Titel: Gräfin von Bärwalde
Lehen: Grafschaft Bärwalde
Tsatag: 10. HES 1010 BF
Familienstand: Verheiratet mit Aldron von Rabenmund
Nachkommen: Keine
Kurzprofil: Unerfahrene Gräfin mit handfestem, aber einnehmendem Wesen. Leicht zu begeistern, aber auch abzulenken, in ihren Sichtweisen häufig unbelehrbar. Blickt romantisch verklärt auf die Welt, muss aber immer wieder feststellen, dass der Alltag komplizierter ist, als in ihren geliebten Sagen dargestellt.
Verwendung: Die Gräfin Bärwaldes muss sich beweisen: gegenüber der Herzogin, dem Adel ihres Lehens und am meisten sich selbst. Griseldis schickt gerne Abenteurer aus, um im Nebelmoor verschollene Artefakte zu suchen, Geheimnisse der Burgen ihrer Vasallen zu ergründen oder den Legenden der Tagesheiligen nachzugehen. Man kann ihr inmitten einer Schar Ritter des Hains überall in Bärwalde begegnen, sodass sie Reisenden in Notfällen beispringen oder sie auch aufhalten kann.

 

NAMEN & TITEL

• Vollständiger Name
Griseldis von Pallingen

• Titel
Gräfin von Bärwalde
Ritterin des Hains

• Anrede
Euer Hochwohlgeboren

• Persönliches Wappen
Auf Silber ein rotes, sitzendes Feenhörnchen auf einem Schildbord mit Goldhermelin.

LEHEN & ÄMTER

• Lehen & Besitztümer
Grafschaft Bärwalde

• Ämter
Herrscherin der Grafschaft Bärwalde, Ritterin des Hains

• Wappen des Lehens
Auf Gold ein aufrechter, hersehender Luchs in Schwarz.

• Stand
Hochadel

WICHTIGE DATEN

• Tsatag
10. Hesinde 1010 BF

• Belehnung
12. Travia 1043 BF

• Traviatag
12. Travia 1043 BF

• Borontag
--

FAMILIENBANDE

• Ehegatte
Aldron von Rabenmund

• Kinder
(noch) keine

ABSTAMMUNG

• Hauszugehörigkeit
Griseldis stammt aus dem alten Adelsgeschlecht derer von Pallingen, das früher die Grafen Bärwaldes stellte, durch Hochzeit: Haus Rabenmund (aus der Rommilyser Mark) und dem Weidener Zweig der Familie Binsböckel.

• Familienwappen
Folgt

• Eltern
Jadwina von Pallingen und und Angrist von Hohenweiden

• Geschwister
Kunrad von Pallingen (jüngerer Bruder)

• Wichtige lebende Verwandte
Onkel Alderich von Pallingen, Junker von Ährenstätt (Gräflich Pallingen), Bruder Kunrad von Pallingen, Großonkel Reichswappenkönig Neuwreych (Gerwulf von Pallingen; "Die reisende Kaiserin", S. 37)

• Bedeutende Ahnen
Algrid von Pallingen, die frühere Baronin von Pallingen, die 466 BF von Herzogin Selinde von Weidenau zur Gräfin von Bärwalde erhoben wurde.
Gräfin Erlgard von Bärwalde (762-794 BF) aus dem Geschlecht derer von Pallingen war eine berühmte Kämpferin, Drachentöterin und Freundin der Zwerge; vermählte sich 777 BF mit Rondradan von Löwenhaupt, Baron von Fuchshag, und begründete somit die Herrschaft der Löwenhaupts über Bärwalde und später Weiden.

AUSSEHEN & AUFTRETEN

• Beschreibung
Die Gräfin misst 170 Halbfinger und ist von drahtiger Gestalt. Griseldis hat langes, glattes und dunkelbraunes Haar, grüne Augen sowie einen recht blassen Teint. Bevorzugt trägt sie eine klassische Weidener Kettenrüstung unter einem Wappenrock, darüber einen edlen Reitermantel, gehalten von einer Fibel in Form eines silbernen Schwans. Ihr Wappenrock zeigt stets das Wappen der Grafschaft Bärwalde.

