Wahlspruch: Dem Himmel entgegen
Wappen: Auf Blau ein aufsteigender, goldener Falke.
Gründung: In den Dunklen Zeiten
Oberhaupt: Wilfing von Falkenstein
Verbreitung: Vornehmlich Baliho, vereinzelt andere Provinzen des Mittelreichs.
Kurzprofil: Altes Weidener Adelshaus das immer wieder sowohl Ritter, als auch Magier und Rechtsgelehrte hervorbringt.

Familie Falkenstein - Die Unkonventionellen

Die Falkensteins sind ein altes Geschlecht, das seine Stellung vor allem dem Wagemut und Erfindungsreichtum seiner Ahnen verdankt. Ersterer war in Weiden lange sprichwörtlich, denn in jeder Generation gab es mindestens einen Familienvertreter, der ausgetretene Pfade verließ und mit Traditionen brach, um sich an Neuem zu probieren. Noch heute gilt es als sicher, dass in jeder Generation wenigstens ein Falkenstein seine Flügel strecken und in unbekannte Gefilde aufbrechen muss.

Der Familienzusammenhalt ist weniger eng als man das von anderen Weidener Familien kennt. Doch auch wenn manche Mitglieder einander Jahre nicht sehen, sind die Blutsbande unbestreitbar fest. Die Falkensteins sind gern für sich, schließen – ihrem Wappentier gleich – nur zögerlich Bündnisse und verlassen sich lieber auf die eigene Stärke.

Gelehrte Falkensteins und solche, die als heldenhafte Ritter von sich Reden machen, halten sich in der Ahnentafel die Waage. “Man weiß nie, was aus dem Ei schlupft”, ist eine auf Ailgrid von Falkenstein zurückgehende Redensart. Sie bringt zum Ausdruck, was in Weiden bisweilen als absonderliche Praxis bemunkelt wird: Die Falkensteins sind ohne Frage Weidener von altem Schrot und Korn, aber sie zwingen ihren „Küken“ nicht die Traditionen des Herzogtums auf. Zeigt ein Kind Anlagen, die es in eine andere Richtung als das Leben als Ritter ziehen, wird ihm dieser Werdegang in der Regel nicht verwehrt. So gibt es in der Geschichte der Familie neben den klassischen Rittern einige vorzügliche Barden, kompetente Magier, erfindungsreiche Gelehrte und immer wieder Rechtsgelehrte von untadeligem Ruf.


Die Familiengeschichte

Die Geschichte der Familie Falkenstein nimmt ihren Anfang in den Dunklen Zeiten. Als Stammmutter des Hauses gilt Avia Gemmafalconis (*544 v.BF), eine kompromisslose Centuria und Kindheitsfreundin Isegreins des Wanderers. An der Seite Isegreins drang sie von Rommilys nach Norden vor und begründete das Geschlecht Gemmafalconis.

412 v.BF wurde Gundmar von Falkenstein Pfalzgraf der Festung Flæchth-uf-stên, dem heutigen Moosgrund und damaligen Vorposten des von Isegrein gegründeten Baliho. Die Familie Falkenstein herrschte bis 254 v.BF über die Flæchth-uf-stên, ehe Pfalzgraf Hilbrandir, genannt der Schiefe, seinen Familiennamen in Nordfalkenstein änderte, um die Bedeutung seines Familienzweigs von den in Baliho lebenden Verwandten, die sich mit Herzog Falgund gemein gemacht hatten, abzuheben. Die Balihoer Falkensteins ließen den Vetter ohne Groll ziehen und beide Familienzweige berufen sich von nun an auf Avia Gemmafalconis als Stammmutter. Die Falkensteins zählen zu den ersten Rittern des Königreichs und behaupteten sich in den rauen Dunklen Zeiten.

Die nächste anerkannte Erwähnung der Familie fällt in die Ära der Klugen Kaiser. Kaiser Menzel “der Gute” von Gareth, von 213 BF bis 255 BF Kaiser des Mittelreichs, fand Gefallen an der jungen und ungestümen Ritterin Ailgrid von Falkenstein. Er gab ihr den Wittkopp, einen alten Wehrturm in einer der Schwarzen Sichel vorgeschobenen Gebirgskette, zum Lehen. Ailgrid und ihre Nachfolger bauten Wittkopp – benannt nach der weißen Haube, welche den die Burg überragenden Berg bis in den Sommer hinein ziert – zu einer wehrhaften Festung aus. Die über den Alfenstieg zu erreichende Burg ist seit jenen Tagen der wehrhafte Stammsitz des Familie Falkenstein.

Bis in die Priesterkaiserzeit festigte die Familie ihre Herrschaft über Wittkopp, auch wenn einzelne Mitglieder immer wieder die Heimat verließen, um ihr Glück anderswo zu suchen. So auch Gneiserich von Falkenstein, der 727 BF zum Baron eines in der Garetischen Grafschaft Eslamsgrund gelegenen Lehens wurde. Er lieh der Baronie kurzerhand seinen Familiennamen und begründete damit einen weiteren Familienzweig. Die von dieser Zeit an im Königreich Garetien beheimateten Falkensteins entwickelten sich fürderhin, ohne nennenswerte Verbindungen zu ihren Verwandten in Weiden zu unterhalten. Die Stammfamilie zählte inzwischen zu den wichtigsten Familien des Herzogtums.

