihrer Tante bereits durch die geschlossene Eichentür. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und schob die Tabelle, in die sie die Abgaben der Urkentrutzer eintrug, beiseite. In diesem Moment flog die Tür auf und Ysilda stürmte wie ein frischer Frühlingswind in das Schreibzimmer. Mit demselben Schwung schloss sie ihre Nichte in die Arme. 
“Ach, meine Lieblingsnichte, du bist ganz deine Mutter, Minerva! So unfassbar ernst und fleißig! Du kannst wohl auch nicht anders, oder? Genieß doch mal das Leben, Mädchen! Du bist doch noch so jung. Mach dir einen schönen Tag! Die Praiosscheibe prangt am Himmel und erfüllt unsere Herzen mit Leichtigkeit! Spürst du es nicht? Spürst du nicht die Kraft der Ewig Jungen in dir?” 
Die älteste Tochter der Baronin von Urkentrutz bemühte sich, die Unbekümmertheit ihrer Tante mit einem Lächeln zu ertragen. Ysilda bemerkte nicht, dass Minerva mit sich kämpfte. Sie plapperte einfach weiter, erzählte von ihrer Reise und dem wütenden Tsalibert, der erst mit dem Anblick der Burg und der Wachen zum Schweigen gebracht worden war. Achselzuckend stellte sie fest, dass sie wohl keine gute Mutter für einen Knaben war. “Mir fehlt jegliches Gespür für die Bedürfnisse eines Jungen!” 
Zu Minervas Erstaunen schien Ysilda das aber nicht weiter zu stören. Sie lachte darüber und ging gleich zum nächsten Thema über.
“Aber lass uns über den erfreulichen Kindersegen im Hause Birselbug reden! Der Bote erzählte, dass es sich um ein Mädchen handelt, richtig?” 
Die Älteste Tochter der Urkentrutzer Baronin hielt der Tsageweihten den Brief aus Teichenberg hin. Ysilda las laut vor: “Heldara Rondrawine von Birselburg auf Fuchsstein… oho, wie herzallerliebst!” 
Ysilda beobachtete den Gesichtsausdruck ihrer Nichte. Minerva zuckte mit keiner Wimper. Kleine Kinder waren ihr ein Graus. Sie hatte es schon früher gehasst, auf ihren Bruder und erst recht auf ihre jüngste Schwester Eylin aufpassen zu müssen. Sie verstand nicht, warum Ysilda so aus dem Häuschen war angesichts der Geburt eines schreienden Säuglings.
“Danke, dass du so schnell kommen konntest, Tsafira!” Minerva bemühte sich, wieder etwas Ernsthaftigkeit in die Begegnung zu bringen. “Es freut mich sehr, dass du nach Teichenberg reisen wirst, um dem glücklichen Elternpaar zur Geburt ihrer Tochter zu gratulieren und ein Geschenk der Familie von Finsterborn zu übergeben. Zuvor müssen wir aber noch ein paar Fragen klären.”
Die Dienerin der Eidechse rollte die Augen während Minerva sprach. “Du klingst tatsächlich auch wie deine Mutter. Eins zu eins! Bloß nicht mit Nettigkeiten aufhalten, nicht wahr? Du kommst sofort zur Sache.” Ysilda lachte entwaffnend und fuhr fort: “Nun gut, dann wollen wir den unangenehmen Teil hinter uns bringen, damit wir feiern können. Also, was hast du als Geschenk geplant?” 
Minerva guckte ertappt, als ihre Tante sie gnadenlos charakterisierte. Das entwaffende Lachen entspannte die Situation und so fiel es der Knappin leicht auf das eigentliche Thema zu kommen. 
“Danje hat ein paar Vorschläge gemacht und ich wollte gerne deine Meinung dazu hören, Tante.” 
Ysilda lächelte freundlich. “Gerne, Minerva! Was waren das für Vorschläge?”
Die älteste Tochter der Urkentrutzer Baronin erläuterte die Vorschläge der Dienstritterin, der Neugeborenen einen Talisman aus Mondstein oder Aquamarin fertigen zu lassen, die ja beide dem Efferd zugeordnet werden, dem Hausgott der Birselburger. Dazu die Idee, der Mutter einen oder mehrere Kirschbaumsetzlinge zu schenken. Wenn Dythlinde diese bei sich pflanzte, gewährte ihr Allesgebärende vielleicht erneut ihren Kindersegen. 
