Grafschaft: Baliho
Herrschaft: Arnwulf von Pandlaril
Stadtmeister Angrist Bärenstein von Baliho
Wappen: Auf Rot zwei silberne Wagenräder
Einwohner: 3.500 (davon ca. 800 in der Grafenstadt)
Garnisonen: 10 Ritter der Au samt deren Gefolge, ein Dutzend Grenzreiter auf Burg Räuharsch und 20 Stadtwachen der Reichsstadt
Tempel: Rahja, Rondra, Praios, Travia, Phex, Efferd-Schrein
Gasthöfe: Silbertaler (Viehtreiberkneipe, nicht ungefährlich, Q3/P4/S10), Kaiserstolz und Orkentod (Q5/P5/S12), Spielhaus Nordstern (Q8/P9), Hotel Pandlaril (P8/Q8/S22)
Wirtschaft: Jobdan Boswitz und Marja Ganjeff, Rinderbarone, mit denen nicht zu spaßen ist.
Gilden: Fluß- und Viehhändler, Tuchmacher, Brauer, Schmiede, Schneider, Bäcker, Zimmerer und Fischer
Festtage: 17. Hesinde (Stadtgründungsfest), 18.-20. Ingerimm (Warenschau), 1. Efferd (Tempelweih’ und Schiffswettfahrt)
Besonderheiten: Kriegerschule Schwert und Schild in einer Wasserburg nördlich der Stadt, 1.000-jährige Eiche, die als Galgen dient und auf einer Kraftlinie steht.
Stimmung: Oft Streitigkeiten unter Kuhburschen rivalisierender Rinderbarone, der Dolch sitzt locker.

 

Die Stadt Baliho, Zentrum der Weidener Viehzucht gliedert sich in zwei Teile und ist im ritterlich und rondrianisch geprägten Weiden fürwahr eine Absonderlichkeit: Die stolze, schmuck ummauerte Grafenstadt, Heimat des Weidener Rittertums, macht heutzutage höchstens noch ein Drittel des Stadtgebiets aus und ist doch die leuchtende Perle der Stadt, seit der selige Burggraf Avon Nordfalk wieder das Grafenrecht nach Baliho holte. Die restliche Fläche ist mehr oder weniger planlos angelegt worden, wobei die Reichsstraße bisweilen die einzige verlässliche Größe in einer sich stets wandelnden Bebauung darstellt. Dies ist die ebenfalls ansehnliche, aber deutlich wildere Südstadt, auch Ochsenviertel genannt, wo auch die meisten Vergnügungslokale liegen.

 

Die Grafenstadt

Die Grafenstadt ist im Dreieck zwischen den Flüssen Pandlaril und Rotwasser angelegt und mit festen Stadtmauern umgeben. An der nördlichen Spitze dieses Dreiecks erhebt sich die Grafenburg Räuharsch auf einer Insel im Rotwasser. Von der Burg aus können die Anderather und Rudeiner Brücken eingesehen und notfalls mit einem Pfeilhagel eingedeckt werden. Hier residiert Gräfin Ardariel Nordfalk von Moosgrund.
In der Grafenstadt leben etwa 800 der mittlerweile mehr als 3.000 Einwohner Balihos. Meist handelt es sich hierbei um Mitglieder alter und angesehener Familien, Kaufleute und erfolgreiche Handwerker, oder sogar landlose Edle und Ritter. Die Grafenstädter sehen gerne auf die 'Zugereisten' und 'Viehtreiber' in der Südstadt herab, rühmen sich ihrer Bildung, ihres Stammbaums oder aber der Verdienste, die ihre Familie vor Urzeiten diesem Grafen oder jenem Herzog geleistet haben. Die Gebäude in der Altstadt sind fast ausschließlich im Weidener Spitzgiebelstil erbaut: selten sind sie breiter als fünf Schritt, dafür wurden sie jedoch um so mehr in die Länge und in die Höhe gezogen. Über dem meist aus Bruchstein erbauten Erdgeschoß erheben sich oftmals bis zu drei weitere Stockwerke im Fachwerk- oder Holzbau, wobei jedes Geschoß ein wenig tiefer in die Straße reicht - also überkragt - so daß sich die spitzen Giebel über der Gassenmitte fast berühren.


