Grafschaft: Bärwalde
Baronie: Brachfelde
Gutsherr: Junker Rondrasil Eichenstein von Brachfelde
Wappen: Folgt
Einwohner: 319
Orte: Beonfirn
Tempel: Ifirn-Tempel, Therbûniten-Kloster (Peraine), Peraine-Kapelle
Garnison: Der Vogt, ein Ritter von Olats Wacht, zwei Turmwächter, zwei Landwachen, vier Büttel und zwei gräfliche Zöllner, 
seit Phex 1044 BF 10 Späher ("Grimmharts Luchse") 
Landschaft: gelegen am Hochufer des Finsterbachs, der hier von Süden kommend eine Biegung nach Osten macht und Richtung Olat und Neunaugensee fließt; in der Nähe Ifirnstann und Tauberwald sowie nördlich an den Finsterbach anschließend das Nebelmoor
Wege: Olats Wall (Beonfirn-Ognin-Olat); Holzbrücke über den Fluss nach Reichsend; Fialgralwastieg (Beonfirn-Eschenbach-Alte Straße); Karrenwege nach Scheutzen und Chircin
Besonderheiten: Wehrfeste mit Turm "Nebeltrutz"; gräfliche Zollstation, Holzbrücke über den Finsterbach; kleiner Flusshafen; Kloster der Therbûniten zu Beonfirn (auch Beoniter genannt; Peraine) mit Rundturm; Station der Beilunker Reiter; Zuckermühle/ Schnapsbrennerei Brachfelder Bärenbeiß; Handelsposten Arolus (vormals Erlheim); Versammlungsort der Finsterbach-Flößer;
außerhalb: Schwanenreigen (ifirnsgeweihter Steinkreis) im Ifirnstann; verderbter Tauberwald

 

Befestigung:
Wehrfeste "Nebeltrutz" mit Turm, der der gräflichen Olats Wacht zugehört, Erdwall, Holzpalisade, zwei hölzerne Wehrtürme (Dorf), Steinmauer und Rundturm (Kloster), gräfl. Zollstation.

Tempel, Schreine, besondere Stätten:
Ifirn (Schwanentempel),
Kloster der Therbûniten zu Beonfirn, auch Beoniter genannt (Peraine);
Peraine-Kapelle (am Marktplatz);
Rondra-Schrein (auf der Nebeltrutz);
außerhalb des Ortes: Schwanenreigen im nordwestlichen Teil des Ifirnstanns nahe Beonfirn (ein Kreis aus vier uralten Steinen, der den Silberschwänen, den vier Töchtern Ifirns, geweiht ist)

Gasthäuser:
Gasthaus Auenwacht, Gasthaus Zum Alten Wirt (Wirt: Rugnan Sohn des Igrosch), Schänke Klosterstube.

Handwerk:
Krämer, Grobschmied, Bogenbauer, Töpfer, Schuster, Küfer, Tischler, Zimmermann.

Besonderheiten:
Holzbrücke über den Finsterbach nach Reichsend, kleiner Flusshafen, Station der Beilunker Reiter, Zuckermühle/ Schnapsbrennerei Brachfelder Bärenbeiß, Versammlungsort der Finsterbach-Flößer;
außerhalb des Ortes: der verfluchte Tauberwald; nördlich des Finsterbachs inmitten des Tauberwalds der "Kreis der Macht", ein uralter, von unheiliger Kraft erfüllter Steinkreis.

Persönlichkeiten:
Ritter Rondrasil Eichenstein von Brachfelde, Junker zu Beonfirn (seit 4. Travia 1044 BF)
Ritter Refardeon von Rothwilden (Ritter von Olats Wacht) und seine Gemahlin Kira
Ritterin Mirya von Brachfelde (Tochter von Junkerin Yolanda zu Chircin und Ritter Accolon)
Waidgunde Firunsbrugg (Hüterin der Saat und Ehrwürdige Äbtissin des Therbûniten-Klosters zu Beonfirn)
Ilyoa (Vorsteherin des Schwanentempels)
Fiya Schnewlin (Ifirngeweihte im Schwanentempel)
Wormir Lichtenfels (Therbûnit, betreut Peraine-Kapelle am Göschenplatz)
Snaig Hundsberger (Gildenmeister der Finsterbach-Flößer)
Yoman Zangberger, der Schmied (Gutsvogt für Baron Gamhain von Efferd 1032 bis Travia 1044 BF)
Horux Sohn des Milesch (Leiter der Schnapsbrennerei)
Rugnan Sohn des Igrosch und seine Frau Andra Tochter der Thorma (zwergische Wirtsleute im "Alten Wirt")
Zoldan Oldenport, Leiter des Handelsposten Arolus