Die Tsagweihte klatschte erfreut in die Hände. “Die Kirschbäume sind eine hervorragende Geschenkidee! Das sollten wir in jedem Fall tun. Eigentlich sind das schon schöne Geschenke für beide. Je einen Kirschbaum… du weißt ja wahrscheinlich, dass man immer zwei Bäume braucht, damit sie sich gegenseitig befruchten können.” 
Ihr fragender Blick traf die Knappin. Minerva nickte eher langsam. Richtig, da war was, dachte sie bei sich, wollte sich aber vor der Tante keine Blöße geben.
Tafira fuhr fort: “Das mit dem Talisman halte ich für schwieriger. Mondsteine kann man schon mal ab und an bekommen, aber Aquamarin… in jedem Fall müsste ich dann über Baliho reiten und dort versuchen, was ich kaufen kann. Das ist schon ein Umweg. Ich finde, dass wir nicht noch mehr Zeit vergeuden sollten.” 
Minerva dachte nach. “Du meinst, dass es ausreichend ist für Mutter und Tochter je einen Kirschbaumsetzling zu schenken? Nun gut, dann soll es so sein. Wir fragen Arnwolt Dreizehnlehn, den Verwalter der Ländereien und damit auch der Obsthaine meiner Mutter. Er wird uns sicher zwei passende Setzlinge aussuchen können. Danje schlug noch vor, dass man Dythlinde von Birselburg auch noch einen Tee, der die Beschwerden nach der Geburt lindert, schenken könnte. Sie wünscht sich ja sicher noch weitere Kinder. Was denkst du, wäre das noch ein gutes Geschenk?” 
Tsafira nickte erfreut. “Ja, das lässt sich machen. Ich habe immer einen Kräutervorrat bei mir, darunter auch welche die eine entspannende Wirkung haben und den Geburtsprozess beschleunigen. Das ist eine Kleinigkeit, dieses Geschenk bekommt sie von mir persönlich." 
Die Stellvertreterin der Baronin nickte erfreut und somit waren die wichtigsten Dinge geklärt. Minerva erhob sich und begleitete die Tante zurück zu ihren Kindern. 

***

Derweil nahm sich im Burghof Oberon den Kinder der Tsageweihten an. Zuerst nahm er den kleinen Wüterich auf den Arm, der sofort begeistert an den Schlaufen seiner Rüstung zerrte. Oberon hielt ihn dazu so, dass Tsalibert zwar an den Schwertgriff, aber es wohl kaum, mangels Kraft, wirklich aus der Scheide würde ziehen können. 
“Ich glaube, ich habe genau das Richtige für dich. Einer der großen Jagdhunde hat Welpen und die wollen sich auch die ganze Zeit balgen.”
Oberon sah zu Saria.“Was ist denn mit dir meine Kleine? Wonach steht dir der Sinn?” 
Während das Mädchen unschlüssig die Achseln zuckte, hüpfte Tsalibert im Arm des Dienstritters auf und ab. Ihm schien der Vorschlag zuzusagen. Also entschied sich Saria auch mit zu den Hunden zu gehen. Auf dem Weg zum Hundezwinger zupfte Tsalibert immer wieder an Oberons Rüstung, klopfte auf das Metall und schien seinen Spaß daran zu haben, mit den Füßen nach dem Schwertgriff zu angeln. 
Oberon freute sich sichtlich über den lebhaften Jungen. Es war viele Jahre her, dass er eines seiner Kinder im Arm hatte und seine bisher einzige Enkelin hatte er erst einmal nach ihrer Geburt 1045 BF gesehen. Ein bisschen grübelte er, womit er Saria eine Freunde machen sollte. Sie war, so weit er wusste, ja keinesfalls so wild wie Tsalibert.
Im Hundezwinger angekommen brachte Oberon beide Kinder in die Box, die er im Auge hatte. Sie war ähnlich gebaut wie eine Pferdebox und speziell dafür gedacht, die erste Zeit nach dem Wurf Welpen und Mutter aufzunehmen. Es lag viel frisches Stroh in der Box, die Knechte mussten erst vor kurzem das alte ersetzt haben. Die Hündin lag müde und dösend in einer Ecke, während die ganzen 7 Welpen sofort aufblickten als Oberon mit seinen beiden Begleitern in die Box kam. Oberon setzte sich langsam und vorsichtig neben die erschöpfte Hündin, sprach ein paar beruhigende Worte und streichelte ihr den Kopf…gespannt beobachtend, ob Saria auch der Sinn danach stand. 
