Ein namhafter Holzbildhauer Weidens ist Torben Traviatreu (geb. 972 BF), der in der Stadt Balsaith am Schreinerplatz seine alteingesessene Werkstatt betreibt. Der alte Meister beliefert seit vielen Götterläufen Adlige aus ganz Weiden mit hervorragenden Werken. Motive sind die Zwölfgötter und ihre heiligen Symboltiere in jeder Größe, oft kunstvoll bemalt und reich verziert. Seine Statuen zieren manchen Tempel und nehmen das Auge des Betrachters ob ihrer Ausdruckskraft wahrlich gefangen.

Der Eigenbrötler mit dem buschigen Rauschebart und den dicken Augenbrauen widmet sich seinen Werken mit voller Hingabe. Unangekündigter Besuch wird daher von seinem Gesellen Rauert abgewiesen. Wenn Torben dann endlich jemanden empfängt, legt er langsam Stechbeitel und Klüpfel beiseite, streicht sich bedächtig die Holzspäne von der Schürze und lässt sich mit leichtem Ächzen in seinen hölzernen Schaukelstuhl sinken. Während er seine geschwungene Langpfeife entzündet, mustern seine wachen, eisgrauen Augen das Gegenüber so, als wolle er sein Wesen ergründen. Wenn er schließlich zu reden beginnt, klingt seine Stimme wie Schleifpapier, das über Hartholz streicht. Man muss viel Geduld mitbringen, denn der Meister nimmt sich Zeit, die Wünsche für einen Auftrag genau zu verstehen und darüber nachzudenken.

Seine Tochter Gurnhild Traviatreu hat ihn lange Zeit im Ältestenrat der Stadt Balsaith vertreten. Am 1. Firun 1044 BF wurde sie die neue Schultheißin von Balsaith.