Grafschaft: Bärwalde
Baronie: Brachfelde
Gutsherr: Brin von Trutzkahn, Ritter zu Eschenbach
Wappen: Folgt
Einwohner: 110
Orte: Eschenbach
Tempel: Peraine-Schrein
Garnison: Gutshof mit Wehrturm und mehreren Waffenknechten, bemannter Wehrturm Grimmharts Wacht eine Meile nördlich am Flussufer
Landschaft: Gelegen am Finsterbach, wo der Eschenbach einmündet, am Rande des Ifirnstanns
Wege: Fialgralwastieg nach Beonfirn und zur Alten Straße, Karrenweg nach Mallaith
Besonderheiten: Gasthaus "Zum Flößerkrug", kleiner Flusshafen, Fähre über den Finsterbach (nach Gräflich Reichsend), Handelsposten Erlheim


Lage:
Das am westlichen Rand der Baronie Brachfelde gelegene Gut Eschenbach erstreckt sich auf einer weitestgehend waldfreien Fläche zwischen dem Finsterbach und dem Rand des Ifirnstanns. Der Ort selbst liegt am Ufer des wilden Stroms. Hier mündet der namensgebende Eschenbach ein, ein kleines, fischreiches Gewässer, das dem Saith inmitten des Ifirnstanns entspringt. Die einzig nennenswerte Verbindung ist der Fialgralwastieg, der in nord-südlicher Richtung entlang des Finsterbachs verläuft und Beornfirn im Norden mit der Alten Straße im Süden verbindet. Etwa eine Meile nördlich des Ortes erhebt sich am Ufer des Finsterbachs Grimmharts Wacht, ein steinerner Wehrturm.

Allgemeines:
Der kleine Landstrich am Eschenbach zeichnet sich im Gegensatz zur restlichen, sehr waldreichen Baronie durch einigermaßen brauchbares Ackerland aus. Hier werden in erster Linie Rüben, Getreide und Kartoffeln angebaut, zur Selbstversorgung auch Kohl und Salat. Dass es in dieser Gegend Kartoffeln gibt, hängt mit den verwandtschaftlichen Beziehungen der Ritterfamilie ins Bornland zusammen. Die sonst wenig verbreitete Feldfrucht wird hier gerne gestampft oder gebraten gegessen und vor allem der herzhafte Eschenbacher Kartoffeleintopf ist sehr beliebt. 

Das Dorf besteht aus fast zwei Dutzend Häusern und Gebäuden. Eine kleine Wassermühle wird vom Eschenbach angetrieben. Neben einigen Handwerkern gibt es im Dorf noch ein Gasthaus und einen kleinen Krämerladen. Seit 1021 BF gibt es einen Peraine-Schrein. Als Ritter Wahnfried von Trutzkahn das Lehen erbte, hatte seine Gemahlin Algrid, eine Therbûniten aus Beonfirn, den Schrein errichten lassen. 
Die Familie Erlheim unterhält in Eschenbach einen kleinen Handelsposten, an dem auch der Balihoer Kauffahrer Ulfert von Weidenfels beteiligt ist. Hier sorgt Rottmar Erlheim dafür, dass Erzeugnisse aus den umliegenden Orten in Brachfelde und Gräflich Reichsend gebündelt und auf die aus Urkentrutz kommenden Flösse und Kähne verladen werden. Damit gelangen die Waren auf dem Finsterbach über Beonfirn und Ognin bis nach Olat, von wo aus sie bis nach Trallop transportiert werden.
Die Wassermühle ist Anlaufstation für die Bauern der Umgebung, die hier ihr Getreide mahlen lassen. Der Müller ist der verschlossene und etwas mürrische Farling Grüngrimm. Seine Familie betreibt die Mühle nun schon in der dritten Generation.

Die Schänke „Zum Flößerkrug“ ist Treffpunkt für die gesamte Umgebung. Hier wird allabendlich so manche Geschichte über das Weidener Land oder, wenn Reisende anwesend sind, auch über andere Provinzen oder ferne Länder erzählt. Der Wirt Waldemar Fuchsberg ist ein sehr beleibter Mann mit Vollbart, dessen tiefe und laute Stimme man schon oft weit vor der Tür vernehmen kann. Er betreibt die Schänke gemeinsam mit seiner Frau Erlinde und seinen beiden Kindern Edeltraud und Arbolf.
Der Schmied Borkfried Schwarzenfold lebt vor allem von den Aufträgen der Bauern, der Trutzkahns, aber auch von Durchreisenden, die ihre Pferde neu beschlagen lassen müssen.
Die anderen Handwerker, Tischlerei und Gerberei, haben nur kleine Werkstätten und eher ein kärgliches Einkommen. Die restlichen Familien leben zumeist von der Arbeit auf den umliegenden Höfen oder von kleinen Handwerksarbeiten, wie dem Flechten von Körben oder der Herstellung von Bürsten. Ansonsten haben fast alle einen kleinen Garten und versuchen, sich mit soviel wie möglich selbst zu versorgen. 

Der Dorfbüttel Giselwulf Traviatreu lebt mit seiner Frau Waltraude in einem Haus im Ortszentrum und sieht im Auftrag der Eschenbachs nach dem Rechten. Dort findet man auch das Haus von Tannfried von Eichenbrück. Er ist ein äußerst netter Geselle, der vor längerer Zeit als Abenteurer zu Geld gekommen ist und nun seinen Lebensabend in Eschenbach verbringt. Er ist dem Alkohol verfallen und ständig im Wirtshaus anzutreffen. Da er eigentlich immer betrunken ist und immer wieder aufs Neue unglaubliche, sehr unterhaltsame Geschichten von seinen Reisen erzählt, ist man ihm auch nicht böse, dass er sich selbst als Schulze des Dorfs ausgibt. Erkennen kann man ihn an seiner dicken Plauze und der ständig vom Brandt geröteten Nase. 