Tsalibert dagegen stellte er auf seine Beinchen inmitten von 6 der Welpen, die sofort anfingen, mit dem neuen Spielkameraden zu balgen. Oberon würde Acht geben, dass keiner wirklich verletzt wurde, aber hier konnte sich Tsalibert mit seiner rauen Art wirklich austoben und bekam von den jungen Hunden auch ordentlich Kontra. Der letzte Welpe und siebte Welpe, ein Nachzügler und höchstens halb so groß, zog sich schnell aus der Balgerei zurück und kam fiepend auf Oberon und Saria zu. 
Saria kniete sich nieder und sprach mit hoher Stimme zu ihm. “Oh, wie süß! Wer bist du denn?” Sie streckte die Hand aus und als der Welpe zu schnuppern begann, lächelte sie Oberon glücklich an. “Oh, der ist aber niedlich! Darf ich ihn wohl auf den Arm nehmen?” 
“Na sicher” gab Oberon Saria zu verstehen und forderte sie sogleich auf, sich ebenfalls neben ihn zu setzen. Er steckte ihr noch ein kleines Stück Käse zu und flüsterte: “Schau mal, ob er das mag, dann hast du endgültig einen Freund gefunden!”
Oberon beruhigte zunächst mit ein paar Streicheleinheiten die Hundemutter. Das Fiepens des kleinen Welpen und die Balgerei der anderen hatte sie aufhorchen lassen und sie hatte leicht nervös hin und her gesehen. Danach musste er aber kurz Saria alleine lassen und rüber zu Tsalibert. Der hatte sich mit zwei der Welpen inzwischen zu einem Knäuel vermischt und alle drei rangelten wild miteinander. Tsalibert verteilte ein paar Schläge mit seinen kleinen Fäusten, was die Welpen aber nicht groß aufhielt dem Jungen mit ihren Pfoten ebenfalls eine zu verpassen. Schließlich hatte einer der Welpen Tsalibert am Bein erwischt und versuchte ihn in den Schenkel zu beißen, während der andere das Gleiche mit Tsaliberts Hintern versuchte. Oberon hatte ein dickes Grinsen auf dem Gesicht. 
Jetzt wurde es Tsalibert zu wild. Er begann zu brüllen und sah sich hilfesuchend nach Oberon um. Auch Saria, die das Geschrei ihres kleinen Bruders natürlich auch gehört hatte, setzte den Welpen am Boden ab und kam zu Tsalibert hinüber. Noch ehe der Dienstritter den Kleinen hochheben konnte, hatte die ältere Schwester ihn bereits hochgezogen und redete beruhigend auf ihn ein. Mit etwas Kitzeln und Krabbeln und ihrem ansteckenden Lachen brachte sie ihn schließlich zum Glucksen. 
Oberon grübelte kurz…war er vielleicht doch noch ein bisschen zu klein dafür. Oberon gestand sich ein, dass sein letztes Mal mit einem Kind in dem Alter ja auch schon etliche Winter her war. Zum Glück war die Schwester schnell bei Fuß und hatte ihn beruhigt, bevor er nachhaltig verstimmt war. Außerdem wirkte sicherlich auch gleich die Magie von Hundewelpen. Jedenfalls kam der Kleinste gleich wieder fiepend zu Saria und nachdem Oberon ihren Posten bei Tsalibert übernommen hatte, steuerte er das Treiben der anderen Welpen etwas besser. Es schien auch, als ob die Hunde nun erstmal müde wurden. Einige legten sich jedenfalls hin. Einer allerdings, der mit Tsalibert am innigsten gerungen hatte, wollte noch nicht Ruhe geben und stupste den kleinen Finsterborner immer wieder an. Mit der Nase, der Schnauze und der Pfote…der kleine Hund wollte auf jeden Fall noch etwas weiter spielen.
Schließlich kamen Minerva und die Mutter der beiden Kinder, Ysilda von Finsterborn, gemeinsam aus dem Palas. Sie gingen auf die Suche nach den Kindern. Als sie fündig geworden waren, blieb Ysilda mit einem glücklichen Lächeln in der Tür des Hundezwingers stehen. Ihre Kinder so fröhlich zu sehen, erfreute das Herz der Tsageweihten.  
Minerva trat hinter die Tante. “Was meinst du, wäre es nicht besser, wenn du die beiden hier lässt, anstatt sie mit nach Teichenberg zu nehmen?” 
Ysilda wollte widersprechen. Bisher waren ihre Kinder immer in ihrer Nähe geblieben. Doch angesichts der Aufgabe, die sie hatte, der Reiseumstände und vor allem des Bildes, das sich ihr bot, wurde die Dienerin der Eidechse nachdenklich.  