Lage:
Beonfirn liegt im äußersten Nordwesten der Bärwalder Baronie Brachfelde am Hochufer des Finsterbachs, der hier eine Biegung nach Osten in Richtung Neunaugensee macht und sehr steile, felsige Ufer aufweist. Nordöstlich durchfließt der Fialgralwa den düsteren Tauberwald, an den das unheimliche Nebelmoor anschließt. Das Land ist sanft hügelig, im Südosten beginnen bald die Ausläufer des Ifirnstanns. Das Dorf wird von zahlreichen Viehweiden und Rübenfeldern umgeben, auch einige Getreidefelder finden sich hier. Eine mittlerweile wieder errichtete Holzbrücke überspannt den Finsterbach, die den Reisenden in die Vogtei Reichsend in der Grafschaft Heldentrutz führt. Die Brücke musste zu Beginn des Orkensturms 1026 BF zerstört werden, um den Schwarzpelzen den Übergang über den Fluss zu verwehren, ist aber inzwischen wieder errichtet. Einige Meilen entfernt auf Reichsender Seite steht der Tauberturm, ein Wachturm der Finsterwacht. Am diesseitigen Flussufer geht ein alter Damm entlang, der Olats Wall genannt wird und auf dem ein Karrenweg ostwärts zum Dorf Ognin mit dem Alten Turm und weiter nach Olat zum Grafenhof Bärwaldes führt. Der so genannte Fialgralwastieg verläuft südwärts zunächst zum Weiler Eschenbach und dann weiter zur Alten Straße. Ein weiterer Weg führt von Beonfirn aus südöstlich nach Chircin.

Das Dorf:
Beonfirn ist die zweitgrößte Ansiedlung Brachfeldes und gleichzeitig das religiöse Zentrum der Baronie. Hier gründete der Perainegeweihte Beon aus Havena im Götterlaufe 727 BF ein Therbûniten-Kloster, dessen Gemeinschaft im Volksmund auch Beoniter genannt wird und in Weiden hohes Ansehen genießt. Heute wird es von der Ehrwürdigen Äbtissin Waidgunde Firunsbrugg geleitet. Das Kloster wird von einem Rundturm überragt, der neben dem Turm der Nebeltrutz eines der beiden Wahrzeichen des Dorfes bildet. Man spricht daher auch gelegentlich vom "Dorf der zwei Türme". Seit einiger Zeit avancierte das Kloster, insbesondere der Turm, immer mehr zu einem Pilgerort, der Peraine-Gläubige sogar aus den Nachbarprovinzen Weidens anzieht. Der Grund hierfür liegt darin, dass der Ort während der beiden Orkenstürme der Götterläufe 1011 und 1026 BF angeblich bereits zwei Mal Zeuge eines Peraine-Wunders wurde, welches die Leute vor den mordenden Schwarzpelzen bewahrte. Diesem Umstand ist zu verdanken, dass Beonfirn im Vergleich zu anderen Siedlungen Brachfeldes relativ schnell wieder aufgebaut wurde, konnte man doch auf ansehnliche Geld- und Sachspenden sowie erhöhte Einnahmen aus dem Pilgerverkehr zurückgreifen.
In Beonfirn befindet sich außerdem der Schwanentempel, der wichtigste Ifirn-Tempel Weidens. Er ist eine viel besuchte Pilgerstätte des Ifirn-Kults. Jeden Götterlauf wird hier am 30. Firun der "Tag der Weißen Maid Ifirn" begangen, an dem die Ifirnsdienerinnen des Ortes eine singende und betende Prozession von Gläubigen in den Ifirnstann zum Schwanenreigen führen, wo der Firunstochter und ihren vier Töchtern gehuldigt wird. Anschließend findet am zentralen Göschenplatz (benannt nach dem „Begöschen“ oder Beschwichtigen Firuns) in Beonfirn die rituelle Verbrennung des Winterunholds statt.

