Grafschaft: Bärwalde
Herrschaft: Stadtmeister Tannfried von Binsböckel
vertritt die Herzogin Walpurga von Löwenhaupt
Wappen: Auf Blau ein silbernes Neunauge
Einwohner: 6000
Garnisonen: 30 Scharwächter (Stadtwachen), 10 Nacht-, 10 Brücken- und 20 Torwachen, etwa 40 Ritter vom Orden des Donners (Halle der Orkenwehr)
dazu auf der Bärenburg: 1 Banner Grünröcke, zwei Dutzend Ritter des Bären mitsamt ihrem Gefolge, eine Schwadron Rundhelme
Tempel: Firun (Haus der Eisigen Stelen), Phex (Halle des Nebels), Rondra (Halle der Orkenwehr), Praios (Halle der Sonne und des Gesetzes), Travia (Tempel der Roten Flamme), Boron (Tempel des Todes und der Wacht), Peraine, Rahja (Haus der Sinne und der Freude), Ruine eines Efferd-Tempels
Wichtige Gasthöfe: Bärenschenke (Q6/P8), Bei Gorge (Q6/P5), Heller und Kreuzer (Q5/P6), Kaiserstolz und Orkentod (Q4/P4), Kreuzergrab (Q1/P2), Norderwacht (Q8/P9), Therbûniten-Kloster (Q5/P4/S45), Badilakaner-Kloster (Q3/P4/S60)
Wirtschaft: Fuhr- und Handelshaus Kolenbrander, Gilden der Flussschiffer und -händler, Viehhändler, Zünfte der Lederer, Schmiede, Seiler; Pferdezucht
Besonderheiten: Eisige Stelen, Bärenburg
Stimmung: Typisches Weidener Selbstbewusstsein gepaart mit Misstrauen gegenüber Fremden und Ablehnung gegenüber Zauberkundigen


Trallop ist das eherne Herz Weidens. Kaum eine Stadt im Mittelreich ist so stark befestigt wie die Hauptstadt der Bärenlande. Eine Notwendigkeit, betrachtet man die durch zahlreiche Kriege gegen die Erbfeinde der Mittnacht gezeichnete Stadtgeschichte. Seit der Gründung der Stadt wurden die Wehranlagen stetig erweitert und ausgebaut, beinahe jeder Herzog "verewigte" sich durch den Bau eines Turmes oder Tores.

Gegründet wurde die Stadt 340 v.BF durch Beowein den Fischer. Dem Mann wurde die Gnade zuteil, bei einem Hochwasser an der Pandlarilmündung die Eisigen Stelen des Herrn Firun zu finden. Dieser Fund markierte nicht nur die Geburt Trallops --- denn Beowein sollte an jener Stelle siedeln --- sondern auch den Beginn der Verehrung des grimmigen Jägers im Bosparanischen Reich.

Mehr als die Wiege des Glaubens an den Alten vom Berg gilt die Herzogenstadt Trallop jedoch als politisches, militärisches und kommerzielles Zentrum der Bärenlande. Die Regierung der Stadt obliegt dem Stadtmeister Tannfried von Binsböckel, der vom Siegelrat unterstützt wird. Im Siegelrat finden sich Angehörige der Kirchen, Zünfte und Gilden sowie der mächtigsten Patrizierfamilien. Eine Besonderheit stellt das Verbot dar, innerhalb der Stadtmauern Herbergen zu eröffnen. Eine Tatsache, die zeigt, dass Fremden in Trallop stets ein gehöriges Maß an Misstrauen entgegengebracht wird.

Die Stadt unterteilt sich in 5 Stadtteile, wobei die mächtige Bärenburg ob ihrer Größe als eigener Stadtteil angesehen wird. Die anderen vier Stadtteile sind Neuentrallop, Niederufern, Hohenufern und Altentrallop.