“Hm, nun, Saria ist alt genug, aber meinst du, ihr könnt euch auch wirklich gut um Tsalibert kümmern?” 
Minerva sah zu Oberon hin, der mit dem Kleinen im Stroh saß und mit ihm und den Welpen spielte. 
“Ich denke, ja! Danje und Oberon sind selbst Vater und Mutter, auch wenn die Kinder schon groß sind. Erfahrung haben sie und Tsalibert scheint sich hier wohl zu fühlen. Wenn Saria auch hier bleibt, ist ja auch eine vertraute Person an seiner Seite.”
Ysilda nickte und fragte dann ihre Älteste, ob sie sich der Aufgabe gewachsen fühlte. Das Mädchen nickte eifrig und versicherte, dass die Mutter sich auf sie verlassen könne. 
Damit war dies auch geklärt. Am kommenden Morgen sollte Saria  nach Teichenberg aufbrechen.  
Oberon war zwar nicht direkt gefragt worden, aber stimmte begeistert überein.
“Das geht ganz bestimmt. Danje und ich freuen uns sehr, den kleinen Racker zu betreuen, solange du weg bist. Und Saria natürlich auch. Mir fallen gleich mehrere Dinge ein, die wir mit den beiden unternehmen können. Solange unsere Pflichten als Dienstritter das natürlich zulassen.”


Ankunft in Teichenberg
Yslida von Finsterborn, die sich als Geweihte der Eidechse Tsafira nennen ließ, hatte Teichenberg erreicht. Sie ließ es sich nicht nehmen, zunächst ihre Glaubensgeschwister im Traviatempel in Fuchsgrund zu besuchen. Er beherbergte als Sitz des ortsansässigen Dreifrauenordens auch eine Tsageweihte. Tsarylis war eine 41 Winter alte, fröhliche und ausgesprochen jugendlich wirkende Frau. Sie stammte aus Teichenberg, wo ihre Eltern Leibeigene waren. Als sich bei dem jungen Mädchen, die damals noch Madarile hieß, die Nähe zur Jungen Göttin bei den Dienern Peraines zeigte, wurde sie als Novizin nach Rommilys geschickt. Dort erfolgt die Ausbildung, einige Jahre in Rommilys, der Eintritt in den Orden und als sich die Möglichkeit zur Rückkehr bot, ging Tsarylis mit Freude zurück in die Heimat. 
Der Besuch erwies sich als Volltreffer, denn die Dienerin der Eidechse präsentierte sich als begabte Töpferin, die nicht nur ein schmuckes Behältnis für Ysildas Kräutertee hatte, sondern ihr auch einen hübschen Anhänger in Eidechsenform mit einer strahlend blauen Glasur an einem Lederband für die Neugeborene schenkte. Versehen mit einem doppelten Segen beider Tsageweihter war dies in Ysildas Augen ein besonders wertvolles Geschenk. 
Lang unterhielt sich Ysilda mit der Glaubensschwester und fragte sie auch nach einer Möglichkeit für ein Noviziat für Saria, von der sie überzeugt war, dass sie eine gute Dienerin der Ewigjungen sein würde. 
Tsarylis bot an, im Tsatempel zu Rommilys nachzufragen, um Saria auf ihre Eignung zu prüfen. Sehr zufrieden machte sich die Finsterbornerin schließlich auf den Weg zur Teichenberger Baronin, um die Glückwünsche und Geschenke des Hauses Finsterborn zu überbringen. 

Wie schon erwartet freute sich die teichenberger Baronsfamilie sehr über den Besuch aus Urkentrutz. Ysilda musste nicht lange warten. Sie durfte bald in den Thronsaal vortreten und Dythlinde Raugunde von Birselburg auf Fuchsstein und ihrem Gemahl Alardus Schwerterstreich von Brockingen gratulieren und der kleinen Helara Rondrawine von Birselburg auf Fuchsstein den Geburtssegen der Ewigjungen spenden. 
Worte ergänzen!
Anschließend präsentierte Tsafira den glücklichen Eltern die beiden Kirschbaumsetzlinge aus von den Obstwiesen der Urkentrutzer Baronin und überreichte Dyhtlinde das Tongefäß mit der Teekräutermischung, die ihr für eine weitere Schwangerschaft dienlich sein und den Geburtsprozess erleichtern sollte. 