Das Erscheinungsbild des Ortes wird vor allem von den zahlreichen Rübenfeldern rund ums Dorf geprägt. Sie liefern die Grundlage für den Brachfelder Bärenbeiß, einen hochprozentigen Schnaps, der hier hergestellt wird. Über den Handelsposten Arolus, vormals Erlheim, werden die wuchtigen Fässer auf Fuhrwerken über Land bis nach Reichsend, Nordhag und Balsaith gefahren oder auch auf Flössen bis nach Olat gebracht, von wo aus sie bis zur Herzogenstadt Trallop gelangen.
Ansonsten leben die Menschen hier am äußersten Rand der Grafschaft Bärwalde von der Viehzucht (neben wenigen Rindern vor allem Ziegen und Schafe), vom Salat- und Kohlanbau sowie von allem, was der eigene Garten, der Finsterbach und der nahe Ifirnstann hergeben. Der Getreideanbau ist nur spärlich.
Die Gasthäuser und Schänken profitieren von den vielen Pilgern, die vor allem um den 30. Firun (Tag der Weißen Maid Ifirn), 5. Tsa (Tag des Storchenwunders) und 5. Peraine (Tag des Tagesheiligen Beon aus Havena) den Ort besuchen. Dann finden sich auch viele fahrende Kiepenkerle, Hausierer und Hökerer ein, um ihre Waren feilzubieten. Stände mit Bildchen, Figuren und Devotionalien aus heimischer Schnitzkunst, die vor allem peraine- und ifirngefällige Motive aufweisen, sind dagegen fast täglich geöffnet. Da der Finsterbach nur an wenigen Stellen überquert werden kann, lockt die Brücke bei Beonfirn viel Grenzverkehr zur benachbarten Grafschaft Heldentrutz an. Die Grenzzölle sind hierbei eine wichtige Einnahmequelle für die Grafschaften.

Die "Nebeltrutz" - Wehrfeste des Junkers und Turm von Olats Wacht:
Die kleine Wehranlage Nebeltrutz unmittelbar am Hochufer des Finsterbachs ist Sitz von Ritter Rondrasil Eichenstein von Brachfelde, der im Travia 1044 BF als Junker zu Beonfirn die Nachfolge seines Vaters, Baron Gamhain, antrat, und auch des Ritters von Olats Wacht Refardeon von Rothwilden. Die Nebeltrutz besteht aus einem massiven, ca. 12 Schritt hohen Turm, einem Haupthaus sowie den Stallungen und ist mit einer 3 Schritt hohen, breiten Steinmauer befestigt. Vom Turm aus blickt man – sofern kein Nebel liegt – weit über die Grenzlande jenseits des Flusses hinein ins Nebelmoor und in die Heldentrutz. Als Teil der Finsterwacht bzw. seit 1. Praios 1031 BF Olats Wacht dient der Turm der Warnung vor Feinden. Bei drohender Gefahr werden auf den Türmen Holzstapel angezündet, um innerhalb kürzester Zeit Feuersignale von Turm zu Turm bis nach Olat oder durch die gesamte Grafschaft Heldentrutz und die Markgrafschaft Greifenfurt bis nach Hesindelburg weiterzugeben. Darüber hinaus wird, falls den Beonfirnern und dem Kloster Gefahr drohen sollte, zur Warnung Grimmharts Horn geblasen. 
Seit kurzem sind auf der Nebeltrutz 10 fähige Späher stationiert. Die so genannten "Grimmharts Luchse" ließ Junker Rondrasil unlängst vom Sturmbanner ausbilden. In "Tatzen" organisiert dringen sie immer wieder in die Wälder und Sümpfe jenseits der Grenze vor, um die Schwarzpelze auszukundschaften und Beonfirn frühzeitig vor drohenden Überfällen zu warnen. 
Früher gab es auch Türme entlang von Olats Wall bis zu Olats Feste, diese sind jedoch alle verfallen und häufig von Spukgeschichten umwittert. Auf Geheiß der Bärwalder Gräfin wurden seit Anfang 1030 BF einige Türme neu errichtet, doch angesichts häufiger Überfälle der Orks gestaltete sich das Vorhaben sehr schwierig. Dennoch rief Gräfin Walderia im Praios 1031 BF Olats Wacht aus. 

