Grafschaft: Bärwalde
Baronie: Brachfelde
Gutsherr: Baroness Yolanda von Brachfelde, Junkerin zu Chircin
Wappen: Folgt
Einwohner: 189
Orte: Chircin
Tempel: Peraine-Kapelle, Firun-Schrein, Travia-Schrein, Rahja-Schrein auf dem Gutshof
Garnison: Gutshof mit mehreren Waffenknechten und Bogenschützen
Landschaft: Gelegen im Ifirnstann, am nordwestlichen Ufer des Saith (See)
Wege: Karrenwege nach Beonfirn und zur Alten Straße, Pfade nach Ifirnen und zum Norderstieg
Besonderheiten: befestigter Gutshof der Junkersfamilie; Gasthaus "Zum Kupferkrug"; Werkstatt der Bogenbaumeisterin Olorande Folmin; 
Handwerker: Bogenbauer, Pfeilmacher, Grobschmied, Bootsbauer, Kräuterweib/Heilerin; einige Meilen westlich im Wald: Elfensiedlung Salafaern; unweit des Orts im Wald: Ruinen eines Bauwerks unbekannter Herkunft; auf dem Weg nach Beonfirn: Das Wirtshaus im Ifirnstann


Lage:
Das palisadenbewehrte Dorf Chircin liegt am nordwestlichen Ufer des malerischen Saith, einem großen See inmitten des Ifirnstanns. Der beschauliche Ort erstreckt sich zwischen dem Seeufer und einem kleinen Hügel, der Hallersthaler Höhe, mit dem befestigten Gutshof der Junkersfamilie. Der waldfreie Bereich nördlich und östlich des Ortes wird Chirciner Brache genannt. Hier wird ein wenig Landwirtschaft betrieben. Karrenwägen und Reisende kommen nur über schmale, im Winter nahezu unpassierbare Wege hierher: Einer führt südlich zur Alten Straße und einer nordwestlich nach Beonfirn. Kleinere Pfade führen nach Ifirnen und zum Norderstieg, zu der Straße, die Balsaith mit Ognin verbindet. Nur wenigen ist der versteckte Pfad zur Elfensiedlung Salafaern bekannt, die einige Meilen westlich im Ifirnstann liegt.

Allgemeines:
Im Dorf residiert Junkerin Yolanda von Brachfelde zu Chircin, die Schwester von Baron Gamhain von Brachfelde. Die beliebte und rahjafromme Bardin lebt hier in einem alten, ritterlichen Gutshof gemeinsam mit ihrem etwas wortkargen, naturverbundenen Gemahl, dem Ritter Accolon. Der Ort selbst ist geprägt von einer eingeschworenen Gemeinschaft von Waldbauern, Jägern und Fallenstellern, die mit den Erzeugnissen des Waldes ein Auskommen finden. Darüber hinaus wird auf der Chirciner Brache Ackerbau, Gemüseanbau und ein wenig Schafszucht betrieben. Einige Familien leben auch vom Fischfang im blauen Saith.

Wie auch in anderen Orten der Baronie führen die Leute traditionell ihren eigenen Bogen mit sich, um jederzeit gegen Schwarzpelze, Räuber oder wilde Tiere gewappnet zu sein. Bekannt ist Chircin aber vor allem wegen der hochwertig gefertigten Kurz- und Langbögen. Insbesondere die Bögen von Meisterin Olorande Folmin zählen zu den Besten in der Region, einzelne Stücke übertreffen sogar elfische Qualität. Kein Wunder also, dass der Baron die Brachfeldner Bogner mit Chirciner Kurzbögen ausstatten lässt. Leider ist der Ort aus diesem Grund auch immer wieder Ziel von Orkangriffen geworden.

Durch das Wirken der Junkersfamilie findet vermehrt Tauschhandel mit den Elfen statt, deren Erzeugnisse, unter anderem Gewänder aus Bausch, außerhalb des Ifirnstanns Abnehmer finden.

Geschichte:
Das Dorf Chircin zählt zu den ältesten Ansiedlungen in Brachfelde und wurde einst von Waldbauern, Jägern und Fallenstellern am nördlichen Ufer des Saith gegründet. Erst als Holzfäller mit der Erweiterung der Chirciner Brache begannen und Platz für etwas Ackerbau schufen, wuchs die Zahl der Einwohner nach und nach. Gleichzeitig nahmen die Streitigkeiten mit den Elfen des Ifirnstanns zu. Immer wieder kam es zu blutigen Auseinandersetzungen. Erst dem Bauernsohn Fredegard Hallersthal gelang es, zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln. Er und seine Nachkommen zeigten viel Geschick im schwierigen Umgang mit den sturen Einheimischen und den mysteriösen Elfen. Schließlich wurden die Hallersthaler zu Rittern erhoben und verwalteten das Lehen für die brachfeldener Barone, die wussten, dass Streit mit den Elfen niemals gut sein konnte. Ein schreckliches Ende nahm die Familie jedoch 1011 BF, als die Zorganpocken im Dorf wüteten: Jobst von Hallersthal und seine Gemahlin Vana wurden mit allen Angehörigen von der Krankheit dahingerafft.