Die Baronin lächelte gerührt und bedankte sich. Tsafira erklärte noch, weshalb weder ihre Schwester noch deren Vertreterin Minerva persönlich erscheinen konnten. Die Reise der Baronin ins Horasreich und Minervas erwartete Präsenz auf Burg Urkenfurt waren schließlich Fakten, die auch von den Teichbergern verstanden wurden. 
Ysilda blieb noch zum Abendessen. Man lud sie ein, die Nacht auf der Burg zu verbringen und so machte sich die Tsageweihte erst am Morgen darauf auf den Rückweg nach Urkentrutz. 


Währenddessen auf Burg Urkenfurt
Oberon und Danje von Uhlredder kümmerten sich so gut es ihre Pflichten zuließen um die beiden Kinder der abgereisten Tsageweihten. Danje freute sich darüber für eine kurze Zeit wieder eine Tochter zu haben und verbrachte viel Zeit mit Saria. Sie stellte fest, dass das Mädchen sehr geschickte Hände hatte. Saria schnitzte hervorragend und bastelte mit großer Geduld kleine Kunstwerke aus Naturmaterialien wie Hölzern, Blättern, Schneckenhäusern und Federn. Eines der Kunstwerke, eine Art von lockerem Gewebe aus bunten Wollfäden, die sie zwischen zwei Äste gespannt und mit Schneckenhäusern, kleinen Hölzchen und  Federn geschmückt hatte, schenkte die Dreizehnjährige der Dienstritterin. 
Oberon derweil hatte einen wahren Narren an dem kleinen Tsalibert gefressen. Endgültig sein Herz gewonnen hatte der kleine Bursch direkt nach der Abreise seiner Mutter. Damit rechnend, dass dieser, sobald die Mutter außer Sichtweite ist vielleicht doch Angst vor der eigenen Courage bekommt, hatte Oberon ihn gleich angesprochen
“Na, mein kleiner Tsalibert, was machen wir jetzt schönes?”
Die Antwort hatte den gestandenen Ritter aber dann doch gehörig überrascht. Der kleine Zweijährige hatte sich mit strenger Miene vor Oberon aufgebaut, die Ärmchen verschränkt und gebrüllt: 
“Heiß nich Tsalibert… ich heiß BÄRT!”
Womit nicht nur für Oberon von da an die Sache geklärt war und der Kleine nur noch Bärt gerufen wurde. 
Die folgenden Tage waren Oberon und Bärt dann unzertrennlich und lediglich zu den Mahlzeiten und wenn der Kleine schlief, getrennt. Es war schon ein bemerkenswertes Gespann, was die beiden bildeten. Oberon hatte in den ersten Tagen Bärt aus Lederresten eine Art Lederharnisch, mehr eine Art Schürze, gemacht. Dazu ein Schild aus mehreren dünnen Brettern, auf dem er vorne mit Kohle einen Bären gemalt hat. Das Prunkstück war aber ein Schwert. Hauptbestandteil waren ein paar Äste eines Haselstrauches und daher die Klinge der Waffe eher rund als in der normalen Form. Aber Oberon hatte sich mit ein paar Bohrungen und Schnitzereien Mühe gegeben, es so echt wie möglich aussehen zu lassen. Die Klinge war komplett entrindet, etwas abgeflacht, geschnitzt und mit ein paar Symbolen in der Klingenkehle versehen. Bei der Parierstange hatte er an jedem Ende eine Haselnuss eingeklemmt und festgeklebt und der Griff, ein Stück Haselnussast mit Rinde, hatte am Ende einen geschnitzten Bärenkopf. Der kleine Junge hatte laut gejauchzt, als Oberon ihn das erste Mal mit allem ausgestattet hat. Selbst im Bett durfte nichts davon in der Folge weiter als eine Armeslänge von ihm entfernt sein. Auch wurden mehrfach auf dem Burghof unsichtbare Räuber verdroschen und vorwitzige Vögel verjagt. Stolz wurde auch mindestens einmal pro Tag die Torwache kontrolliert. 
Danje hatte am ersten Abend nach der Übergabe zwar versucht, gegenüber Oberon anzudeuten, dass die Mutter das wohlmöglich nicht so gut finden würde. Dieser war aber selbst so erfreut über das Ganze, dass er es mit einem “Ach was, wenn sie sieht, wie glücklich er ist, wird das schon passen. Keine Mutter kann doch ihrem vor Freude juchzenden Kind etwas abschlagen!” 

Minerva, der Tsalibert natürlich sofort seine Rüstung und Bewaffnung zeigen musste, lachte herzhaft auf. “Na, da wird sich Tante Ysilda aber freuen!” 