Der Stadtteil Neuentrallop

Neuentrallop stellt so etwas wie das Elends- oder Armenviertel der Stadt dar. Gerade hier, wo die Reichsstraße II (Gareth - Wehrheim - Baliho - Trallop) durch das Dreileuentor in die Hauptstadt der Bärenlande führt, sammelt sich die untere Schicht der Bürger. Hier trifft man neben Bettlern und Huren viele Versehrte und Landflüchtige. Es ist eine Gegend, in der Dolch locker sitzt und die die Bewohner der gehobenen Stadtteile meiden. Nicht zuletzt deshalb ist es Usus, die Tore zu diesem Stadtteil jeden Tag bereits eine Stunde vor Sonnenuntergang zu schließen.

In Neuntrallop findet sich mit dem Badilakaner-Kloster eine von nur zwei Möglichkeiten für Auswärtige, ein Quartier für die Nacht zu bekommen. Der nahe Stadtgarten lädt zum Lustwandeln ein, wenn sich der Besucher nicht an den Lustknaben und Huren stört, die hier ihre Dienste feilbieten. Auch kulinarisch wird man an diesem Ort anständig versorgt: In der Schenke Heller und Kreuzer werden einfache, aber schmackhafte Speisen zu erschwinglichen Preisen serviert.

Der Stadtteil Niederufern

Von Neuentrallop erreicht man durch das Greifentor kommend den Stadtteil Niederufern. In Niederufern wohnen vor allem die vielen Tagelöhner der Stadt. Beherrscht werden die engen, verwinkelten Gassen von den hier ansässigen Banden und es scheint fast, als mieden die Scharwächter diesen Ort. Einzig auf der Hauptstraße zwischen Greifentor und Bernhelmstor können Angehörige der Stadtwache erspät werden.

Nennenswerte Gebäude sind in diesem Umfeld nur schwer zu finden. Im Kaiserstolz und Orkentod lässt sich anständig speisen und dem gegenüber findet sich die Tralloper Station der Beilunker Reiter.

Der Stadtteil Hohenufern

Durch das Bernhelmstor wird von Niederufern der Stadtteil Hohenufern betreten. Dieses Tor stellt die erste Besonderheit dar, die Besucher überraschen dprfte: Die ehemalige Stadttorburg stellt mit Bernhelms Halle der Orkenwehr den Tralloper Tempel der Himmlischen Leuin. Neben dem Tempel findet sich die zur Burg gehörende Niederlassung des Ordens des Donners. Diese wurde dem Orden von Herzog Wallfried IV zum Geschenk gemacht, der aus Angst vor äußeren Feinden stets wehrhafte und der Leuin fromme Krieger um sich haben wollte.

Unweit der Stadttorburg erhebt sich innerhalb des Stadtviertels eine weitere trutzige Wehranlage. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine weitere Burg, sondern um die, von sogenannten Mehlgardisten bewachten, Kornhäuser. Ganz im Westen Hochuferns finden sich das Zunfthaus der Schützen. In direkter Nachbarschaft dessen liegt mit der großen Festwiese ein Ort der Freude und des Feierns.

An der Promenade befindet sich das, neben der Bärenburg, beeindruckenste Gebäude der Stadt: die Kolenbrander Residenz. Hier wirkt mit Gorge Kolenbrander einer der reichsten Menschen des Mittelreichs und Patriarch des Kolenbrander-Imperiums. Gorge residiert seinem Stande gemäß in einem, für Weidener Verhältnisse extrem prunkvollen Bau, der halb als Fachwerk, halb aus Sandstein errichtet wurde und mit einer Vielzahl von hölzernen Schnitzereien verziert ist. Unweit dieses Anwesens findet sich mit Bei Gorge das beste Restaurant der Stadt.

Die Prominenz der Stadt kehrt gern ins Norderwacht ein und lauscht den Balladen des Prinzen Walthard von Löwenhaupt, auch wenn er das Haus nur selten persönlich besucht.

Der Stadtteil Hohenufern stellt das Handelszentrum der Stadt dar. Hier befinden sich der Große Markt, die Markthalle, sowie das in einem wunderschönen Fachwerkgebäude beheimatete Siegelhaus --- die Heimat des Handels- und Marktamts sowie des Siegelsaals, der die Siegel aller Zünfte und Gilden der Stadt zeigt. Gegenüber der Markthalle werden im Crongräflichen Stadtgericht die Rechtsstreitigkeiten der Tralloper ausgefochten.