Während der ersten Weidener Unruhen (963-969 BF), als Windsturms Macht nicht weit über die Mauern der Herzogenstadt Trallop reichte, ernannte Herzog Wallfried IV. von Löwenhaupt (921-981 BF) Uldreich von Falkenstein (925-969 BF ) im Jahr 968 BF zum Grafen von Baliho, um sich der Klingen des mächtigen Geschlechts zu versichern. Uldreich war in diesen unruhigen Jahren nur eine kurze Regentschaft vergönnt, ihm folgte sein Sohn Olin (940-970 BF). Olin erlag jedoch bereits in seinem 30. Winter einer Verletzung, die er sich beim Grafenturnier von Baliho, dem Brôwig, zugezogen hatte. Kinderlos wie er war, vererbte er die Pandlarilstränen – die Grafenkrone von Baliho – seiner Schwester Ludwina (942-997 BF). Letzte Gräfin von Baliho aus dem Hause Falkenstein war Praiodane von Falkenstein (*959-1039 BF), die bis zur Reichsrichterin aufstieg und sich darob von ihrer Schwester Fehild (*960 BF) als Burggräfin vertreten ließ. Menzel (*962 BF), der jüngste der Geschwister, genoss das freie Leben eines fahrenden Ritters und begleitete seine älteste Schwester häufig auf ihren Reisen. Er hielt ihr auch die Treue, als Praiodane sich als Verräterin erwies und sich erst Answin von Rabenmund, später gar dem Dämonenmeister Borbarad anschloss. Als ihr Verrat 1012 BF offenbar wurde, wurde sie ihres Amtes als Gräfin von Baliho enthoben und auf Rulat eingekerkert. Ihr Bruder Menzel folgte ihr in das Exil und fiel im Zweikampf gegen einen Weidener Loyalisten.

Die Familie Falkenstein erholte sich lange nicht von diesem Schlag – allzumal sie im Bemühen, sich im Herzogtum zu rehabilitieren, vor Ysilia einen hohen Blutzoll zahlte. Allen Fährnissen zum Trotz war der Ruf der letzten Falkensteiner Burggräfin – Fehild – tadellos. Ihr Drittgeborener Wilfing übernahm es, nach der Katastrophe von Ysilia die Familienehre wiederherzustellen. Er diente sich dem Burggrafen Avon Nordfalk von Moosgrund als einfacher Ritter an, wurde alsbald Mitglied der gräflichen Ritter der Au und schließlich – in Anerkennung seiner Tugendhaftigkeit – zum Ersten Ritter der Au. Langsam aber sicher gelingt es der Familie, aus dem Schatten, den Praiodanes Verrat auf sie geworfen hat, zu treten, um wieder ihren verdienten Platz in den Reihen der ältesten und vornehmsten Häuser Weidens einzunehmen.


Familienangehörige

Oberhaupt der Familie:
Wilfing von Falkenstein (*978, Junker von Wittkopp, Erster Ritter der Au)

Angehörige (lebend):
Praiodane (*959 BF), Tante Wilfings, Gräfin von 998 bis 1012 BF, Geliebte Answin von Rabenmunds (eine geheimgehaltene Tochter), Reichsrichterin, später Answinistin (inhaftiert auf Rulat), erzwungene Borbaradianerin, Reichsrichterin in der transysilischen Heptarchie (zeitweise als Tyakradane von Falkenstein), Baronin von Tobelstein (Transysilien),
Rangardis (*980 BF, Rechtsgelehrte (Beilunk), Schwester Wilfings, Vögtin von Zwerch in der Mark Rommilys)
Leodobald von Falkenstein (*999 BF, Sohn Wilfings, Junker von Wittkopp, Ritter der Au, Vogt von Herzoglich Nordheim)
Erkenhild von Falkenstein (*1001 BF, Tochter Wilfings)
Rodewin (*1004 BF, Sohn Wilfings)
Karfang (* 1022 BF, Sohn Leodobalds),
Fehild (*1024 BF, Tochter Leodobald, Pagin auf Räuharsch),
Perdan (*1001 BF, Sohn Rangadris‘, Rechtsgelehrter (Beilunk)),
Nifgunde (*1002 BF, Tochter Rangardis (Dienst)-Ritterin, hat ihre Mutter nach Zwerch begleitet),
Dylga (*1008 BF, Tochter Rangardis, Perainegeweihte (Therbûnitin) in Trallop)

Angehörige (tot):
Uldreich (915-964 BF, Graf von Baliho, Ritter),
Olin (939-965 BF, Uldreichs Sohn, Graf von Baliho, Ritter),
Ermanerich (920-972 BF, Uldreichs Vetter, Rechtsgelehrter und ambitionierter Amarteur-Staatskundler),
Ludwina (940-997 BF, Gräfin von Baliho),
Fehild (960 BF-1027 BF, Schwester Ludwinas, Ritterin der Au, zeitweise Burggräfin von Baliho, Junkerin von Wittkopp),
Menzel (*962 BF, Ritter),
Finglan (972-1021, Sohn Fehilds, Ritter, designierter Graf von Baliho fiel vor Ysilia),
Praida (974-1022 BF, Tochter Fehilds, Ritterin der Silberfalken, fiel bei den zweiten Weidener Unruhen),
Dylga (984 BF- 1021 BF, Perainegeweihte, meisterliche Heilerin, begleitete die Ritter ihrer Familie nach Ysilia, wo sie den Tod fand, familienintern gilt sie inzwischen als Heilige)