Das heimgefallene Lehen gab Baron Valgor in die Obhut des verdienten Ritters Accolon von der Rommilyser Loh, den er zum Vogt von Chircin bestimmte. Die liebevolle Verbindung des Ritters mit Baroness Yolanda von Brachfelde wurde am 4. Tsa 1014 BF Ritter mit dem Traviabund der beiden besiegelt. Gleichzeitig wurde Yolanda von ihrem Vater zur Junkerin zu Chircin erhoben, auf ihren eigenen Wunsch hin, denn sie suchte bewusst die Nähe zu den Elfen des Ifirnstanns, um soviel wie möglich über ihre Lieder und ihre Musik lernen zu können. Auf dem Gutshof wuchsen auch Yolandas inzwischen erwachsenen Kinder Artos und Mirya heran, doch gehen sie inzwischen ihrer eigenen Wege.

Nach wie vor müssen Yolanda und Accolon vermittelnd eingreifen, wenn wieder einmal hitzige Holzfäller und Elfen aneinandergeraten. Da die in Gerasim geborene Junkerin bei den Elfen als Feyama ("Elfenfreundin") hoch angesehen ist, gelang es ihr bisher, Schlimmeres zu verhindern. Auch sind die Chirciner gehalten, für gefällte Bäume an anderer Stelle neue zu pflanzen, ein Gebot, dem mancher nur murrend folgen mag.

Junkergut:
Auf der Hallersthaler Höhe, einem kleinen Hügel am Rande des Orts, erhebt sich der mit einer Steinmauer befestigte Gutshof der Junkerin zu Chircin. Der alte Steinbau, ein ehemaliger Großbauernhof, wurde mehrfach durch Anbauten und Erker erweitert, um gegen den Schwarzpelz guten Schutz zu bieten. Eine Besonderheit ist der "Rosenschrein zu Ehren der Schönen Göttin", den Yolanda auf dem Gutshof einrichten ließ. Ihn schmücken seit 1042 BF Rosen aus dem Rahjatempel zu Punin, die Baron Gamhain von einer seiner Reisen mitbrachte. Um die Pferde des Guts kümmert sich Hellfried, der Sohn des früheren Stallmeisters Friedjoff Waldauer (geb. 955 BF).

Während Ritter Accolon die meiste Zeit in Chircin weilt, geht Yolanda in ihrer Eigenschaft als Bardin des Öfteren auf Reisen, bisweilen begleitet von der jungen Bardin Lavrinya Appelhain, deren Sohn Marlon von einer Amme betreut wird. Einige Bogner und Waffenknechte sorgen für den Schutz des Orts, ein halbes Dutzend Mägde und Knechte bewirtschaften das Gut.

Besonderheiten:
Ritter Artos von Brachfelde, der erstgeborene Sohn von Yolanda und Accolon ging Travia 1032 BF bis 1039 BF bei der Ritterin Fenia Salmbringer von Moorland in Knappenschaft und erhielt seine Schwertleite am 12. Travia 1039 BF auf Burg Moorland. Danach zog er bis 1041 BF mit der Aves-Geweihten Israine Treubmehr durch die Lande Deres. Seit 1043 BF ist er Dienstritter seines Onkels auf Feste Anbalsaith.

Die Bardin Lavrinya Appelhain (geboren am 27. Efferd 1011 BF) wurde aufgrund ihres großen Talents von Yolanda persönlich im Musizieren und Singen ausgebildet. Mit ihrer zierlichen Statur, den blonden Haaren und den ausdrucksstarken, blauen Augen hat die junge Frau eine besondere Anziehungskraft. Unglücklicherweise fand 1028 BF Falber Eichenstein zu Wulfenhain, der missratene Bruder von Baronin Fann, an ihr Gefallen, stellte ihr nach und verging sich schließlich an ihr. Als am 3. Rahja 1029 BF Marlon geboren wurde, erkannte Falber ihn nicht als seinen Sohn an. Schlussendlich sah sich Baronin Fann aufgrund Falbers vieler Vergehen gezwungen, ihren Bruder des Landes zu verweisen. Lavrinya und Marlon stehen seither unter dem Schutz der Baronsfamilie.

Insbesondere die Freibauernfamilie Rossegger ist für ihre perainegefällige Frömmigkeit bekannt. Aus ihren Reihen stammt sowohl die hiesige Perainegeweihte Adilgund Rossegger als auch der Beoniter Erlmund Rossegger, der ab Peraine 1044 BF mit dem Bau und der Leitung des Klosters Beonslob in der Baronie Urkentrutz betraut ist. 

Mehrere Meilen westlich von Chircin liegt – nur über verborgene Pfade erreichbar – Salafaern, eine Siedlung der Elfen des Ifirnstanns.

Unweit des Ortes befindet sich mitten im Wald eines der großen Rätsel der Baronie: ein einst wohl imposantes steinernes Gebäude, das fast bis auf die Grundmauern zerfallen ist. Die Herkunft der alten, vollkommen mit Moos überzogenen Ruinen ist unklar. Niemand weiß heutzutage mehr, wer das Bauwerk errichtet hat, welchem Zweck es diente oder warum es verfallen ist. Auch die Elfen aus Salafaern hüllen sich dazu in Schweigen. Einer alten Sage nach handelte es sich um eine Trollfeste, andere Erzählungen berichten davon, es sei ein unheiliger Tempel gewesen, in dem der sagenumwobene Zauberer Lirobal der Finstere blutige Rituale vollzogen hat.