Sie ging in die Knie und wollte ihren Neffen in die Arme schließen. Der allerdings, ganz Weidener Ritternachwuchs, zog sofort das “Schwert” und stellte sich in Positur. Erneut lachend nahm die Knappin Oberons die Herausforderung an. Sie griff sich eines der hölzernen Übungsschwerter und ihren Übungsschild und stellte sich dem Winzling. 
“Zu Ehren Rondras! Ein Kampf um die ritterliche Ehre! Wer siegt, bekommt den Nachtisch des anderen!” 
Tsalibert versuchte einen wilden, ungestümen Angriff, stolperte über seine krummen, kurzen Beinchen und fiel erst einmal der Länge nach hin. Minerva vermutete, dass er wohl gleich in Tränen ausbrechen würde. Doch weit gefehlt! Mit grimmiger Miene kam er über den Bärenstand wieder auf die Beine und startete sogleich den nächsten Angriff. Minerva parierte bewusst langsam, ächzte und stöhnte unter den “Hieben des Zweijährigen” und ließ schließlich nach einer Weile, gespielt erschöpft von der Wucht des kindlichen Angriffs, ihre Waffe sinken. 
“Du hast gewonnen, Ritter Bärt von Finsterborn! Mein Nachtisch geht an dich!” 

Oberon beobachtete den `Kampf´ mit großer Freude, auch wenn er darauf achtete, dass nicht zu viele aus dem Gesinde das Schauspiel beobachten konnten. Schließlich würden diese irgendwann wohlmöglich einmal die Untertanen von Minerva sein. Er war auf jeden Fall in diesem Moment sehr zufrieden mit sich, der Welt und seinem Werk. Wenig später kam ihm noch die Idee, dass ein echter Ritter ja auch den Kampf zu Pferd beherrschen müsste. Also nahm er Bärt auf die Schultern und ritt mit ihm über den Burghof. Den Bau einer Lanze verschob er allerdings auf einen der nächsten Tage denn Bärt war halt am Ende eben auch noch ein sehr kleiner Junge und entsprechend früh todmüde.


Utopie trifft auf Realität
Burg Urkenfurt, Baronie Urkentrutz, Ende Praios 1046 

Ysilda erschien an einem verregneten Praiosnachmittag auf der Baronsburg von Urkentrutz. Ganz ihrer Natur entsprechend ließ sich die Tsageweihte vom weinenden Himmel nicht die gute Laune verdrießen. Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte sie zunächst die Torwachen und anschließend den Pferdeknecht Fengolf. Sie drückte ihm die Zügel des Pferdes in die Hand, das sie sich für die Reise entliehen hatte. Das Prisma, das sie als Dienerin der Eidechse auswies, baumelte auf ihrer Brust fröhlich hin und her.
Als sie das Tor zum Palas aufschieben wollte, kam ihr Traugunde Plötzenbühler zuvor. Der Hausdame entging nichts, wie Ysilda mit einem amüsierten Kopfschütteln feststellte. 
“Travia zum Gruße, Euer Gnaden!”, näselte die hochgewachsene Hausdame mit dem strengen Haarknoten am Hinterkopf.
“Den Segen der Ewig Jungen für dich, Traugunde! Wo sind denn meine beiden Sonnenscheine? Bei dem Regenwetter kann ich es gar nicht erwarten, aus den nassen Kleidern zu kommen, aber die Kinder will ich zuerst sehen!”
Die Hausdame setzte die Dienerin der Eidechse über die Aufenthaltsorte ihrer Kinder in Kenntnis. “Nun, das junge Fräulein Saria ist mit Ritterin Danje von Uhlredder im Thronsaal, der junge Mann…hhmm”, sie räusperte sich leicht nervös. “...übt sich mit Ritter Oberon im Schwertkampf.” 
“Im WAAAS?" Ysilda schrie fast, als sie die Worte Traugundes verstanden hatte. Sie raffte ihren nassen Rocksaum und hastete die Treppen hinauf. Aus dem Gang vor dem Thronsaal war das Klappern von Holz gegen Holz und Tsaliberts aufgeregtes Stimmchen zu hören.