Rittergut:
Das Rittergut liegt ein Stück östlich des Dorfs und ist der Sitz des Ritters Brin von Trutzkahn. Es besteht aus einem Wohn- und zwei Wirtschaftshäusern sowie einem kleinen steinernen Wehrturm und wird von einer hölzernen Palisade geschützt. Das Gut ist ein größerer Hof, auf dem ein wenig Ackerbau, aber vor allem Viehwirtschaft betrieben wird. Obwohl der Hof einer der größten in dieser Gegend ist, lässt der Ertrag die Familie von Trutzkahn nicht in Dukaten schwimmen. Es reicht aber für ein gesichertes Auskommen und dafür, ein für die rauen brachfelder Verhältnisse einigermaßen gutes Leben zu führen. Zum Viehbestand zählen einige Pferde, Rinder (Bornländer Bunte), Schafe, Ziegen und Hühner. Außerdem gibt es noch einige Mastschweine auf dem Hof, die zumeist im strengen Winter geschlachtet werden. Etwa ein Dutzend Bediensteter bewirtschaften das Gut. Neben dem Dorf und dem Gut Eschenbach gibt es noch einige kleinere Bauernhöfe, die in die Obhut der Familie von Trutzkahn fallen.

Bis Ende 1026 BF lebten hier auch Brins Bruder Rondrian von Trutzkahn und sein Sohn Falk, der im Firun 1029 BF von Baron Gamhain die Schwertleite erhalten hatte. Ritter Rondrian wurde in Gräflich Reichsend mit dem Gut Schwarzenberg belehnt. Er fiel Ende 1032 BF in der Schlacht gegen den Drachen Feracinor. Sein Sohn verzichtete zugunsten des Ritters Sirlan von Schwarzenberg, deren Familie ursprünglich Anspruch auf das Lehen hatte, auf das Erbe, da Sirlan ihm im Kampf das Leben gerettet hatte. Seit 1033 BF lebt Falk mit seiner Gemahlin, der Ritterin Elana von Funkenstreich, in Mallaith.

Geschichte:
In der Chronik des Klosters zu Beonfirn wird der Ort Eschenbach erstmals 784 BF erwähnt. Der legendäre Ritter Grimmhart Eichenstein „der Kühne“ errichtete am Finsterbach zwei Wehrtürme und bemannte sie mit Waffenknechten, um den Flussfischern und Bauern Schutz vor den Schwarzpelzen zu bieten. 

Seit etwa 940 BF betrieb die Familie Trutzkahn eine kleine Fähre über den Finsterbach. 947 BF begab es sich, dass der damalige Baron Rowart Eichenstein von Saith von Reichsend kommend von einer marodierenden Orkbande aus dem Nebelmoor überfallen wurde, just am Ufer des Finsterbachs gegenüber des Weilers. Ohne zu zögern eilten der tapfere Fährmann Tannfried und sein Sohn Bernhelm dem Baron und seinen wenigen noch lebenden Getreuen zu Hilfe, nachdem auch der Eschenbacher Dienstritter des Barons gefallen war. Gemeinsam gelang es, die Schwarzpelze in die Flucht zu schlagen und den Baron zu retten. Ein orkischer Pfeil, der heute noch im Familienbesitz ist, ereilte jedoch den armen Tannfried, so dass er bald seinen Wunden erlag. Der junge Bernhelm war nun der einzige Hinterbliebene der Familie, denn seine Mutter war bereits bei seiner Geburt verstorben. Der Baron belohnte den jungen Bernhelm für sein heldenhaftes Eingreifen und gab ihm das dünn besiedelte Stück Land zwischen Ifirnstann und Finsterbach zum Lehen und damit auch das Gut, das kleine Dorf Eschenbach sowie die Höfe der umliegenden Kleinbauern. So wurde Bernhelm der erste Edle von Eschenbach und widmete sich dieser Aufgabe mit großem Engagement. Auf Geheiß des Barons wurde er in den ritterlichen Tugenden unterwiesen und begründete somit die ritterliche Lebensweise der Familie, die inzwischen einen Gutshof östlich des Orts bezogen hatte. 

Nachdem im Orkensturm von 1011 BF das Dorf überrannt und viele Einwohner von den Schwarzpelzen erschlagen worden waren, wurde das Dorf mit einer hölzernen Palisade bewehrt. Auch der etwa eine Meile nördlich gelegene steinerne Wehrturm Grimmharts Wacht, erbaut von seinem Namensgeber, brannte 1011 BF völlig aus. 1018 BF bot ein Mann aus dem Süden namens Harderin Ranaqides an, die Ruine wieder instand zu setzen, wenn er sich darin niederlassen durfte. Die Leute fürchteten den menschenscheuen Gesellen als unheilbringenden Magier oder Hexer. Erst mehrere Götterläufe nach dem spurlosen Verschwinden des Südländers wagte es der Ritter zu Eschenbach, den Turm wieder mit einem treuen und vor allem unerschrockenen Waffenknecht zu bemannen.

Gut Eschenbach
Gut Eschenbach (Zeichnung von Patrick Reed)