Geschichte:
Bereits seit Gründung der Grafschaft Bärwalde (50 BF) stand hier am Hochufer des Finsterbachs ein Turm, der die Verteidigungsanlagen von Olats Wall abschloss. Der Turm wurde unter den Priesterkaisern ab 336 BF umgebaut und als Turm Nebeltrutz der ersten Finsterwacht zugeordnet. Er verlängerte die Kette von Signaltürmen am Finsterkamm, mit deren Hilfe vor Angriffen der Orken gewarnt werden konnte.
Die Gründung des Orts Beonfirn geht auf Beon aus Havena (690 bis 777 BF) zurück, der in Weiden als Tagesheiliger verehrt wird. Einer Vision der Gütigen folgend war der perainefromme Mann aus Albernia dem Therbûniten-Orden zu Trallop beigetreten. In der Pflanzen- und Heilkunde äußerst versiert zog Beon viele Male ins Nebelmoor, um seltene Kräuter und Pflanzen zu finden, mit denen das Sumpffieber – an dem einst sein geliebter Bruder verstorben war – und andere Krankheiten gelindert werden konnten. Schließlich beschlossen er und eine kleine Schar wagemutiger Ordensbrüder und -schwestern, in unmittelbarer Nähe zum Nebelmoor ein neues Ordenshaus zu errichten. Beim weisen Herzog Jarlan von Weiden fand das Vorhaben großes Wohlgefallen, so dass er Beon im Götterlauf 727 BF am abgeschiedenen Hochufer des Finsterbachs in Brachfelde ein Stück Land anvertraute und in den folgenden Jahren den Bau der Klosteranlage mit dem markanten Rundturm – der im Fall von Angriffen Schutz bieten sollte – mit großzügigen Spenden unterstützte. Auch fanden sich zahlreiche Helfer, Bauern wie Adlige, die den Therbûniten tatkräftig zur Hand gingen. Unter Beons Führung gewann die überwiegend aus Laien bestehende Klostergemeinschaft, die auch heute noch im Volksmund Beoniter genannt wird, wichtige Erkenntnisse über Heilkräuter und -pflanzen der hiesigen Sümpfe, Flussauen und Wälder sowie über die gesundheitsfördernde Wirkung von allerlei Rübenarten. Auf ihren Wanderungen halfen die demütigen Brüder und Schwestern ganz im Dienst der Gütigen den Kranken und Siechen oder teilten ihre Erfahrung, wie Felder noch ertragreicher bestellt werden konnten. Aufgrund seiner besonderen Verdienste um die Heilung von Krankheiten wie dem Sumpffieber wurde Beon aus Havena nach seinem Tod zum Weidener Tagesheiligen erhoben. Seither wird seiner jeden 5. Peraine gedacht.
Im Lauf der Zeit wuchs rund um das Kloster das Dorf Beonfirn und entwickelte sich zu einem wichtigen Grenzposten der Grafschaft Bärwalde. Zum Schutz des Ortes belehnte Herzog Thorulf 747 BF den Ritter der Wacht Grimmhart Eichenstein, genannt der Kühne (ein Vorfahr der heutigen Baronin), mit dem Gut und ließ ihn den Turm Nebeltrutz zu einer kleinen Wehrfeste ausbauen. Der erste Ritter zu Beonfirn war ein rauer, äußerst umstrittener Recke, vollbrachte jedoch zahllose Heldentaten im Kampf gegen den Schwarzpelz, bevor er seinen Platz an Rondras Tafel einnahm. In dieser Zeit wurde auch zu Ehren Ifirns und der Ifirnsmaid Lirilya der Schwanentempel errichtet.
Da die Ritter der alten Finsterwacht immer mehr in Verruf geraten waren, löste Herzogin Helmgard von Weiden die Wacht 819 BF auf. In diesem Götterlauf belehnte sie das Therbûniten-Kloster mit dem Dorf Beonfirn, zum Dank für die Erfolge der Brüder und Schwestern bei der Bekämpfung der Blauen Keuche. Die Verwaltung des Dorfes oblag fortan einem Kastellan, einem weltlichen Vertreter des Ordens. Dieser erledigte alle Angelegenheiten, mit denen sich die Therbûniten nicht auseinandersetzen wollten: Rechtsprechung, Eintreiben von Abgaben und ähnliches.