Ausgewählte Gebäude der Grafenstadt:

Grafenburg Räuharsch
Rondratempel 'Lohenharsch'
Praiostempel 'Halle des Himmlischen Gebieters'
Der altehrwürdige Tempel ist eher niedrig gebaut, fällt jedoch durch seinen blattvergoldeten Giebel und das prächtige Goldportal ins Auge, das den Weg in den langgezogenen Tempelinnenraum weist. Hier residiert der Custos Lumini Brunn Baucken, der in Baliho eher ruhig und beständig das Wort seines Gottes predigt. Ihm zur Seite sehen seine beiden Donatrices Lumini Ardare von Borkenstein und Praiogard, sowie 3 weitere Geweihten und eine Handvoll Bannstrahler. Besonderheit des Tempels ist die prächtige Sancta-Lechmin-Sänfte, die am ersten Praios stets von vier Geweihten durch die Straßen der Stadt getragen wird.


Markthalle

Die Markthalle ist der größte Umschlagplatz für Waren in der Grafenstadt, wurde gerade aber wegen ihrer Lage im besseren Teil Balihos nicht für die Festlichkeiten der Warenschau zur Verfügung gestellt.


Gräfliche Bücherei

'Die gräfliche Bibliothek der klugen Undra' ist, von den Schriften des Ordens zu Wahrung auf dem Rhodenstein abgesehen, die größte Büchersammlung Weidens und recht gut sortiert. Die etwa 300 Bände behandeln allerdings fast ausschließlich Weidener Lokalgeschichte, Ackerbau und Viehzucht, Militärwesen und Pflanzenkunde.

 

Die Südstadt

So ordentlich und gediegen das rittlerliche Herz Balihos hinter seinen Stadmauern auch pocht, das eigentliche Leben pulsiert in der Südstadt (oder dem Ochsenviertel, wie die Grafenstädter gerne sagen). Die Gebäude hier sind weder so alt noch so prächtig wie in der Grafenstadt und die Straßen gleichen oft Schlammpisten, auf denen sich die Rindviecher die mit Peitschenknall und viel Tamtam in die Schlachthöfe getrieben werden, wohler fühlen, als Reisende oder Städter. Und doch liegt hier der Ursprung des Balihoer Wohlstandes neuerer Zeit: Pferde- und vor allem Rinderhändler und -züchter, all ihre Zulieferer und Abnehmer wie Schlachter, Schmiede, Stellmacher und Sattler; Mietställe, Geldverleiher, die Häuser der Viehtreiber, Handwerker, Gerber und Vergnügungsstätten jeglicher Art und überhaupt alles, was man sich von einer Stadt mittlerer Größe erhoffen darf ist in der Südstadt anzutreffen.
Die meisten Gebäude sind aus Holz, haben zwei Stockwerke, sind annähernd würfelförmig und weisen nur ein Flachdach auf ('almadanischer Stil', würde der Kenner behaupten). Mit Ausnahme der Reichsstraße sind hier weder Straßen noch Wege gepflastert. Um die damit einher gehenden Unbilden auszugleichen besitzt jedoch fast jedes Gebäude einen hölzernen Bürgersteig, damit die Bürger bei den heftigen Frühlings- und Herbstregen nicht bis zu den Knien im Matsch versinken.



Ausgewählte Gebäude des Ochsenviertels:

Travia-Tempel 'Herdfeuerhalle'

Der Travia-Tempel Balihos ist stets gut besucht. Er ist einfach aber traditionell gestaltet und wirkt auf die Gläubigen einladend und heimelig. Seine Vorsteherin, Mutter Aldessia von Rabenmund, ist die Schwester des Thronräubers Answin und hatte in Weiden anfangs einen schweren Stand. Inzwischen jedoch hat die gütige und zutiefst gläubige Frau das Herz der Balihoer für sich eingenommen.