Auch die berühmten Tralloper Riesen des Herzoglichen Marstalls kann man in diesem Stadtteil finden --- zumindest in den kalten Monden. Das Winterquartier einiger der edlen Rösser liegt unweit des Marktplatzes. Mit dem Haus der Eisigen Stelen befindet sich eine zweite Tempelanlage in diesem Stadtteil: Der urtümliche Tempel beherbergt die Eisigen Stelen und gilt als eines der wichtigsten Häuser des grimmigen Jägers auf dem Kontinent.

An Bedeutung verloren hat hingegen der hiesige Seehafen. Durch die Vermehrung der Neunaugen kam die Seeschifffahrt am Pandlarin schon vor Jahrzehnten zum Erliegen, sodass hier gegenwärtig nur wenige Fischerboote liegen.

Der Stadtteil Altentrallop

In Altentrallop mag der Besucher neben stets sauberen und sicheren Gassen jeden finden, der es in der Stadt zu Ansehen und Reichtum gebracht hat. Gern bezeichnen sich die Bewohner dieses Stadtteils als die kulturelle und finanzielle Elite des Herzogtums. Auch die großen und wichtigen Adelshäuser unterhalten hier, die Nähe zur Bärenburg suchend, Stadtvillen.

Betreten wird Altentrallop --- wie der Namen schon andeutet, der älteste Stadtteil Trallops --- über die Lange Brücke. Sie ist mit Häusern bebaut und wird an beiden Enden von schweren Toren geschützt. Im äußersten Norden Altentrallops befindet sich der Tempel des Todes und der Wacht nebst dem Boronanger.

Am Alten Markt, im Zentrum des Stadtteils, steht der Tempel der Sinne und der Freude, eins der schönsten Gebäude der Stadt. Der Bau zu Ehren der liebreizenden Göttin ist aus weißem Kalkstein errichtet und von einer roten Kuppel gekrönt. Dem gegenüber befindet sich das vom Orden des heiligen Therbûn unterhaltene Kloster und Hospital, an der Seite dieses Gebäudes steht auch der Tempel der Göttin Peraine.

Dass sich der Besucher im kultiviertesten Teil der Stadt --- oder vielmehr: in einem der kultiviertesten Quartiere der ganzen Mittnacht --- befindet, zeigt das Schauspielhaus der Zwölfe, in dem regelmäßig Mysterienspiele aufgeführt werden. Unweit dessen ist es möglich, Körper und Geist im Badehaus verwöhnen zu lassen, die hier angebotenen Massagen und Speisen sind Stadtgespräch. Ganz in der Nähe steht auch das Geburtshaus des Aldifreid, in dem die wahrscheinlich berühmteste und beste Bardenschule des Reichs eingerichtet wurde.

Wie es sich für eine wichtige Handelsstadt gehört, wird in Trallop auch dem Herrn Phex ein hohes Maß an Verehrung zuteil. Die Halle des Nebels stellt einen der beeindruckensten Tempel der Stadt dar. Die Kuppel des Onyxbaus gilt als dem Listenreichen heilig. In direkter Nachbarschaft zum Phex-Tempels befindet sich kurioserweise der Inquisitionsturm.

Welchen Stellenwert der Götterfürst in Stadt und Herzogtum besitzt, zeigt sich an der wenig beeindruckenden Größe und dem wenig prominenten Standort seiner heiligen Hallen: Während die Tempel der roten Flamme der gütigen Eidmutter direkt am Feuermarkt liegt, findet man die Hallen der Sonne und des Gesetzes zwischen prächtigen Fachwerkhäuser in einer Seitengasse.

Von großer Wichtigkeit für den Handel der Stadt ist der Flusshafen. Hier liegt stets eine erkleckliche Anzahl von Flusskähnen an. Der Patrizier Ibendorn hat es hier mit seiner Reederei sogar zu ansehnlichem Reichtum gebracht. Sein Kontor befindet sich direkt am Hafen.