Bis Anfang Tsa 1014 BF wurde das Dorf vom Kloster in relativer Eigenständigkeit verwaltet. Die Kastellane wurden bereits seit mehreren Generationen von der Familie Tahutin gestellt und residierten in der alten Nebeltrutz. Vor allem unter dem letzten Kastellan, Ronder Tahutin, füllte sich das ehemalige Rittergut mit allerlei Gemälden und wertvollem Zierrat, was für diese Region äußerst ungewöhnlich war. Obwohl die Bevölkerung sehr unter den Steuereintreibern des Kastellans zu leiden hatte, gelang es Ronder Tahutin, lange Jahre unbemerkt vom Orden und vom Baron enorme Gelder in die eigene Tasche zu wirtschaften. Als seine verbrecherischen Machenschaften schließlich aufgedeckt wurden, entlud sich der gerechte Zorn der Beonfirner auf den "betrügerischen Kastellan" und er wurde mitsamt seiner Familie aus dem Dorf vertrieben. Das Therbûniten-Kloster veranlasste diese unerfreuliche Episode, die Verwaltung des Dorfes wieder dem Baron von Brachfelde anzuvertrauen. So erhob Baron Valgor am 10. Tsa 1014 BF seinen Sohn Gamhain von Brachfelde zum Junker von Beonfirn. Aufgrund des phexgefälligen Wirkens des Junkers erblühten Handel und Handwerk. So wurde auch am 20. Praios 1017 BF die Zuckermühle und Schnapsbrennerei "Brachfelder Bärenbeiß" in Betrieb genommen, die einem reichen Winhaller Zwerg gehört und von dessem Vetter Horux Sohn des Milesch mit strenger Hand geführt wird. Die geschäftstüchtigen Händler nutzen für ihren Schnaps die hiesigen Zuckerrüben, deren besondere Güte durchaus dem Wirken des Klosters zu verdanken ist.
Am 15. Peraine 1022 BF ernannte Baron Gamhain seinen getreuen Gefolgsmann Ritter Refardeon von Rothwilden zum Gutsvogt, der seit der Wiedererrichtung der Finsterwacht durch Herzogin Walpurga gleichzeitig auch Ritter der Wacht war.

Im letzten Orkensturm wurde Beonfirn, wie Fantholi berichtete, Zeuge des so genannten "Storchenwunders". Am 5. Tsa 1026 BF brachen die Schwarzpelze in Scharen über den Ort herein, brandschatzten Häuser, schändeten den Schwanentempel und brachten Tod und Verderben. Der glücklose Ritter Refardeon von Rothwilden konnte die Nebeltrutz nicht halten und geriet in Gefangenschaft. Den blutrünstigen Ork im Rücken fanden etliche Beonfirner Zuflucht in den Mauern des Therbûniten-Klosters. Doch nicht mehr lange hätten die Tore den Angreifern stattgehalten, wenn nicht der hochbetagte Abt Tannfried Erlheim mit der ganzen Kraft der Betenden ein göttliches Eingreifen der Gütigen erfleht hätte. Aus einer gleißenden Lichtsäule war bis über den Klosterturm hinaus die riesenhafte Gestalt eines Storchs erwachsen, der seine strahlenden Schwingen schützend über das Kloster und die Menschen darin legte. Als er seinen langen Schnabel drohend gegen die Angreifer richtete, gerieten die Orken in helle Panik und nahmen Reißaus. Mit dieser Tat ließ der Ehrwürdige Abt sein Leben. "Für Peraine leben wir, in Peraine sterben wir", hört man seither die Leute beten, die sich an jedem 5. Tsa in Beonfirn versammeln, um dem Wunder und dem Abt zu gedenken. Mit dem so genannten "Storchenbrot" sorgen die Einheimischen für das leibliche Wohl der Pilger.