Armenhaus der Badilakaner

Direkt neben dem Tempel der Frauwe Travia befindet sich der einfache Steinbau, der dem Besucher meist erst durch den steten Trubel in seiner Nähe und auf dem kleinen Vorplatz näher ins Auge fällt.


Rahjatempel 'Hag der Göttlichen Stute'

Kaum würde man hier im unkultivierten Weiden den Sitz einer Rahja-Metropolitin vermuten, doch das prächtige, große und altehrwürdige Haus ist ganzjährig mit bunten Wimpeln und Fähnlein geschmückt, die zusammen mit den einladend geöffneten Türen und den ansprechend eingerichteten Empfangsräumen wirklich den Eindruck eines 'Hauses der Freuden' vermitteln. Vor den Toren der Stadt liegt das eigentliche Heiligtum des Tempels, die 'Heilige Herde von Menzheim', eines der berühmten Gestüte der Rahja-Kirche. Das Amt des Metropoliten wird wechselnd von zwei Geweihten ausgefüllt (Angaben folgen).


Phex-Tempel 'Schleierhaus'

Der Tempel des Fuchses zu Baliho ist nicht so ohne weiteres zu finden, weder Schild noch Zeichen weisen ihn als Haus des Fuchses aus. Denoch ist der Tempel nicht unscheinbar, sondern ein altehrwürdiges - für das Ochsenviertel gar ungewöhnlich schmuckes - Haus, das einem Handelsherren würdig wäre. Prächtig verziert ist die hölzerne Fassade und hat man die Symbole erst einmal verstanden, dann stechen einem die Geldbeutel, Sterne und Schleier, die kunstvoll in die Fassade eingeschnitzt sind, förmlich ins Auge. Doch selbst dann fällt es nicht leicht, den Tempel zu betreten, denn sogar der Haupteingang ist nur Blendwerk. Vogtvikar Nescor Erfold pflegt gute bis beste Kontakte zu vielen Etablissements der Stadt, so daß man gegen geringe Gebühren nach dem Weg fragen kann.


Spielhaus Nordstern
Ausführlich im Abenteuer Alptraum ohne Ende beschrieben.

Schuldturm

Heute ist das Fachwerkgebäude mit dem Steinfundament gelinde gesagt als marode zu bezeichnen, denn seit die Vollstrecker der Rinderbarone das Geld ihrer Herren so bedingungslos eintreiben und die Zünfte dies meist auch tatenlos geschehen lassen, sitzt hier kaum jemand ein.


Kaiserliche Garnison

Hier sind die "Tralloper Pikeniere" untergebracht, ebenso wie der Befehliger der Graftschaft Baliho, der Reichs-Oberste Ingmar von Zollhaus-Tannenheim.


Stadthaus

Ein prächtiges Fachwerkhaus, in dem der Rat der Stadt tagt, in dem sich die Vertreter der Gilden und Zünfte versammelt haben.


Marktplatz

Am Markt finden sich das fachwerkene Stadthaus, die Wirtshäuser ‘Rotfuchs’ und 'Zum Bären' sowie die Bäckerei und zugleich Brauerei Birgenstöcker (eine fürwahr ungewöhnliche, aber außerordentlich beliebte Handwerksmeisterei): der Balihoer Bierkuchen ist weithin bekannt und auch am Herzogshofe gern gegessen, ebenso wie man dem Balihoer Bräubier in ganz Weiden gerne zuspricht. Beinahe ebenso bekannt ist die alte 'Gräflich Balihoer Linnenmeisterei' in der Sammetgasse, deren trefflichste Webarbeit noch immer der ‘Weidener Wachsmantel’ ist, ein Tuch, das Wind und Wetter trotzt.
In der Mitte des Marktplatzes steht die 1.000-jährige Eiche, der alte Fembaum, von dem so mancher Unhold baumelte und unter dem auch heute noch häufig Pranger oder Henkersstribüne aufgestellt werden. Der Baum steht auf einer magischen Kraftlinie (was weithin unbekannt ist) und wird seit einiger Zeit von vier Rittern der Au (oder Knappen) bewacht.