Oberon strahlte wie schon lange nicht mehr, während er mit dem kleinen Bärt "Ritter und Ork" spielte. Er hatte sich ein altes Fell übergeworfen und drohte immer wieder, die Burgfräuleins, seine Frau Danje und Bärts Schwester Saria, anzugreifen. Doch zum Glück war Ritter Bärt dazwischen und verteidigte die beiden und auch die beiden Hundewelpen, die seit dem Besuch im Stall so oft es ging bei Bärt und Saria waren. Im Moment schliefen diese zwar erschöpft, aber ein Grund mehr, dass Bärt alle verteidigen musste. Gerade als Ysilda reinkam, führte Bärt einen mächtigen Streich aus und Oberon ließ seinen Knüppel, gemacht aus einem halbierten Holzscheit für den Kamin, fallen und ging theatralisch grunzend zu Boden. Oberon sah die Mutter des Jungen kommen, ein wenig peinlich war ihm sein Spiel ja schon. Deshalb sprang er auf die Füße, verneigte sich kurz vor der Geweihten und berichtete dann stolz
“Sehr nur Euer Gnaden…euer Sohn ist ein wahres Naturtalent. Kaum mehr als zwei Winter ist er ja erst und kann jetzt schon ein Übungsschwert und sogar einen Schild halten! Ist das nicht wirklich bemerkenswert?”
Gut Schild und Schwert waren die von Oberon selbst gebastelten Dinge und nicht wirklich Übungsgerät für Knappen, aber Bärt war halt auch erst 2 und nicht schon 8 oder 14 Winter. 
“Welcher Ork hat Euch denn geritten, Ritter Oberon?”, fragte die Tsageweihte, sichtlich indigniert. Die sonst so fröhliche und gut gelaunte Ysilda, hatte eine Zornesfalte zwischen den Augenbrauen und schnappte hörbar nach Luft. Tsalibert strahlte seine Mutter an, ließ Schwert und Schild fallen und rannte mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. “Mama!”, rief er erfreut.
“Tsalibert!”, Ysildas Stimme klang ungewohnt streng.
Der Zweijährigen bremste seine Vorwärtsbewegung und ließ enttäuscht die Arme sinken.
“Mama?”, kam es weinerlich aus seinem Mund.
Das erweichte das Mutterherz. Ysilda, in einen regenbogenbunten, weit schwingenden Rock und ein hellgrünes Mieder gekleidet, unter dem ein naturfarbenes Untergewand hervorblitzte, ging in die Hocke und breitete nun doch die Arme aus. Mit einem erleichterten, weiteren “Mama!” warf sich der kleine Junge in die geöffneten Arme.
“Tsalibert, mein guter Junge! Was muss ich denn da sehen? Du trägst Waffen? Wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass Kampf keine Lösung ist, die der Friedensstifterin gefällt. Frieden, Eintracht, Liebe und Freude gefallen der Ewig Jungen, nicht Kampf und Gewalt. Nein, mein kleiner Tsalibert, das Schwert ist kein rechtes Spielzeug für dich!” 
Der Junge schmollte. Er ließ von der Mutter ab und stampfte dann wütend auf. “Ich habe gegen den fiesen Ork gekämpft! Das ist sehr ehrenhaft, hat Ritter Oberon gesagt. Der olle Ork wollte die Burgfräuleins und Saria stehlen! Ich habe es verhindert!” 
Ysilda warf Oberon einen bösen Blick zu. “Ritter Oberon! Ich bin empört! Ihr wisst doch, dass meine Göttin kriegerische Auseinandersetzungen, Kampf und Blutvergießen verabscheut!” 
Oberon sah die Geweihte für einige Herzschläge vollkommen überrascht und konsterniert an. Wie konnte man denn sowas sagen und vergleichen…für ihn unerklärlich. Ein kurzer Blick ging zu Danje. Diese sah ihn halb traurig, halb unverständig an.
“Aber…Aber Euer Gnaden… Ich meine…also es… wir sind ja hier in Weiden… Also ihr wisst doch, dass gerade hier in Urkenfurt die Lehren der jungen Göttin hochgeehrt werden und ihr sogar ein Haus gewidmet ist. Aber …also, trotz alledem befinden wir uns doch noch in der gleichen Welt. Einem Schwarzpelz wird man niemals Einhalt mit friedlich erhobenen Händen und Worten des Friedens gebieten können. Bär…Euer Sohn Tsalibert ist doch ein echter Weidener und ich will meinen, wo ich schon so einige Jungen und Mädchen in dem Alter gesehen habe, er ist mit großem Talent gesegnet! Außerdem ging es doch hier um den Kampf gegen den Erzfeind von uns allen, der nur Tod und Verderben bringt!”
