Die Geschichte Dergelbrucks
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Die erste Erwähnung einer Brücke über den Dergel findet man schon in den ältesten Aufzeichnungen über den Grenzverlauf des Herzogentums. In diesen finden sich auch Warnungen über die Überquerung des Flusses an dieser Stelle, da die Brücke von Trollen heimgesucht wurde. Diese Gefahr wurde durch einen Krieger mit Namen Hargon erledigt, der danach auch den Beinamen Trollzwinger trug. Zum Dank für seine Taten wurde er zum ersten Brückenvogt ernannt. Ihm ist wohl auch die Gründung der Siedlung Dergelbruck zu verdanken. Da im Laufe der Zeit, insbesondere im wilden und gefährlichen Dergelquell, die meisten Schriften verloren gingen, ist über den genauen Zeitpunkt der Gründung nichts bekannt. Doch bis heute wird der Wachtturm des Edlen aufgrund von Hargons Taten Trollzwinger genannt.
Die nächsten Quellen berichten aus der Zeit der Priesterkaiser, wo die Sonnlegionäre die Dergel hier überquerten und sich in diesem Landstrich verbreiteten.
Im letzten großen Orkensturm 1011 BF wurde der Ort vollständig vernichtet. Nur wenige Bauern überlebten und fanden in den alten Verstecken im Finsterkamm Zuflucht. Dass heute wieder 100 Seelen dort leben, ist vor allem Flüchtlingen aus dem Svelltal zu verdanken.
Mit Gründung der Finsterwacht wurde auch der Grenzturm wieder besetzt. Zuerst – mangels Alternativen - mit Aerin Luitgard Blaubinge zu Schattenbachgrund, die sich aber nur selten hier blicken ließ und den Turm lediglich mit einem Waffenknecht besetzte. Ansonsten lebte sie eher von den Vorzügen, die die Weisungsbefugnis auf einem unbelehnten Edlentum so mit sich brachte.


Persönlichkeiten:

Ragild Rudgartsdotter: Die Schmiedin des Dorfes ist eine waschechte Thorwalerin. Was sie in den Finsterkamm getrieben und letztendlich dort hält ist nicht bekannt. Wohl aber, dass die Arbeit als einfache Schwarzschmiedin unter ihren eigentlichen Fähigkeiten liegt. Für eine Frau ist sie mit 1,90 Schritt eine wahre Hünin. Ihre Wutausbrüche sind im Ort fast schon legendär. Außerdem ist sie im Verteidigungsfall Befehlshaberin der Landwehr. Und wer einmal erlebt hat, was sie außerhalb der Schmiede mit ihrem Hammer anstellen kann, weiß warum

Gerald Kornschneider: Er ist der größte Kornbauer und wohl der reichste Mann des Dorfes (was das hier im armen Dergelquell auch immer zu sagen hat). Der „Kornsack“ wie er hinter vorgehaltener Hand auch genannt wird, war einer der wenigen Überlebenden nach dem Orkensturm und brüstet sich noch heute damit, dass er nicht geflohen ist. Zum Erstaunen und Missmut der meisten Wiederkehrer verfügte er in Zeiten, in denen niemand etwas hatte, über ausreichend Saatgut um die Felder zu bestellen. Dies führte dazu, dass viele andere ihm ihre Felder ganz oder zumindest teilweise verpachten mussten. Gut die Hälfte der Kornfelder, entlang der Dergel bis zur Gutsgrenze, gehören ihm. Woher er damals die Mittel hatte, ist nicht bekannt und wird auch von dem fast 60jährigen Mann nicht preisgegeben. Gerüchte – meist böse – hierüber gibt es aber zu Genüge.


Lokale Feiertage und Feste:

Im kleinen Dergelbruck gibt es nicht allzu viele Gelegenheiten zu feiern. Aber wenn, dann richtig. Zwei Feste sind hier besonders zu nennen:

Die Schafschau war ursprünglich der Tag, an dem die Schafbauern Dergebrucks ihre Wolle zusammentrugen um sie dem Handelstroß des Baronshauses zu übergeben. Diese bringt die Wolle der ganzen Baronie einmal pro Götterlauf auf den großen Wollmarkt nach Nordhag. Im Laufe der Jahre hat sich die Schafschau zu einem zwei Tage andauernden Fest rund um das Schaf entwickelt. Es gibt u. a. ein Schafrennen, eine Lämmerprämierung und einen Schafscherwettbewerb. Es kommen Spielleute und Besucher aus ganz Dergelquell, oft auch aus Herzoglich Weiden und gar aus der Mark Greifenfurt. Das Fest findet vom 12. bis 14. Peraine statt.

Das Brückenfest dagegen bleibt eine rein örtliche Feierlichkeit. Es gedenkt alljährlich der Gründung der Brücke und den Unbillen, denen die Bewohner des Ortes in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten getrotzt haben. Zu diesem Anlass wird die Brücke durch die Jugend des Dorfes mit bunten Bändern geschmückt und die Junggesellen fordern ihre Liebsten zum „Tanz auf der Brück´“ auf. Das Brückenfest findet immer am 10. Praios statt.