Auch kein Glück brachte Ritter Refardeon der Flößeraufstand 1030 BF, der schließlich in der Schlacht um Beonfirn am 25. Travia 1030 BF endete. In Folge der Verstrickungen seiner Geliebten Kira Tahutin musste der Ritter die Aufgaben als Gutsvogt an seine Schwester Rovena übergeben.
Die beim Volk äußerst beliebte Vögtin übergab im Efferd 1032 BF ihr Amt an Yoman Zangberger. Der Beonfirner Schmied hatte sich im Kampf um Beonfirn bewährt und genoss das volle Vertrauen von Baron Gamhain, im Gegensatz zu Ritter Refardeon, der sich dem Willen des Barons nicht beugen wollte und sich sogar mit seiner umstrittenen Geliebten Kira im Rahja 1032 BF vermählte.
Im Rondra 1031 BF wurde der Turm Nebeltrutz schließlich zu einem Teil von Olats Wacht, die die Finsterwacht in Bärwalde bis zum Olater Grafensitz fortsetzt.
Am 4. Travia 1044 BF erhob Baron Gamhain seinen erstgeborenen Sohn, Ritter Rondrasil Eichenstein von Brachfelde, zum Junker von Beonfirn. Er findet sich seither in seine neuen Aufgaben ein. Im Zuge seiner ersten Teilnahme am Weidener Baronsrat zu Burg Efferddorn beschließt Rondrasil, mit Hilfe des Sturmbanners 10 unerschrockene Männer und Frauen zu fähigen Spähern ausbilden zu lassen.
Darüber hinaus lebte Rondrasils Cousine, Mirya von Brachfelde, seit ihrer Knappenschaft bei Refardeon von Rothwilden auf der Wehrfeste. Mit ihrer Schwertleite am 30. Tsa 1042 BF verpflichtete sich die perainefromme Ritterin, dem Kloster und Pilgern Schutz vor Gefahren zu bieten und leistete seitdem den Therbûniten wertvolle Dienste.

Mysteriöses und Geheimes (Meisterinfo):
Die Tahutins: Mit der Vertreibung des "betrügerischen Kastellans" Ronder Tahutin hatten sich die Barone von Brachfelde einen einflussreichen Feind geschaffen. Wenn auch nicht damit zu rechnen war, dass Ronder Tahutin in Brachfelde persönlich wieder in Erscheinung trat, so dürstete seine Familie – die unter Führung seines Bruders Ralmir zu Nordhag ein alteingesessenes Handelshaus betreibt – nach wie vor nach Rache und wartete auf eine günstige Gelegenheit, um Baron Gamhain, seiner Familie oder seinen treuen Gefolgsleuten Schaden zuzufügen.
Die Ifirnsdienerinnen: Unter ifirn- und firungläubigen Pilgern geht die Sage, die göttliche Ifirn habe ihren Dienerinnen zu Beonfirn eine „mystische Wacht“ anbefohlen. Diese hat sicherlich nichts mit der Überwachung der weltlichen Grenzen durch die Finsterwacht zu tun. Vielmehr legt die Nähe zum unheiligen Tauberwald die Vermutung nahe, dass es dort verborgene Dinge gibt, die die Wachsamkeit der Ifirnsdienerinnen erfordern. So soll dort z. B. immer noch in den Ruinen des Turms der Dornen der Geist des Zauberers Lirobal umgehen, den einst allein die liebliche Ifirnsmaid Lirilya mit dem Segen der Schwanengleichen stürzen konnte (s. Sage in SdR). Angeblich wird dieses "mystische Geheimnis" von jeder Ifirn-Geweihten strengstens gehütet und erst am Totenlager an ihre Nachfolgerin weitergegeben. Ob an den Gerüchten etwas dran ist, weiß wohl allein Ilyoa. Vor wenigen Jahren nahm sie eine junge Geweihte in ihrem Tempel auf, was den Beonfirnern viel Gesprächsstoff lieferte.
Der "alte Wirt": Vom Groball-Anwesen, das der "alte Wirt" erbauen ließ, stehen seit dem Orkensturm nur noch die Grundmauern. Gerüchten zufolge sollen dort des Nachts böse Geister umgehen. Auch wird vom spurlosen Verschwinden einiger Reisender erzählt, die es wagten, dort ihr Lager aufzuschlagen …

Quellen:
SH "Schild des Reiches", "Herzogtum Weiden", Baroniebeschreibung Brachfelde (inoffiziell)


Karte des Dorfes Beonfirn aus der Feder von "Sir Gawain":

Karte des Dorfs Beonfirn