• Aventurische Informationen
Griseldisʼ Eltern, Angrist von Hohenweiden und Jadwina von Pallingen, waren Dienstritter am Herzogenhof und kamen beide 1021 BF beim Weidener Heerzug gen Ysilia in Lessankans Drachenfeuer auf dem Sichelstieg ums Leben. Griseldis und ihr jüngerer Bruder Kunrad mussten Trallop und ihre Freunde daraufhin verlassen und wuchsen bei ihrem Onkel, dem Junker Alderich von Pallingen zu Ährenstätt, auf. Die jungen Waisen hatten es dort nicht immer leicht, sie mussten viel Spott und Häme über sich ergehen lassen und gingen nicht selten mit blauen Flecken und Schürfwunden ins Bett, wenn Streitereien eskalierten. Griseldis galt bald als rechter Wildfang und war wenig an den Tugenden einer Pagin interessiert, die ihr Onkel ihr vermitteln wollte. Lieber trieb sie sich mit Rabauken herum, unter denen sie sich mit frechem Mundwerk behauptete oder ließ sich von den Alten Geschichten von einer besseren Welt erzählen. Diese Geschichten und der unbändige Wille, ihrer Lage zu entkommen, machten Griseldis zu der Person, die sie heute ist.
Die Götter wollten es, dass Gräfin Walderia während einer Reise durch ihr Lehen Gefallen an dem Mädchen fand. Griseldis verblüffte die alte Sagenkennerin mit einer so erfrischenden und lebendigen Sicht auf alte Legenden, dass ihr Interesse geweckt war. Sie holte Griseldis 1026 BF als Knappin an den Grafenhof nach Olat, damit sie dort ihre Kenntnisse vertiefen können und auch die fehlenden Rittertugenden lernen würde.
Das ist nur zum Teil gelungen: Griseldis ist bis heute leicht ablenkbar geblieben und tut vor allem solche Dinge, die ihr gefallen. Viele ritterliche Tugenden sind bei ihr nur mittelmäßig ausgeprägt, wie zum Beispiel ihr Pflichtgefühl, solange es sich nicht darum dreht, anderen zu helfen. Auch im Schwertkampf ist sie eher unterdurchschnittlich bewandert, dafür aber eine exzellente Bogenschützin und Reiterin, weil ihr beides beinahe zuflog und sie von Anfang an großes Interesse daran hatte.
Walderia und Griseldis verbindet ihre unverbrüchliche Liebe zu Helden- und Heiligensagen, nächtelang tauschten die beiden mit hochrotem Kopf und vor Begeisterung leuchtenden Augen Geschichten und Lieder aus. Und die alte Löwenhaupterin erkannte sich immer mehr in der jungen Griseldis wieder. Vor allem in der schieren Begeisterungsfähigkeit und den Schwärmereien, weil sie als junge, unerfahrene Frau genauso gewesen war. So neigte sie Griseldis bald mütterlich zu, wie der Tochter, die ihr nie vergönnt gewesen war.
Zu dieser Zeit begann Griseldis eine innige Liebschaft mit dem Barden Wolfhart von Creyenach, bis dieser 1030 BF den Grafenhof verlassen musste, weil er Gräfin Walderia Vorwürfe machte, ihrem Neffen, dem Grafen Emmeran der Heldentrutz, nicht energisch genug entgegengetreten zu sein. Das gebrochene Herz machte die Knappin noch unzugänglicher für Belehrungen, als sie es ohnehin schon war.
Dennoch empfing Griseldis 1031 BF ihre Schwertleite und blieb danach als Ritterin des Hains auf Olats Feste, in Gräfin Walderias Nähe. Im Ingerimm 1034 BF konnte sie ihren Wert erstmals beweisen: Bei einem Orküberfall auf den Ort Ognin am Rande des Nebelmoors gerieten einige Ritter des Hains in einen Hinterhalt und der Erste Ritter Rutger von Eichenau ging schwer verletzt zu Boden. Griseldis handelte schnell, entschlossen und unkonventionell, weil ihr eine Taktik in den Sinn kam, die sie aus einer Sage über Olat den Bogner kannte. Der Hinterhalt wurde zu einer Falle für die Schwarzpelze und sie mussten ihr Heil in der Flucht ins Nebelmoor suchen. Seither zollen die Ritter des Hains Griseldis Respekt für ihre ungewöhnlichen Ansichten und Eigenschaften.
Gräfin Walderia indes betrieb insgeheim weitere Pläne, denn sie wollte die junge Frau an Kindes statt annehmen. Und noch mehr: Griseldis sollte unter dem Namen „von Pallingen“ auch dereinst die Grafenkrone Bärwaldes erben. Lange musste die alte Gräfin mit der Traviakirche verhandeln und auch ihre Base, Herzogin Walpurga, überzeugen, die allerdings skeptisch blieb und mit Walderias Entscheidung nicht besonders glücklich war.
Beim Bognerfest zu Olat Anfang Rondra 1037 BF wurden die Pläne offenbart und Gräfin Walderia von Löwenhaupt nahm am 10. Hesinde 1037 BF Griseldis als Tochter und Titelerbin an. Eifrig bemühte sich die Gräfin Griseldis Benimm und die höfische Etikette beizubringen und die beiden rangen um künftige Entscheidungen.
Walderia missbilligte das innige Verhältnis, das Griseldis erneut mit dem Spielmann Wolfhart unterhielt und sie machte sich auf die Suche nach einer geeigneten Partie. Griseldis indes wollte den Grafenhof nach Pallingen, genauer an die alte Grafenfeste Rotdorn, verlegt sehen. Schließlich jedoch einigten sich die beiden: Griseldis wurde 1041 BF mit Aldron von Rabenmund, einem Ritter aus der Rommilyser Mark verlobt, 1042 BF zog der Grafenhof nach Rotdorn um, und am 12. Travia 1043 BF wurden Vermählung und Gräfinnenkrönung auf Burg Rotdorn vollzogen.
Seitdem müht Griseldis sich, allen zu beweisen, dass sie eine würdige Thronerbin ist und scheut auch nicht vor unbequemen Entscheidungen zurück, so im Praios 1044 BF, als sie Ritter des Hains und Grünröcke sowie Bannstrahler nach Moosgrund schickte, um dort magischen Phänomenen auf die Spur zu kommen.