Oberon hoffte, dass die Mutter verstehen würde, dass er hier nur etwas Gutes getan hatte und ihr Sohn dazu glücklich gewesen ist. Er war bemüht, Frieden zu wahren…
In diese Diskussion mischte sich nun Minerva ein, die am Ende des Raumes mit Saria und Danja am Tisch gesessen und ein Kartenspiel gespielt hatte. Sie baute sich vor der Tsageweihten auf.
“Ach, Tante Ysilda. nun sei doch nicht so engstirnig! Oberon hat recht! Bärt spielt doch nur! Und nicht nur das. Er spielt das, was ihn, was unser Leben bestimmt: meines, Oberons, Danjes, das meiner Mutter und auch Theofrieds: der Kampf gegen den Schwarzpelz. Je eher er versteht, was unser Überleben garantiert, desto besser.”
“Bärt? Wer ist Bärt?”, fragte Ysilda irritiert. “Ihr habt meinem Sohn einen anderen Namen gegeben und Gehirnwäsche betrieben? Das kann doch nicht wahr sein! Minerva! Ich habe einen Auftrag für dich und deine Mutter erledigt. Ich war nur ein paar Tage weg und nun erkenne ich meinen eigenen Sohn nicht mehr!” 
Entgeistert stand Ysilda mit hängenden Schultern da. Zwischen Fassungslosigkeit und Verärgerung schwankend. 
Nun erhob sich auch Danje von Uhlredder und versuchte die Wogen zu glätten.
“Natürlich nicht, Euer Gnaden. Ihr werdet sehen und auch von eurer Tochter hören, dass alles in bester Ordnung ist. Euer Sohn hat sich den Namen selbst ausgewählt und ihn uns allen gleich am ersten Tag gesagt. Natürlich hätten wir streng sein können und ihm den Spaß verwehren, aber wir dachten doch auch daran, dass er das erste Mal von seiner geliebten Mutter getrennt ist und wollten ihm die Zeit so angenehm wie möglich machen. Seht doch nur, wie glücklich er ist. Da kann doch auch die Junge Göttin nichts dagegen haben und er hat ja nicht wirklich gekämpft, Blut vergossen und dergleichen!” 
Da war es wieder, dieses unschuldige Lachen. Ysilda schüttelte lachend den Kopf. “So, na da brat´ mir einen einen Storch! Lässt sich der kleine Strolch “Bärt” nennen. Unfassbar!” 
Ihren Jüngsten lächelte sie nun mit einem milden, mütterlichen Lächeln an.
Tsalibert, der den Wutausbruch seiner Mutter fassungslos und deutlich erschrocken beobachtet hatte, begann zu grinsen. Ein freches Grinsen, das nette, kleine Grübchen in seine Wangen zauberte. “Bäärt!”, sprach er seinen gewählten Namen gedehnt aus. “Ich bin Bääärt! Ritter Bääärt!” 
Nun brachen alle in Gelächter aus und Oberon zwickte den kleinen Tsalibert verschmitzt in die Wange.
Über die Waffenübungen ließ sich Ysilda zunächst nicht weiter aus. Stattdessen wandte sich die Tsageweihte nun an ihre Nichte Minerva und bat sie um ein Gespräch. Sie wollte ihr von ihrer Reise erzählen und holte auch Saria, Danje und Oberon dazu. Wenig später saßen sie am Tischende und Tsafira berichtete von der Freude des Baronspaares über die Glückwünsche und die Geschenke, von der süßen kleinen Heldara und ihrem Gespräch mit Tsarylis, der Dienerin der Eidechse im Traviatempel von Teichenberg. Dabei betrachtete sie vor allem ihre Tochter Saria genau. Wie nahm sie die Idee auf, dass sie womöglich nach Rommilys umziehen sollte, um dort geprüft zu werden, ob sie sich für den Dienst im Haus der Ewig Jungen eignen würde?
Das Mädchen, das die gleichen dunklen Locken hatte, wie ihre Mutter, lächelte. “Nun, Eylin ist in Horasreich gegangen. Warum sollte ich dann nicht in die Rommilyser Mark gehen? Wenn es der Friedensstifterin so gefällt?”
War Tsafira überrascht über die Leichtigkeit, mit der ihre Tochter diese womöglich bevorstehende Lebensänderung hinnahm? Nein, war sie nicht. Leichtigkeit und Unbekümmertheit waren Sarias Wesenszüge. Und gerade deshalb war sich Ysilda sicher, dass ihre Tochter eine gute Dienerin der Eidechse werden würde. Jetzt hieß es jedoch erstmal abzuwarten, ob es ein positives Signal aus Rommilys geben würde.