• Stärken
Die Gräfin ist außerordentlich willensstark (dickköpfig würde es wohl auch treffen), direkt und hilfsbereit. Ohne Standesdünkel setzt sie sich für alles ein, das ihr Interesse weckt. Sie kann andere durch Schlagfertigkeit und Zugewandtheit begeistern. Weil sie sich von ihren Gefühlen leiten lässt, zögert sie Entscheidungen nicht hinaus, sondern handelt sofort. Griseldis verfügt über ein phänomenales Gedächtnis, ist eine exzellente Bogenschützin sowie profunde Kennerin der Weidener Sagenwelt und Heiligengeschichten.

• Schwächen
Griseldis ist oft ungeduldig und nachlässig. Sie folgt dem, worauf sie gerade Lust hat, und ist meistens nicht bereit, Unangenehmes auszuhalten. In höfischer Gesellschaft fühlt sie sich eher unwohl und verhält sich dadurch nicht immer der Etikette entsprechend – zecht zum Beispiel gern, verträgt es aber nicht, und verzieht beim Anblick von Fisch angewidert das Gesicht. Mit aufbrausenden Menschen, wie Graf Emmeran oder Gräfin Ardariel gerät sie schnell aneinander, ebenso wie mit Personen, die sie „erziehen“ oder belehren wollen.

• Kurzcharakteristik
Charismatische, undisziplinierte, romantisch veranlagte Ritterin des Hains; belesene Sagenliebhaberin; designierte Erbin der Gräfin Walderia

HERAUSRAGENDE WERTE

• Eigenschaften
MU, CH, FF;
NG

• Vor- und Nachteile
Begabung für Bogen, Linkshänder;
Angst vor Feuer, Arkanophobie, Feind: Familie Haffstein, Unfähigkeit: Zechen

• Herausragende Talente
Bogen, Reiten, Tanzen, Geschichtswissen, Heraldik, Sagen & Legenden

HINTERGRÜNDE

• Gottheit
Ifirn, Firun, Peraine, Rondra, Rahja

• Besonderheiten
Griseldisʼ tiefe Liebe gilt Sagen, Legenden, den Tagesheiligen und der Heraldik. Die Gräfin ist außerordentlich romantisch veranlagt und lässt sich von abenteuerlichen Erzählungen, großartigen Spektakeln, Minnesang und ritterlichen Turnieren schnell begeistern. Darüber vergisst sie häufiger alles um sich herum – auch standesgemäßes und pflichtbewusstes Verhalten.
Der Tradition der Familie Pallingen entsprechend verehrt Griseldis vor allem Ifirn und Firun, hält aber auch Kontakt zum Rhodenstein. Ihr ist es wichtig, den Zwölfgötterglauben bei ihren Landsleuten zu stärken und dem Aberglauben, wie er von Hexen geschürt oder an den Ufern des Pandlaril zelebriert wird, entgegenzutreten. Die Gräfin verabscheut Hexen, vor allem aus Furcht vor der „unkontrollierbarer“ Kraft, die ihnen in Sagen oft nachgesagt werden. Magischem Wirken steht sie generell äußerst skeptisch, wenn nicht gar ängstlich, gegenüber.

• Meisterinfos
Auch nach ihrer Verlobung mit Aldron von Rabenmund, führt Griseldis das Verhältnis mit Wolfhart von Creyenach fort. Dabei ist sie mittlerweile äußerst vorsichtig geworden, zum einen, um die Weidener nicht gegen sich aufzubringen und zum anderen, um ihnen Gatten nicht zu brüskieren, den sie zwar noch kaum kennt, den sie aber auch nicht willentlich verletzen will.
Auch wenn ihr die Herzogin der Gräfin bisher eher reserviert gegenübersteht, ist es Griseldis gelungen, sich dem Prinzen Arlan anzunähern, der in einigen Dingen ein ähnlich ungestümes Wesen zeigt, – und somit zumindest einen weiteren Fürsprcher in der Familie Löwenhaupt zu gewinnen.
In ihrer Kindheit weissagte ihr eine wandernde Hellseherin, dass sie dereinst den verschollenen Schwanenthron, ein Insignium der früheren Bärwalder Grafen, wiederfinden würde. Ob daher ihre Angst vor Hexen herrührt, bleibt bis heute Griseldisʼ Geheimnis. Aber seitdem sie Gräfin geworden ist, lässt sie möglichst unauffällig überall auf den Burgen ihrer Vasallen nach Erzählungen über den Thron forschen und sucht das Gespräch mit Geweihten, Legendenerzählern und anderen, die ihr bei ihrem Anliegen hilfreich sein könnten.

BEZIEHUNGEN

• Freunde & Verbündete
Gräfin Walderia von Löwenhaupt, Wolfhart von Creyenach, die Ritter des Hains, diverse Adlige in Bärwalde, Ifirngeweihte in Bärwalde, Bruder Eisbart, Arlan von Löwenhaupt 

• Feinde & Konkurrenten
Die Familie Haffstein (alte Feinde der Familie von Pallingen), Graf Emmeran von Löwenhaupt der Heldentrutz, einige Adlige in Trallop, Bärwalde und Baliho

• Zugehörigkeit zu Orden, Ritterbunden & sonstigen Gemeinschaften
Ritterin des Hains

BRIEFSPIEL

• Verwendung
Griseldis ist die Gräfin von Bärwalde und damit auch die Gerichtsherrin, wenn es um Streitereien zwischen Adligen der Grafschaft geht. Hier findet sie gerne unorthodoxe Urteile, die bei genauerer Betrachtung durchaus bemerkenswert und handfest begründet sind. Die abenteuerlustige Gräfin zögert nicht, durch ihre Lande zu reisen und unangekündigt bei ihren Vasallen ihr Gastrecht einzufordern, was schon so manchen Junker unangenehm überrascht hat. Dabei gelingt es Griseldis häufig, ihre Gastgeber von ihren guten Absichten zu überzeugen und ihre Motivationen zu erklären. Nur in den seltensten Fällen brüskiert sie ihre Vasallen heute noch direkt oder so sehr, dass sich das Verhältnis nicht wieder kitten lassen würde, selbst wenn sie einmal unbequeme Dinge von ihren Lehnsnehmern einfordert.


• Spieler
NSC (Kanzlerinnenfigur)

• Beziehungen
... zum Bärwaldener Grafenhof: immens
... zur Baerwaldener Ifirnkirche: ansehnlich
... zum Weidener Adel: gering, aber wachsend

• Finanzkraft
hinlänglich

• Eindruck gefällig?
Briefspielarchiv: Im Vertrauen